Und das ausgerechnet von den iPhone-Machern: Apples 9 größte Design-Fails

Für jedes iPhone und MacBook gibt’s auch einen Hockey Puck und Mülleimer: Apple hat sich in seiner Karriere so einige unsinnige Gadgets geleistet.

Wer schon mal ein Apple-Produkt gekauft hat, weiß, wie Designsprache funktioniert. Allein das Auspacken ist ein Erlebnis. Damit man sich in Cuppertino allerdings Style dick auf die Flagge schreiben durfte, musste man aus einigen Fehlern lernen.

Wir präsentieren euch 9 von Apples größten Design-Fails.

Die Butterfly-Tastatur

Quelle: Digital Trends Quelle: Digital Trends

Für Apple galt jahrelang: je dünner und leichter, desto besser. Das galt natürlich auch für MacBooks. Um die Notebooks noch schmaler zu machen, hat man auf flachere Tasten gesetzt - ein Fehler.

Anstatt auf die bewährten Scissor-Switches zu setzen, versuchten die Designer bei Apple den Tastenhub weiter zu minimieren. Klar, wenn die Tasten weniger abstehen, kann man das MacBook dünner machen, richtig? Richtig, aber zu welchem Preis?

Jedes noch so kleine Krümelchen blockierte die Taste. Durch den ohnehin kaum vorhanden Hub beim Tippen fühlt es sich an, als würde man mit den Fingern auf ein Brett hämmern. Haptik? Nicht bei der Butterfly-Tastatur. Das resultierte natürlich auch in allerhand Fehlern - und Klagen.

Magic Mouse 2

Quelle: The Verge Quelle: The Verge

Auf den ersten Blick sieht Apples Magic Mouse 2 wahnsinnig schick und fururistisch aus: Design wie aus einem Guss, keine Tasten und einfach wie zum Anfassen gemacht.

Plot Twist: Karpaltunnel-Syndrom lässt grüßen.

Hier ging Style definitiv over Substance, denn so hübsch die Maus auch aussieht, nicht wenigen hat der Formfaktor Schmerzen im Handgelenk bereitet. Praktische Multitouch-Gesten hin oder her: Gesundheit steht an oberster Stelle. Doch das war nicht das einzige Problem der Magic Mouse 2.

Im Namen von Steve Jobs, wieso hat man den Lightning-Port zum Laden an die Unterseite der Maus gesetzt? Damit ist sie nicht nutzbar, wenn sie lädt - und sie sieht aus wie ein totes Nagetier, wenn sie so auf dem Rücken liegt. Irgendwie ja auch passend.

iMac G3-Maus aka der Hockey Puck

Quelle: Wikipedia Quelle: Wikipedia

Der iMac G3 gilt als einer der besten Macs aller Zeiten und selbst Leute, die mit Apple-Produkten nicht vertraut sind, kennen diesen Mac. Weniger im Gedächtnis geblieben ist allerdings die dazu passende Maus.

Handteller sind rund, also muss auch eine Maus rund sein. Anders kann man sich das Aussehen des Hockey Pucks nicht erklären. Tatsächlich gab’s mit der G3-Maus keine gesundheitlichen Probleme bei Usern.

Stattdessen hat man immer wieder den sowieso einzigen Button am Chassis mit dem Finger verfehlt, weil sich das verdammte Ding gedreht hat. Das hat nicht nur genervt, sondern auch die Arbeit immer wieder unterbrochen.

Die Touch-Bar

Quelle: Input Quelle: Input

Klingt verrucht, entpuppt sich aber als weitere Spielerei seitens Apple, die keinen Anklang fand. Die Idee hinter dem berührungssensitiven Streifen am MacBook Pro 2016: Shortcuts zu Apps - und Emojis

Das Problem: Es gab kaum Anwendungen, welche die Touch-Bar unterstützt haben. Auch Jahre später blieb das so und somit war der Berührungsstreifen dazu verdammt, Schnellzugriff auf Emojis zu gewähren. Doch das war nicht die einzige Baustelle.

Um dem Streifen Platz zu schaffen, sind ein paar Buttons der Axt zum Opfer gefallen, unter anderem der Escape-Key. Hier lag nun aber auch die Lösung: Mit Absentwerden der Touch-Bar hat Apple die beliebten haptischen Knöpfe 2021 wieder eingeführt. Glück gehabt.

Wir haben übrigens die beiden Mac Books von 2023 gegeneinander antreten lassen. Hier ist das Ergebnis:

Apple Pencil der ersten Generation

Quelle: Digital Trends Quelle: Digital Trends

Zu diesem Bild fallen einem ziemlich viele Assoziationen ein und dem iPad geht der Stift ist die harmloseste davon. Apple hat ein paar richtig clevere Gadgets in seiner Zeit entwickelt und der Apple Pencil gehört dazu - ab der zweiten Generation.

Nicht nur sieht es höchst merkwürdig aus, wie der Apple Pencil im Lightning-Port geladen wird, es ist kinderleicht, so die Buchse oder gar das ganze Tablet zu zerstören. Einmal blöd dagegen kommen und schon macht man sich die Pins kaputt. Größerer Druck beschädigt womöglich gleich das Gehäuse.

Der Apple Pencil an und für sich ist ein feines Peripheral, aber der Ladevorgang war ein einziger Design-Fail.

Mac Pro 2013

Quelle: Wikipedia Quelle: Wikipedia

Wie hieß noch gleich der Droide aus Star Wars? Der war doch aber nicht schwarz, oder? Was aussieht wie Roboter aus Krieg der Sterne, ist in Wirklichkeit der Mac Pro von 2013, liebevoll auch Mülleimer genannt.

Can’t innovate anymore, my ass.

Phil Schiller, Marketing Chef von 2013

Zugegeben: Man kann am Design viel Cooles und Futuristisches finden. Beim Mac Pro von 2013 waren alle Komponenten um eine zylindrische Kühlkammer herum angeordnet. Ein Wunderwerk der Technik und hochgradig proprietär. Das Problem mit proprietären Designs: Sie sind nur sehr schwer aufrüstbar.

Das war schließlich auch der Sargnagel des Designs. 2017 gab Schiller zu, dass die Möglichkeiten, den Mac Pro upzugraden, recht limitiert waren. Das Gerät ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Design kurzzeitig begeistern, aber langfristig doch absaufen kann.

AirPods Max Smart Case

Quelle: Apple Quelle: Apple

Mein erster Gedanke zum Smart Case für die Apple-Kopfhörer war sieht aus wie ein BH. Bei genauerem Hinsehen könnte es auch eine Handtasche sein - und die muss bekanntlich nach Bruce Darnell leben. In Wirklichkeit ist das ein, ja, wirklich, kein Scherz, Case, um die Kopfhörer zu schützen.

Bloß schauen die Over-ears raus.

Um die AirPods Max zu schützen, ist dieses Case schon mal nicht geeignet. Schönheit und Stil liegen ja nun im Auge des Betrachters, also könnte man das Smart Case zumindest als Fashion Accessoire bezeichnen.

Eine Spezialität hat die Kopfhörerhandtasche dann doch: Die AirPods Max da reinzupacken ist die einzige Möglichkeit, sie in den Low-Power-Mode zu versetzen. Außerhalb passiert das erst nach ein paar Stunden und solange ziehen die Headphones Energie. Well played, Apple.

iPhone Smart Battery Case

Quelle: Apple Quelle: Apple

Smart und Case sind zwei Worte, die Apple womöglich in Zukunft vermeiden sollte. Eigentlich muss man zu diesem Gadget nicht mehr viel sagen, oder?

Der Batteriebuckel wurde umgehend zum Meme, als er veröffentlicht wurde. Während die Konkurrenz versucht hat, generell wuchtigere Charging-Cases an den Mann zu bringen, wollte sich Apple sein schmales Design bewahren … irgendwie.

Die Unkenrufe darüber, dass das iPhone seinen Akku verschluckt hätte, rief sogar Apple-Chef Tim Cook auf den Plan - und wenn der Boss eine Ansage machen muss, dann hat man wirklich Mist gebaut.

Glücklicherweise hat sich Apple besonnen und das Smart Battery Case später gegen das MagSafe Battery Pack getauscht. Wie das aussieht, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Das Newton MessagePad

Quelle: Blake PattersonFlickr Quelle: Blake Patterson/Flickr

Das iPad war ein riesiger Erfolg für Apple. Dessen Großvater leider nicht. Das Newton MessagePad kam 1993 auf den Markt - und sieht verdammt futuristisch aus! Das Problem: Das Gadget war nicht ausgereift und die Welt noch nicht bereit für ein solches Gerät.

Die Handschrifterkennung des Newton MessagePad, vermutlich sein größtes Feature, funktionierte nicht richtig - und zwar so nicht richtig, dass selbst die Simpsons sich darüber lustig gemacht haben. Das Pad war ein Herzensprojekt von Apples damaligen CEO John Sculley, weswegen es wohl den Weg ans Licht der Welt erlangt hat.

Gegen Ende der Neunziger, als Steve Jobs zu Apple zurückkehrte, hat er die ganze Newton-Abteilung aufgelöst. Das MessagePad war jedoch nicht verloren, sondern sollte als Apples iPad später wie der Phönix aus der Asche steigen.

Apple musste sich seine Sporen verdienen und hat dabei ein ums andere Mal ins Klo gegriffen. Welches der neun Geräte habt ihr vielleicht sogar selbst benutzt? Unterstreicht ihr unsere Meinung oder gibt’s da draußen Verteidiger des guten Designs? Welches der Geräte hat eine neue Iteration verdient? Teilt es uns mit und sprecht darüber in den Kommentaren!

zu den Kommentaren (4)

Kommentare(4)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.