Dank des Steam Decks ist der Markt für tragbare Gaming-PCs so belebt wie noch nie. Dabei war Valve nicht der Erste. Hersteller wie Ayaneo, GPD und OneX sind schon alte Hasen auf dem Gebiet und haben einige Jahre Erfahrung mit PC-Handhelds sammeln können.
Von Ayaneo erscheint jetzt ein neuer PC-Handheld, der nicht nur mit der Leistung des Lenovo Legion Go und Asus ROG Ally gleichziehen könnte - das neue Gerät dürfte zudem die Bedienung von Windows 11 dank physischer Tastatur erleichtern.
Das ist der Ayaneo Slide
◾Was macht den Ayaneo Slide besonders? Das Standout-Feature des neuen Gaming-Handhelds von Ayaneo ist das Display, das mit einem Slide-Mechanismus weggeschoben werden kann und eine physische Tastatur darunter zum Vorschein bringt.
Ein häufig genannter Kritikpunkt der neuen Handheld-PCs ist die etwas umständliche Bedienung von Windows 11 auf einem Gerät ohne Tastatur und Maus. Eine eingebaute Tastatur könnte die Erfahrung deutlich verbessern. Leider gibt es im Gegensatz zum Steam Deck und Lenovo Legion Go kein Trackpad. Dieses findet man bei Ayaneo beim teureren Ayaneo KUN.
◾Display: Dank des Slide-Mechanismus kann der Handheld trotz eingebauter Tastatur recht kompakt bleiben. Das Display hat eine relativ kleine Bildschirmdiagonale von sechs Zoll - das ist etwas kleiner als die reguläre Nintendo Switch (6,2 Zoll).
Nach dem Aufschieben lässt es sich zusätzlich um bis zu 30 Grad neigen. Beim Spielen könnte das Handling somit klappbaren Handheld-Konsolen wie dem Nintendo 3DS ähneln.
Ansonsten bietet das Display keine herausragenden, aber solide Spezifikationen: Full-HD-Auflösung, 400 Nits Helligkeit, 100 Prozent sRGB-Farbraumabdeckung und eine Pixeldichte von 368 ppi. Es handelt sich dabei um ein IPS-Panel mit einem relativ niedrigen Kontrastverhältnis von 1000:1. Eine Bildschirmwiederholrate von mehr als 60 Hz ist wohl nicht dabei, da Ayaneo hierzu keine Angabe macht.
◾Leistung, Speicher und Kühlung: Im Inneren des Ayaneo Slide werkelt der AMD Ryzen 7 7840U. Dieser liefert in etwa dieselbe Performance wie der Z1-Extreme-Chip, der im Asus ROG Ally und dem Lenovo Legion Go verbaut wurde.
Damit sollten selbst anspruchsvolle Spiele spielbar sein. Unterstützt wird die APU von LPDDR5X-RAM in vier verschiedenen Konfigurationen (je Arbeitsspeicher + Massenspeicher):
- 16 GByte + 512 GByte
- 32 GByte + 512 GByte
- 32 GByte + 2 TByte
- 64 GByte + 4 TByte
Der Arbeitsspeicher läuft im Dual-Channel-Betrieb und mit einer maximalen Geschwindigkeit von 7.500 MT/s.
Gekühlt wird der Slide mit einem Kühlsystem, das Ayaneo 3+2 nennt. Dabei kommen drei 8-mm-Kupferheatpipes zum Einsatz, die an zwei Kupferplatten befestigt wurden. Gekühlt wird diese Konstellation durch einen einzigen Hockdrucklüfter.
Laut Ayaneo wird selbst bei 28 Watt Aufnahmeleistung der Prozessor schön kühl gehalten - welche Lautstärke dabei herrscht, wird nicht erwähnt.
Sehr erfreulich: Die Lüfterkurven lassen sich manuell anpassen. So kann man sich selbst ein Profil für leiseren Betrieb anlegen.
◾Bedienelemente: Ayaneo hat beim Verbau der Tasten großen Wert auf Langlebigkeit und Anpassbarkeit gelegt. Die wichtigsten Features auf einen Blick:
- Hall-Sensing-Joysticks ohne Drift und minimaler Deadzone
- Hall-Effekt-Trigger mit anpassbarer Sensibilität
- Soft-Touch-Tasten
- Vibrationsmotoren
- Eingebautes Gyroskop für Motion Aiming
- Turbo-Funktion für die Tasten
Die Tastatur bietet etwa so viele Tasten, wie man sie von 60-Prozent-Tastaturen kennt - also keinen Ziffernblock und keine F-Reihe - dafür gibt es RGB-Beleuchtung. Leider wird es wohl keine Version mit deutschem Tastaturlayout geben.
◾Akku und Laden: Der verbaute Akku des Ayaneo Slide bietet euch 46,2 Wh.
Im Vergleich dazu: Der Asus ROG Ally bietet 40 Wh und der Lenovo Legion Go 49,2 Wh. Wie lange man mit dem Slide spielen kann, wird sehr von der individuellen Nutzung und der Spieleauswahl abhängig sein.
Ayaneo macht keine Angabe dazu, wie lange es dauert, den Akku aufzuladen.
Preis und Verfügbarkeit
Der Ayaneo Slide wird Mitte Dezember ausgeliefert und kann aktuell über eine Crowdfunding-Kampagne für einen günstigeren Preis reserviert werden. Die günstigste Version soll einen Early-Bird-Preis von 700 US-Dollar oder einen Retail-Preis von 800 US-Dollar haben.
Ein großer Nachteil, den viele Geräte von Ayaneo, OneX und GPD haben, sind Importgebühren, die wir Europäer beim Kauf bezahlen müssen.
Die Handhelds der Konkurrenz im Test:
- Lenovo Legion Go: Zuerst fand ich den PC-Handheld furchtbar, doch jetzt will ich ihn selbst kaufen
- Steam Deck OLED: Gleiche Performance und trotzdem deutlich besser
- Asus ROG Ally: Die größte Stärke ist gleichzeitig auch seine größte Schwäche
Technische Daten
- Displaygröße: 6 Zoll; 16:9
- Displayspezifikationen: IPS; 368 PPI; 400 Nits; 100 % sRGB; 85 % DCI-P3
- CPU: AMD Ryzen 7 7840U (8 Kerne, 16 Threads, Basistakt: 3,3 GHz, Boosttakt: 5,1 GHz)
- GPU: Radeon 780M (12 Kerne bei maximal 2,7 GHz)
- Arbeitsspeicher: LPDDR5X mit 7.500 MT/s
- Speicherkapazität: 512 GByte, 2 TByte, 4 TByte (M2.2280 PCIe 4.0 SSD)
- Maximale TDP: 28 Watt
- Controller: Hall-Sensing-Joysticks, Hall-Effect-Triggers, Vibrationsmotoren, Sechs-Achsen-Gyroskop
- Interface: 2x USB4 Typ-C, 1x SD 7.0 TF-Kartenslot
- Biometrie: Power-Taste mit integrierten Fingerabdruckscanner
- Akku: 46.2 Wh (12.000 mAh)
- Abmessungen: 226 x 90 x 28,5 mm
- Gewicht: 650 g
- Konnektivität: WiFi 6E / Bluetooth 5.2
- Software: Windows 11 64-Bit Home Edition und AYASpace 2
Was ist eure Meinung zum Ayaneo Slide? Findet ihr in interessant genug oder spielt ihr längst auf einem anderen PC-Handheld? Schreibt es uns in die Kommentare!
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