Hier bei München hatten wir am Wochenende so viel Schnee, wie seit Beginn der Wetteraufzeichnung nicht. Mir sagt das: Es wird höchste Eisenbahn, euch von meinen liebsten Winter-Apps zu erzählen. Denn gerade zur kalten Jahreszeit gibt es eine Reihe von Apps, die mir das Leben angenehmer, sicherer und leichter machen - und euch vielleicht bald auch.
Dabei handelt es sich vor allem um Outdoor-Apps. Denn neben Klassikern, die das ganze Jahr zum Einsatz kommen, habe ich da noch ein paar Empfehlungen, die bei Schnee und unwirtlichem Wetter umso sinnvoller werden. Die Apps sind dabei nicht nur für Bergwanderer, sondern oft auch für Wintersportler interessant - auch wenn mir dazu der Bezug persönlich fehlt.
Aber auch für alle, die im Winter vor allem auf der Couch bleiben, gibt es zum Ende einen Tipp. Und weil so ein Artikel immer auch von einer Spannungskurve profitiert, verrate ich euch zuletzt noch, welche Winter-App es niemals auf mein Handy schaffen wird.
1. Notruf-App: SOS EU ALP
Die vielleicht wichtigste App auf meinem Handy musste ich bisher zum Glück noch nie verwenden - und hoffe, dass sich das auch so schnell nicht ändert.
Bei SOS EU ALP handelt es sich um eine Warnapp der Leistelle Tirol. Mit der App kann ich im Notfall Rettungsdienste wie die Bergrettung alarmieren. Auf Knopfdruck ermittelt sie dabei den genauen Standort und sendet ihn samt Kontaktdaten und optionalen weiteren Infos wie Krankenkasse, Allergien und Notfallkontakt an die zuständige Leitstelle weiter. Daraufhin wird eine Sprechverbindung aufgebaut.
Ihren vollen Funktionsumfang hat die App in Bayern sowie in den Regionen Tirol und Südtirol. Außerhalb dieser Gegenden wird standardmäßig der allgemeine Notruf 112 gewählt. Die App ist ohne Einschränkung kostenlos nutzbar.
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2. Lawinengefahr-App: SnowSafe
Damit ich die obige App auch in Zukunft vermeiden kann, bereite ich mich vor: Bevor es im Winter in die Berge geht, wird gecheckt, ob Lawinen gefährlich werden können. Dafür verwende ich die App SnowSafe, die europaweit Daten zur Verfügung stellt.
Zwar kann man in der App direkt auswählen, für welches Gebiet man Informationen haben möchte, ich nutze aber lieber die interaktive Karte. Besonders hilfreich ist auch die Gefahrenbeurteilung, welche den Gefahrenwert direkt einordnet und erklärt.
Als Lawinen-App lässt sich SnowSafe kostenlos nutzen. Im Premium-Abo für rund zwei Euro im Monat gibt es zusätzliche Komfortfunktionen wie Gebirgswetter, Neuschnee-Vorhersage oder einen stärkeren Zoom auf der Karte.
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3. Kleidungs-App: Wetterfest
Eine App, die mir sagt, was ich anziehen soll? Klingt erstmal nach etwas, das man analog besser lösen könnte. Dadurch, dass ich in Wetterfest aber auch den Standort anpassen kann, macht die App dann doch wieder Sinn.
Wetterfest gibt mir schnell und auf einen Blick Infos darüber, welche Kleidung am Zielort angemessen wäre. Und gerade in einem Winter, der meiner Wahrnehmung nach im Schnitt immer wärmer wird, ist das manchmal tatsächlich hilfreich.
Die App ist insgesamt sehr minimalistisch gehalten und das Projekt eines einzelnen Entwicklers. Sie ist vollständig kostenlos nutzbar.
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4. Thermometer-App
Ganz ehrlich: Ich habe diese Thermometer-App vor einiger Zeit installiert und bin seitdem zufrieden - ob sie wirklich die beste ist, kann ich euch nicht sagen (vielleicht ist das ja mal Stoff für einen eigenen Testartikel).
Aber: Die Thermometer-App zeigt mir die gleiche Temperatur an wie mein Außenthermometer - der Wert stimmt also. Wichtig ist dabei nur, dass man das Handy davor mehrere Minuten still liegen lässt, damit der Wert nicht nur die Hitze der Hardware verfälscht wird.
Neben der per Sensor aufgenommenen Raumtemperatur kann die App auch die Hitze im Geräteinneren anzeigen und per Standort-Daten über Außentemperatur, Windstärke und mehr informieren. Alle Funktionen lassen sich dabei kostenlos nutzen.
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5. Wind-App: Windy
Wo wir gerade von Wind reden: Mit Windy habe ich eine Windkarte auf dem Handy und weiß damit, wie die Zustände am Zielort sind. Die App kann aber noch viel mehr: Wetterradar, Regen- und Gewitterkarte oder eine Anzeige von Wolken oder Wellen. Dazu gibt es Webcams vor Ort für ausgewählte Spots.
Wer mag, kann auf die Premium-Version von Windy wechseln. Die kostet 1,70 Euro pro Monat, wenn man ein Jahresabo abschließt. Als Bonus gibt es detailliertere Vorhersagen, ein Satellitenarchiv, unbegrenzte Favoriten und einige weiterer Goodies.
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Gipfel-App: PeakFinder
Egal zu welcher Jahreszeit: Den PeakFinder habe ich draußen immer mit dabei. Auf den Horizont ausgerichtet lassen sich damit Berggipfel bestimmen. Außerdem zeigt die App den aktuellen Sonnenstand und dessen Umlaufbahn an. Über das Verzeichnis lassen sich verschiedene Daten über die Gipfel herausfinden und bereits bestiegene Berge markieren.
PeakFinder kostet einmalig 5 Euro - ein Preis, der sich meiner Erfahrung schnell rechnet, wenn man häufiger in den Bergen unterwegs ist.
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Es ist nicht das erste Mal, dass ich euch PeakFinder empfehle, denn die App hatte es bereits in meine Liste für Outdoor-Apps geschafft - dort findet ihr auch weitere hilfreiche Apps für den Winter, etwa die Warn-App Nina, die Wetter-App WarnWetter, die UV-App UVIMate oder die Sternbilderkennung von Stellarium.
Ohne diese 6 Apps gehe ich nicht mehr aus dem Haus - Ihr solltet sie auch mal ausprobieren
7. Garten-App: Gardify
Eine Garten-App im Winter? Ja, doch, das stimmt so. Der Winter kann mit all seinem Matsch und seiner Nässe schnell deprimierend werden und da hilft es, wenn man sich ein wenig Vorfreude auf Frühling und Sommer schafft. Ein Mittel meiner Wahl ist dabei, die Pflanzen auf dem Balkon vorauszuplanen - das habe ich erst am Desktop gemacht, mittlerweile nutze ich die App Gardify.
An einem dunklen Winterabend mit Kuscheldecke und einer Tasse Tee wird dann gemütlich geplant, was nächstes Jahr ins Beet wandert. Dank des Kalenders habe ich Aussaat und andere Termine dann auch immer im Blick.
Wenn das Gärtnern nicht so eures ist, kann aber auch die Planung des nächsten Urlaubs Abhilfe schaffen - oder man holt sich den Sommer einfach selbst vor die Tür mit Cocktails und Barbeque trotz Minusgraden.
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Achtung: Diese App kommt auf keinen Fall auf mein Handy
Nach diesen Empfehlungen, die im Winter auf meinem Handy nicht fehlen dürfen, noch ein Dämpfer zum Schluss: Erstmal spannend klingen sogenannte Handwärmer-Apps, die euer Handy komplexe Berechnungen durchführen lassen. Dadurch erwärmt sich dann der Chip.
Von derartigen Apps solltet ihr aber die Finger lassen. Denn selbst, wenn die Apps nicht für Spontanentzündungen oder Brandlöcher sorgen: Der Hardware des Handys tun sie trotzdem nicht gut. Gerade für den Akku ist es alles andere als förderlich, regelmäßig und über längere Zeit unter solchen Anforderungen zu stehen.
Da erscheint es mir sinnvoller, etwas Geld in die Hand zu nehmen und ordentliche Handschuhe oder einen tatsächlichen Taschenwärmer zu kaufen.
Noch mehr Tipps für Apps gibt's hier:
Komoot macht meine Berg-Wanderungen so viel angenehmer, und das schon bevor es losgeht
Bei nur sieben App-Tipps ist die Chance hoch, dass ich euren Favoriten nicht erwähnt habe. Aber genau dafür gibt es ja die Kommentare. Also: Welche App ist für euch im Winter unverzichtbar? Schützt sie euch vor bösen Überraschungen unterwegs oder im Straßenverkehr? Macht sie das Mümmeln auf der Couch oder das Plätzchenbacken so viel besser? Nennt mir euren Geheimtipp gerne in den Kommentaren!
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