Teuer und verwirrend: Apples neues iPad lässt mich frustriert zurück

Meinung: Apple überarbeitet seine iPads im Einsteiger- und Pro-Bereich. Die Idee hinter dem neuen Standard-Modell erschließt sich mir nicht.

Die Standard-Reihe der iPads ist deutlich teurer geworden. Die Standard-Reihe der iPads ist deutlich teurer geworden.

Apple veröffentlichte am 18. Oktober klammheimlich die neuen iPads auf ihrer Webseite. Ein Event, das wir noch aus den Vorjahren kennen, blieb also aus - und das aus gutem Grund. Denn es gibt über die neuen Tablets gar nicht mal so viel zu berichten, außer bei der Preisgestaltung und der Neuausrichtung, die zumindest bei mir für einiges an Verwirrung sorgt.

Apple bestreitet ihren Weg, die Preisschraube stark anzuziehen, unaufhaltsam weiter. Nun trifft es mitunter das Budget-iPad, was jetzt mit einem Preis von rund 430 Euro alles andere als ein Budget-iPad darstellt. Die 10. Generation dieser Reihe schlägt mit stolzen 580 Euro zu Buche. Mit diesem Kostenaufschlag ist es gefährlich nahe an dem iPad Air mit dem leistungsstarken M1-Prozessor - und wer kauft jetzt noch das iPad-Mini? Das kostet schließlich auch rund 650 Euro!

Gut, fairerweise sei der A15-Bionic-Prozessor im 8,4 Zoll großen Tablet erwähnt, aber braucht man den? Und wenn wir uns schon im Dschungel befinden, wie sieht es beim Apple-Pencil aus? Lasst uns bitte reden.

Patrick Schneider
Patrick Schneider

Redakteur Patrick hält große Stücke auf die iPads von Apple. Mit der Preiserhöhung und dem neuen iPad der 10. Generation kommen jetzt seine Zweifel hoch. Die Entscheidung seitens Apple den Budget-Bereich zu verlassen, kann er ganz und gar nicht nachvollziehen. Mit einem Preis von 580 Euro Tastatur wird es das neue iPad seiner Meinung nach schwierig haben.

Das iPad der 10. Generation ist ein Rückschritt

Versteht mich nicht falsch: Es gibt meiner Meinung nach auf dem Markt keine vergleichbaren Tablets, die mit den iPads mithalten können. Sowohl was die Rechenpower als auch den Umfang betrifft. Hier hat Apple weit die Nase vorne und die Konkurrenz gnadenlos hinter sich gelassen. Ich habe auch keine Zweifel daran, dass das neue iPad ein zuverlässiger und leistungsstarker Begleiter sind wird.

Meines Erachtens gab es bisher eine sinnvolle Produktpalette. Ein Einsteiger-Tablet, das Air für anspruchsvollere Anwender und das Pro, das verdächtig nach einem Computer- oder Mac-Ersatz riecht. Aber seit dem Launch der neuen Produkte und der Preiserhöhung fehlt jetzt ein elementares Tablet im Portfolio: das Budget-iPad.

Das iPad der 10. Generation bekommt endlich das neue Design, zu einem teureren Preis. Das iPad der 10. Generation bekommt endlich das neue Design, zu einem teureren Preis.

Die 9. Generation der Standard-Reihe startete bei rund 380 Euro und war ein starkes Gesamtpaket für den angebotenen Preis. Die verdiente Unterstützung für den Apple-Pencil hat es schließlich auch noch spendiert bekommen. Mit einer kostengünstigen Tastatur eines Drittanbieters war es doch ideal für Menschen, die nach einem flexiblen Begleiter gesucht haben und damit ihren Alltag bestreiten wollten.

Wie soll ich das neue iPad für rund 580 Euro empfehlen, ohne dass ich dabei ausgelacht oder beschimpft werde? Geschweige mit einem Apple-Pencil und einer dazugehörigen Tastatur. Hier bewegen wir uns in Preissphären, die in meinen Augen keinen Sinn ergeben. Darüber hinaus ist das iPad Air mit dem beispiellosen M1-Prozessor für einen Straßenpreis von 630 Euro zu ergattern, also knapp 50 Euro mehr auf der Ladentheke.

Neben der Unterstützung vom Apple Pencil der 2. Generation bekommt die Air-Ausführung dazu noch mehr an Features mit dem kommenden Update auf iPadOS 16.1 integriert. Weitere Informationen zu den Features findet ihr in unserem separaten Beitrag:

Aber bleiben wir doch mal kurz beim Apple Pencil. Erinnert ihr euch noch daran, wie der Stift der 1. Generation aufgeladen wird? Ihr steckt diesen via Lightning-Anschluss an das iPad. Das neue Modell verfügt lobenswerterweise über einen USB-C-Anschluss, unterstützt aber weiterhin lediglich den Pencil der 1. Generation. Wir erinnern uns: Der stilvolle Stift lässt sich nicht magnetisch an das iPad klemmen, um wieder Saft zu bekommen.

Nein, es benötigt also nun einen zusätzlichen Adapter, der immerhin beim Kauf des Apple-Pencil im Lieferumfang enthalten ist. Nur damit können wir den Stift also direkt am iPad aufladen. Steigt ihr von einem älteren iPad auf die 10. Generation um, werden für den Dongle 10 Euro fällig. Der Twitter-User Alex Guyot fasst diesen merkwürdigen Umstand in einem Bild sehr gut zusammen.

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Es gibt zu viele iPads

Ich habe es ja im vorherigen Abschnitt grob zusammengefasst. Die Auswahl an iPads kann eigentlich verwirrender kaum werden. Im nahen Preisumfeld bewegen sich jetzt das iPad der 10. Generation und das iPad Mini. Abseits vom Apple-Shop erhaltet ihr diverse Modelle außerdem ein Stück weit günstiger. Unter anderem das iPad Air, was preislich gefährlich nahe am neuen Standard-iPad liegt.

Einzige Ausnahme bildet das iPad-Pro, das in diesem Jahr nun den noch flotteren M2-Chip erhält. Dieser Prozessor wurde bereits im neuen MacBook Air verbaut. Eine gewaltige Leistungssteigerung im Vergleich zum letzten Jahr dürft ihr aber nicht erwarten.

die iPad Pros aus 2021 sind in meinen Augen die bessere Wahl im Vergleich zu den neueren Modellen. die iPad Pros aus 2021 sind in meinen Augen die bessere Wahl im Vergleich zu den neueren Modellen.

Das liegt aber insbesondere daran, dass schon der M1-Chip seines gleichen suchte. Ich empfehle interessierten daher eher nach einem iPad Pro aus 2021 Ausschau zu halten, denn die Unterschiede fallen gering aus.

Generell hat das iPad Pro im letzten Jahr ganz schön viel Schnickschnack erhalten. Meiner Ansicht nach ersetzen die Tablets von Apple zwar noch immer nicht einen vollwertigen Rechner, aber sie kommen gefährlich nahe heran. Dazu zählen insbesondere der Thunderbolt-Anschluss und die Unterstützung eines externen 6K-Monitors.

Aber für wen sind die neuen iPads möglicherweise eine gute Wahl? Diese Frage ist alles andere als trivial und ich habe auch keine wirkliche Antwort darauf. Bisher war das Einsteiger-Tablet besonders als Alternative zu einem Mitteklasse-Laptop interessant. Dieser Vorteil von Apple fällt jetzt weg, denn für den Preis samt Tastatur und optionalen Pencil findet sich schon ein ziemlich guter Windows-Laptop, der in meinen Augen die bessere Wahl darstellt.

Was sich Apple dabei auch immer gedacht hat, ich bin gespannt, wie sich ihre Entscheidung auf die Zahlen niederschlägt.

Ein iPad kommt für mich ohnehin nicht mehr in Frage. Mein Begleiter im Home-Office ist zwar alles andere als ein günstiges (Schreib-)Tablet, aber für seinen Zweck ein ausgezeichnetes Gadget:

Ein ungewöhnliches Tablet lässt mich wohl nie wieder zu Papier greifen

Was haltet ihr von den neuen iPad-Modellen? Besitzt ihr bereits eine Tablet von Apple und wenn ja, wofür nutzt ihr es? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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