Wie viel RAM rentiert sich?
In Spiele-Benchmarks sind Unterschiede in der Arbeitsspeichergröße und Geschwindigkeit kaum feststellbar. Im Alltag macht sich mehr RAM aber angenehm bemerkbar. Viele RAM-Hersteller werben mit immer höheren Geschwindigkeitsangaben um Käufer und haben insbesondere Spieler im Visier. Doch laut unserer Benchmarks bringen die schnelleren Module in Spielen kaum etwas. Die Unterschiede liegen bei all unseren Messungen im einstelligen Prozentbereich, wie Sie am Beispiel des Dirt 2-Benchmarks sehen können – in der Praxis absolut nicht feststellbar. Wenn Sie kein Übertakter auf der Jagd nach dem letzten Quäntchen Leistung sind, raten wir Ihnen somit von teurem Hochgeschwindigkeits-RAM ab.
Etwas anders sieht es beim Speicherausbau aus. Zwar laufen praktisch alle Titel mit 2,0 GByte RAM problemlos und genauso schnell wie mit 4,0 oder gar 8,0 GByte RAM, der alltägliche Umgang mit dem PC wird durch den größeren Speicher aber deutlich angenehmer. So gelingt etwa das Umschalten per ALT+TAB zwischen Spiel und Internet-Browser wesentlich flüssiger. Das liegt daran, dass ein modernes Spiel 2,0 GByte RAM in Beschlag nehmen kann.Wenn Sie nun zum Internet-Browserwechseln, der bei einigen gleichzeitig geöffneten Fenstern durchaus einige hundert MByte beansprucht, muss Ihr PC erst die Daten von der Auslagerungsdatei auf der vergleichsweise langsamen Festplatte in das RAM schaufeln, bis der Browser dargestellt wird.
Falls Sie neben einem Spiel also häufig andere Anwendungen wie Browser, Messengeroder Voice-Chat-Programme nutzen, sind 4,0 GByte RAM Pflicht. Mit 6,0 oder gar 8,0 GByte RAM konnten wir dagegen gar keine Vorteile mehr feststellen. Egal ob Benchmarks oder das Umschalten zwischen vielen geöffneten Anwendungen – das System verhielt sich mit 4,0 GByte Speicher identisch.
512 oder 1.024 MByte Grafik-RAM?
Besonders ältere oder günstige Grafikkarten gibt es häufig sowohl mit 512 als auch mit 1.024 MByte RAM. Wir haben getestet, ob sich der Aufpreis für mehr Speicher in Spielen lohnt. Viele Grafikkarten-Hersteller werben mit riesigen Speichermengen von bis zu 2,0 GByte für ihre Produkte. Vor allem günstige Modelle versuchen auf diese Weise, Käufer anzulocken. Ob die größere Speichermenge vor allem bei relativ langsamen Einsteigerkarten etwas bringt, bleibt aber fraglich. Wir haben uns in unserem Test entschieden, eine immer noch flotte Radeon HD 4870 mit 512 MByte RAM gegen ein identisches Modell mit 1,0 GByte RAM antreten zu lassen. Denn wie die Benchmarks zeigen, lohnt sich der größere Speicher erst ab einer Auflösung von 1680x1050 samt Kantenglättung und anisotroper Texturfilterung.
Ohne die Bildverbesserungen sind beide Modelle gleich schnell, erst mit 4x AA und 8x AF zeigt sich ein Vorteil von etwa zehn Prozent für das Modell mit 1,0 GByte. In 1920x1200 steigt der Vorteil mit 1,0 GByte Video-RAM dann auf knapp 20 Prozent. Bedenken Sie aber, dass die HD 4870 immer noch eine relativ schnelle Grafikkarte ist. Bei langsameren Modellen aus dem Einsteigersegment lohnt sich der größere Videospeicher weniger, da diese Karten in den genannten Auflösungen mit Bildverbesserungen meist sowieso zu langsam für flüssiges Spielen sind. Bei aktuellen Spieler-Grafikkarten ab 120 Euro sollten Sie aber immer zur 1,0-GByte-Variante greifen.
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