Lenovo Legion Go: Ein großes Problem wurde behoben und jetzt kann ich ihn bedenkenlos weiterempfehlen

Ich habe den Lenovo Legion Go einem persönlichen Test unterzogen und verrate euch, ob ich ihn weiterempfehlen würde.

Der Lenovo Legion Go: Die Nintendo Switch unter den PC-Handhelds. Der Lenovo Legion Go: Die Nintendo Switch unter den PC-Handhelds.

Update vom 20.12.2023:

Lenovo hat den Legion Go inzwischen aktualisiert und eine Option zum Anpassen der Joystick-Deadzones hinzugefügt. Damit behebt Lenovo einen signifikanten Nachteil des Handheld-PCs. 

Vor dem Update besaßen beide Analog-Sticks sehr große Deadzones, was präzises Zielen nahezu unmöglich machte. Das Problem konnte zumindest bei Steam-Spielen umgangen werden, weil Steam eine Deadzone-Justierungs-Einstellung besitzt. Mit dem neuen Update lassen sich die Deadzones für alle Spiele über die Legion-Space-App einstellen. 

Gyroskop-Fix aktuell nur über Drittanbieter-App: Leider ist das Gyroskop noch immer schlecht eingestellt und justiert. Um nach links und rechts zu blicken muss der Legion Go gedreht werden wie ein Lenkrad und diagonale Richtungen sind dadurch sehr schwierig. Abhilfe schafft eine Drittanbieter-App mit dem Namen »Handheld Companion«. Wer also ein Fan von Gyro-Aiming ist, ist aktuell mehr oder weniger auf diese App angewiesen.

Leider kann ich die App für euch nicht testen, da der Legion Go nicht mehr bei mir ist, aber hier demonstriert sie ein Reddit-Nutzer: 

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Mit dem Beheben des Deadzone-Problems behebt Lenovo eines der größten Probleme des Handhelds. Es fehlt noch die Möglichkeit, Lüfterkurven selbst einstellen zu können, was noch in Arbeit ist, und ein Gyroskop-Fix von Lenovo selbst. 

Wenn ihr von der Ergonomie, dem Gewicht und der Größe des Legion Gos nicht abgeneigt seid, dann empfehle ich ihn euch heute noch mehr, als zum Zeitpunkt, als der Artikel geschrieben wurde. 

Ich habe die Informationen im Test aktualisiert. Außerdem hat mein Kollege Benedikt von MeinMMO den Legion Go auch getestet und ihn auch als »gedockte Konsole« ausprobiert. Schaut dafür einfach hier rein: 

Ich hab den vielleicht besten Gaming-Handheld getestet – Ist der Lenovo Legion Go wirklich besser als das Steam Deck?

Anhänger von Handheld-Konsolen dürfen sich derzeit über eine regelrechte Fülle an Optionen freuen. Die Auswahl war noch nie so vielfältig: Nintendo bietet die Switch, Switch OLED und die Switch Lite an. PC-Spielfreunde haben die Qual der Wahl zwischen dem Steam Deck, dem Asus ROG Ally sowie Geräten von Ayaneo oder OneX.

Für diejenigen, die ihre Spiele bevorzugt über die Cloud streamen möchten, stehen Optionen wie das Logitech G Cloud, das Razer Edge oder einfach das Smartphone zur Verfügung.

Inmitten dieses breiten Angebots gesellt sich nun ein neuer PC-Handheld zur Runde: der Lenovo Legion Go. Vor knapp einer Woche gab meine Grafikkarte den Geist auf – und genau in diesem Moment erreichte mich der Lenovo Legion Go. Perfektes Timing!

So kann ich (wenn alles gut läuft) weiter Dead Space und Horizon Zero Dawn spielen, während in meinem PC eine klaffende Lücke herrscht. 

In diesem Artikel werde ich meine Erfahrungen teilen, ob ich den Legion Go weiterempfehlen kann und ob er als eine überzeugende Alternative zum Steam Deck und Asus ROG Ally betrachtet werden kann.

Der Lenovo Legion Go auf einen Blick

Pro
  • Hochwertig verarbeitet
  • Hardshell-Case inklusive
  • Sehr gutes Display
  • Sehr gute Leistung für einen Handheld
  • Tabletop-Modus dank abnehmbaren Controllern
  • Rechter Controller kann als Maus verwendet werden
  • Sehr gute Tasten und Hall-Effekt-Analogsticks
  • Speicher ist leicht erweiterbar
  • Der Akku lädt sehr schnell auf
Contra
  • Mit 854 Gramm nicht besonders leicht
  • Der Lüfter ist recht laut
  • Akkulaufzeit bei aufwendigen Spielen
  • Gyroskop-Zielen ist aktuell sehr ungenau

Die Verarbeitung

Der Legion Go fühlt sich nicht billig an: Lenovo hat bei der Verarbeitung des Legion Go eine saubere Arbeit abgeliefert. Das Gerät besteht aus einem gesunden Materialmix aus Kunststoffen und Metallen. Gerade bei Handheld-Konsolen ist der richtige Mix aus diesen Stoffen extrem wichtig, da das Gerät nicht zu schwer sein darf, sich aber auch nicht zu billig anfühlen sollte. Ich finde, Lenovo hat hier eine gute Balance getroffen.

Obwohl die Controller des Legion Go abnehmbar sind, wie bei der Nintendo Switch, sitzen sie schön fest am Gehäuse und verschmelzen mit dem Tablet zu einer Einheit. Man hat nicht das Gefühl, dass die Controller »wegbrechen« können.

Ein Case ist inklusive: Im Gegensatz zum Asus ROG Ally hat Lenovo ein Hardshell-Case mit in den Lieferumfang gepackt. In diesem finden der Legion Go und der Maus-Aufsatz Platz. An der Vorderseite gibt es eine kleine Lasche mit Öffnung, die euch erlaubt, die Konsole aufzuladen, während sie sich im Case befindet. 

Das Case bietet Platz für die Konsole und den Maus-Aufsatz. Das Netzteil passt leider nicht mehr hinein. Das Case bietet Platz für die Konsole und den Maus-Aufsatz. Das Netzteil passt leider nicht mehr hinein.

Das höhere Gewicht macht sich im Vergleich bemerkbar: Wer allerdings die Haptik von Steam Deck und Asus ROG Ally gewohnt ist, wird sofort bemerken, dass der Legion Go merklich schwerer ist. Für manche könnte dieser Umstand schon ein Dealbreaker sein.

Für mich persönlich ist das Gewicht am Ende des akzeptablen Bereiches - viel schwerer darf eine Handheld-Konsole allerdings nicht sein. 

Das Display

Eines der Highlights des Legion Go: Das fast 9-Zoll große QHD+IPS-Display mit 144 Hz. Eines der Highlights des Legion Go: Das fast 9-Zoll große QHD+IPS-Display mit 144 Hz.

Die hohe Auflösung: Obwohl es fragwürdig ist, dass bei einer Handheld-Konsole eine Auflösung von 2560x1600 überhaupt notwendig ist, kann ich nicht bestreiten, dass Inhalte und Spiele darauf gestochen scharf aussehen.

Sollten Spiele Probleme mit dieser Auflösung haben, kann sie jederzeit - auch über das Schnellmenü von Legion Go - herabgesetzt werden. Es stehen drei Voreinstellungen zur Verfügung:

  • 2560x1600
  • 1920x1200
  • 1280x800

Je nach Spiel und dessen Anforderungen ist es sinnvoll, die Auflösung entsprechend anzupassen. Dank Upscaling-Methoden wie AMD FSR kann man bei erstaunlich vielen Spielen die höchste Auflösung nutzen und trotzdem spielbare Frameraten - ich spreche hier von mindestens 30 FPS - erreichen.

144 Hz-Bildschirmwiederholrate: Auch hier stellt sich die Frage, ob ein Handheld eine so hohe Bildwiederholrate überhaupt benötigt. Wer gerne Indie- oder Esport-Spiele spielt, wird sich auf jeden Fall über diese Option freuen. Der verbaute Ryzen Z1 Extreme ist performant genug, um das ein oder andere Spiel mit 144 FPS antreiben zu können. 

Ich habe das in Deaths Door ausprobiert und es sieht nicht nur alles schärfer und flüssiger aus, es fühlt sich auch reaktionsfreudiger an und verbessert das Spielgefühl.

Die Größe: Das Display des Legion Go ist fast 9-Zoll groß - und das macht richtig Spaß! Beim Spielen auf dieser Handheld-Konsole hat man nie das Gefühl, ein qualitativ minderwertiges Erlebnis zu haben, bei dem beispielsweise Text oder Menüs zu klein und nicht optimal an den Bildschirm angepasst dargestellt werden. Dieses Gefühl hatte ich zum Beispiel bei The Darkest Dungeon auf der Nintendo Switch Lite. 

Auch die anderen Specs des Bildschirms überzeugen: Zu den oben genannten Vorteilen kommen eine sehr gute Helligkeit von 500 Nits, eine DCI-P3-Farbraumabeckung von 97 Prozent und dank IPS-Technologie, eine sehr gute Blickwinkelstabilität. Ach ja, und ein Touchscreen ist es auch. 

Die Leistung in Spielen

Der Ryzen Z1 Extreme ist beeindruckend: Ich wünschte, wir hätten solche Chips schon für den DIY-PC-Markt. Der Ryzen Z1 Extreme ist auch im Asus ROG Ally verbaut und hat dort schon bewiesen, dass man damit ordentlich spielen kann.

Dabei muss ich aber zugeben, dass gerade bei Triple-AAA-Spielen, meist die niedrigste Grafikeinstellung ausgesucht habe, um auf durchschnittlich 60 FPS zu kommen.

Beispiele: Bei Horizon Zero Dawn erreicht der Legion Go relativ konstante 60 Bilder pro Sekunde, beim niedrigsten Grafikpreset, einer Auflösung von 2560x1600 und der FSR-Einstellung »Ausgeglichen«. Stelle ich stattdessen das Ultra-Grafikpreset ein und verringere die Auflösung auf 1920x1200, ist es möglich, das Spiel immer noch mit recht stabilen 30 FPS zu spielen. 

Auch das Remake von Dead Space läuft überraschend gut auf dem Legion Go. Mit einer Auflösung von 1280 x 800, niedrigen Einstellungen und FSR-Leistung, kann man das Spiel mit durchschnittlich 60 FPS spielen - und es sieht dabei immer noch ziemlich gut aus. 

Die meisten Spiele sollten mit etwas Feinjustierung an den Einstellungen gut spielbar sein.

Für die Leistung gibt es vier Voreinstellungen, die zur Auswahl stehen:

  • Still (8 W)
  • Ausgewogen (15 W)
  • Leistung (20 W)
  • Benutzerdefiniert (5 bis 30 W)

Bei 30 Watt Leistungsaufnahme ist der Lüfter hörbar und laut - dabei summt dieser in einem etwas unangenehmen hohen Ton. Es hört sich etwa so an, wie ein Disc-Laufwerk - nur nicht ganz so laut. In diesem Punkt hat der Asus ROG Ally die Nase vorn, der deutlich leiser bleibt. Viele Nutzer wünschen sich daher eine Möglichkeit, die Lüfterkurven selbst einstellen zu können. 

Erwartet keine Wunder: Der Ryzen Z1 Extreme ist trotzdem eine Low-Power-APU und kommt mit einigen aktuellen Titeln nur schwer zurecht. Starfield ist zum Beispiel aktuell nur sehr schlecht spielbar. Selbst mit niedrigsten Einstellungen fällt die Framerate immer wieder weit unter 30 FPS.

Beim Landen auf New Atlantis, einer der Städte in Starfield, stößt der Legion Go ganz auf seine Grenzen und stürzt einfach ab. Es ist möglich, dass die Performance durch Updates in Zukunft verbessert wird, allerdings sollte man die Grenzen des Ryzen Z1 Extreme immer im Hinterkopf behalten. 

Wie sind die Controller? 

Der Handheld-Modus

Die Bedienelemente des Legion Go sind sehr hochwertig und fühlen gut beim Spielen an. Das Trackpad hilft bei der Navigierung durch Windows 11. Die Bedienelemente des Legion Go sind sehr hochwertig und fühlen gut beim Spielen an. Das Trackpad hilft bei der Navigierung durch Windows 11.

Die Tasten des Legion Go verwenden das Layout der Xbox-Controller - im Großen und Ganzen. Wo bei anderen Controllern die Tasten Start und Select - oder heute Menü und Share - zu finden sind, befindet sich hier die Taste für das Schnellmenü und die Taste zum Öffnen der Legion GO App. Das erfordert etwas Eingewöhnungszeit. Menü- und Share befinden sich unten auf dem linken Controller. 

So fühlen sich die Bedienelemente an:

  • ABXY-Tasten: Membran-Switches mit guter Taktilität - dem Original-Xbox-Controller sehr ähnlich.
  • Steuerkreuz: Plusformig mit taktilen Schaltern, die hörbar klicken - wie beim Xbox-One-Controller
  • LT & RT-Trigger: Analog mit recht langem Aktivierungsweg. Das macht sie zwar besonders gut geeignet für Rennspiele, aber etwas langsamer für Shooter. Physische Trigger-Stops gibt es leider nicht. 
  • Start, Select, R1, L1 und die Zusatztasten: Taktil mit hörbaren Klicken. 

Alles in allem fühlen sich die Tasten sehr gut an und es macht Spaß auf diesen zu spielen. Was die Analogsticks angeht: Für diese muss ich etwas weiter ausholen:

Die Analogsticks sind wunderbar: Die Sticks verfügen über Anti-Friction-Ringe und fühlen sich deswegen schön »smooth« an. Dazu kommen magnetische Sensoren, die physischen Verschleiß minimieren und somit deutlich resistenter gegenüber Stick-Drift sind.

Anfangs hatten sie ein Deadzone-Problem, was sie sehr unpräzise gemacht hat. Ich konnte das Problem in Steam-Spielen umgehen, weil Steam dafür eine Deadzone-Einstellung für Controller anbietet. Lenovo hat inzwischen ein Update nachgeliefert, das euch erlaubt die Deadzones über die Legion-Space-App einzustellen.

Gyro-Zielen ist aktuell sehr schlecht: Die derzeit sehr große Deadzone kann theoretisch mit dem eingebauten Gyro kompensiert werden. In der Praxis sieht es eher schlecht aus. Das Gyroskop ist momentan sehr ungenau und unregelmäßig.

Zum Beispiel muss man den Legion Go wie ein Lenkrad drehen um nach links und rechts zu blicken. Nicht nur fühlte sich das nicht besonders intuitiv an, sondern macht es diagonale Richtungen sehr schwer.

Außerdem bewegt sich der Cursor mal schneller und mal langsamer, obwohl ich das Gerät immer gleich schnell bewege. Hier muss ein Update Abhilfe schaffen.

Bis dahin kann man auf den »Handheld-Companion« zurückgreifen. Eine Drittanbieter-App, mit der das Gryoskop-Zielen selbst einstellen und verbessern könnt.

Der Tabletop-Modus

Ein sehr stabiler Kickstand, das große Display und die abnehmbaren Controller machen den Tabletop-Modus zu einer guten Alternative zum Handheld-Modus. Ein sehr stabiler Kickstand, das große Display und die abnehmbaren Controller machen den Tabletop-Modus zu einer guten Alternative zum Handheld-Modus.

Die Controller des Legion Go lassen sich abnehmen wie bei der Nintendo Switch. Hierbei solltet ihr beachten, dass sie nach unten geschoben werden müssen und nicht nach oben wie bei der Nintendo-Konsole.

Nachdem die Controller abgenommen wurden, verbinden sie sich via Bluetooth mit der Konsole und können kabellos verwendet werden. Dabei bilden beide Einheiten einen Controller, bei dem beide Hälften voneinander getrennt sind.

Ein Grip, der beide physisch miteinander verbindet, ist nicht dabei, allerdings soll Lenovo schon einen geplant haben.

Auch getrennt liegen die Controller sehr gut in der Hand und trotz Bluetooth-Verbindung ist keine nennenswerte Latenz spürbar. 

Der Kickstand auf der Rückseite des Tablets fühlt sich sehr wertig und stabil an und kann stufenlos in mehreren Winkeln eingestellt werden. 

Dank des großen Displays ist der Tabletop-Modus auch deutlich sinnvoller als bei kleineren Handhelds, wie zum Beispiel der ersten Nintendo Switch.

Der FPS-Modus

Der rechte Controller ist im Handumdrehen eine vertikale Maus. Wer gerne Shooter oder Strategiespiele spielt wird sich sehr über dieses Feature freuen. Der rechte Controller ist im Handumdrehen eine vertikale Maus. Wer gerne Shooter oder Strategiespiele spielt wird sich sehr über dieses Feature freuen.

So geht Innovation: Der rechte Controller kann zu einer vertikalen Maus umfunktioniert werden. So könnt ihr mit dem Legion Go PC-Spiele mit derselben Präzision spielen, wie ihr sie vom Spielen am Schreibtisch gewohnt seid. Auch ein Mausrad ist vorhanden.

Um den FPS-Modus zu aktivieren, muss lediglich der rechte Controller abgenommen und ein Schalter an der Unterseite betätigt werden. Anschließend wird ein Aufsatz auf die Unterseite gesteckt, der dem Legion Go eine Auflagefläche und Gleitpads für die Maus verleiht.

Ich muss sagen: Lenovo hat hier eine richtig gute Idee gehabt und sie sehr gut umgesetzt. 

Der Modus hat einen kleinen Nachteil: Der linke Controller wird als Tastatur erkannt. Für viele Spiele reicht die Anzahl der verfügbaren Tasten einfach nicht aus. Bei der Tastenbelegung sind daher wichtige Eingaben auszuwählen und Unwichtige wegzulassen. Der FPS-Modus wird am besten mit einer zusätzlichen Tastatur verwendet.

Speichererweiterung

Die einfache Variante: Der Lenovo Legion Go hat einen Steckplatz für eine MicroSD-Karte. Wer den Speicher also ganz einfach und günstig erweitern möchte, kann diesen Weg wählen. Hierbei sollte beachtet werden, dass Spiele, die auf einer SD-Karte installiert werden, langsamer laden. Außerdem gibt es einige neue Titel, die die Verwendung einer SSD-Festplatte voraussetzen.  

Erwähnenswert: Einige Nutzer berichten von defekten microSD-Karten, bei der Nutzung im Asus ROG Ally. Schuld daran soll eine hohe Temperaturentwicklung in der Nähe des Slots sein. Auch beim Legion Go befindet sich der microSD-Kartenslot in der Nähe des Prozessors. Ob es hier zu ähnlichen Problemen kommen kann, müssen Langzeittests zeigen. 

Der etwas aufwendigere Weg: Die interne SSD lässt sich relativ leicht austauschen. Dazu müssen lediglich sechs Schrauben auf der Rückseite entfernt und mit einem Öffnungswerkzeug, einem sogenannten Prying-Tool, vom Gehäuse getrennt werden.

Anschließend sitzt unten rechts die SSD. Bevor diese entfernt werden kann, muss ein Aufkleber vorsichtig angehoben werden. Danach ist ein Anheben und Herausziehen aus dem Schlitz ohne Schwierigkeiten möglich.

Sechs Schrauben müssen gelöst werden, Anschließend müsst ihr mit einem Öffnungswerkzeug die Backplate vom Gerät trennen. Dabei empfiehlt sich eines, das möglichst dünn ist. Sechs Schrauben müssen gelöst werden, Anschließend müsst ihr mit einem Öffnungswerkzeug die Backplate vom Gerät trennen. Dabei empfiehlt sich eines, das möglichst dünn ist.

Die restlichen Komponenten sind ebenfalls leicht austauschbar und mit gewöhnlichen Kreuzschlitz-Schrauben befestigt. Es sollte also gut möglich sein, den Legion Go zu reparieren, wenn dies notwendig sein sollte.

Akkulaufzeit und Laden

Was haben alle PC-Handhelds gemeinsam? Richtig: Nicht die beste Akkulaufzeit. Und der Lenovo Legion Go bildet hier leider keine Ausnahme.

Beim Spielen von Horizon Zero Dawn ist nach etwa 90 Minuten ohne Stromkabel Schluss. Dabei habe ich folgende Einstellungen verwendet:

  • TDP: 15 Watt (Ausgewogen-Voreinstellung)
  • Auflösung: 2560 x 1600 
  • Bildschirmwiederholrate: 144 Hz
  • FPS-Begrenzung: 30 
  • Grafik: Original-Preset
  • Upscaling: FSR 2.0 Performance
  • Helligkeit: Automatisch
  • Lautstärke: 100 Prozent

Natürlich ist die Akkulaufzeit ein Stück weit vom Spiel abhängig. Horizon Zero Dawn wird deutlich mehr Energie verbrauchen, als zum Beispiel Phoenix Wright: Ace Attourney.

Bei solchen PC-Handhelds würde ich persönlich das Stromkabel immer angeschlossen haben, um auch von der besseren Leistung profitieren zu können.

Sehr positiv anzumerken ist die schnelle Ladezeit: Innerhalb von 45 Minuten lässt sich der Akku auf 75 Prozent aufladen. Das dazugehörige 65-Watt-Netzteil liegt im Lieferumfang bei. 

Die Software

Der Lenovo Legion Go hat Windows 11 vorinstalliert. Das hat die Vorteile, dass ihr auf alle Spiele und Launcher Zugriff habt, die ihr auch auf einem Desktop-Rechner findet. Gerade für die Nutzung von Xbox Gamepass ist das besonders nützlich - tatsächlich wird der Legion Go inklusive drei Monaten Gamepass ausgeliefert. 

⚠️ Windows 11 ist einfach nicht für die Bedienung mit Controller optimiert und das merkt man immer wieder. Immerhin verfügt der Legion Go über ein Trackpad. Damit kann der Mauszeiger relativ präzise bewegt werden. Außerdem startet der Handheld nicht in den Desktop-Modus, sondern zuerst die Legion Space-App, die für die Verwendung mit Controllern optimiert wurde.

Diese bietet einen recht großen Umfang an Funktionen, die das Aufrufen der Desktop-Umgebung seltener notwendig machen - ganz drumherum kommt ihr davon aber nicht. Zum Beispiel wechselt der Legion Go oft zum Desktop, wenn die Taste für die Schnelleinstellungen gedrückt wird. 

Fazit der Redaktion

Duy Linh Dinh: Der Lenovo Legion Go ist aktuell einer der besten Handhelds auf dem Markt - wenn nicht sogar der beste. Wenn euch der etwas laute Lüfter, das hohe Gewicht und ein Preisschild von 800 Euro nicht abschrecken, dann kann ich ihn bedenkenlos empfehlen. 

Nachdem Lenovo das Deadzone-Problem recht fix behoben hat, bin ich zuversichtlich dass Lüfterkurven und der Gyroskop-Fix nicht all zu lange auf sich warten lassen werden.

Lenovo hat hier das Beste aus Nintendo Switch, Steam Deck und Asus ROG Ally in einem Gerät vereint. Ich kann mir vorstellen, dass der Legion Go mit der Zeit nur noch besser wird. Sollte Windows 11 euch auf die Nerven gehen, dann gibt es sogar gute Nachrichten von Valve. Die Steam Deck-Macher wollen SteamOS auch für andere Handhelds verfügbar machen. 

Was sind die Alternativen? 

Asus ROG Ally: Der Asus ROG Ally ist die offensichtlichste Alternative, mit ähnlicher Leistung und Hundert Euro weniger. Wenn euch ein besonders leises und leichtes Gerät wichtig ist, dann könnte der Ally viel besser zu euch passen. Die Bedienung von Windows ist auf diesem allerdings noch umständlicher, da er kein Trackpad besitzt. 

Steam Deck OLED: Valves Refresh seines PC-Handhelds ist zwar nicht leistungsstärker geworden, aber dafür bietet er euch einige Features, die ihr weder beim Legion Go noch beim ROG Ally finden werdet. Unter anderem SteamOS mit verifizierten Spielen, zwei Trackpads, OLED-Bildschirm und einen günstigeren Preis. 

Gaming-Laptop: Ein Gaming-Laptop ist zwar eine andere Geräteklasse, aber dennoch eine Möglichkeit, PC-Spiele unterwegs spielen zu können. Preislich sind sie meistens jedoch deutlich teurer als die hier genannten PC-Handheld-Konsolen. Dafür gibt es sie eben auch mit High-End-Ausstattung, an die so schnell keines der tragbaren Konsolen herankommen wird. 

Die technischen Daten

  • Maße: ohne Controller: 210 x 131 x 20 Millimeter, mit Controller: 299 x 131 x 41 mm
  • Gewicht: ohne Controller: 640 Gramm, mit Controller: 854 Gramm
  • CPU: AMD Ryzen Z 1 Extreme (8 Kerne, 16 Threads, bis zu 5,1 GHz, 16 MB L3 Cache)
  • GPU: AMD RDNA3 Graphics (12 Kerne)
  • RAM: 16 GByte LPDDR5x 7.500 MHz
  • Speicher: PCIe 4.0 NVMe M.2 2242 SSD: 512 GByte (1 TByte-Version ist in Europa nicht verfügbar)
  • Akku: 49,2 Wh mit Schnellladefunktion. Controller: 900 mAh
  • Bildschirm: 8,8 Zoll IPS, 16:10 Seitenverhältnis, QHD Plus (2560x1600), 144 Hz, 97 Prozent DCI-P3, 500 Nits, Touchscreen
  • Controller-Besonderheiten: Vier belegbare Tasten, Hall-Effekt-Analogsticks mit RGB-Beleuchtung, Xbox-Layout, optischer Maus-Sensor, Mausrad, drei Maustasten 
  • Audio: 2x 2-Watt-Lautsprecher, Dual-Array-Mikrofone
  • Anschlüsse: 2x USB4 (Typ C), 3,5 Millimeter Kopfhörer-Mikrofon-Anschluss, microSD-Kartenslot
  • Konnektivität: Wifi 6E, Bluetooth 5.1
  • Betriebssystem: Windows 11 Home

Habt ihr vor, euch den Lenovo Legion Go zu holen? Gibt es ein Feature oder eine Funktion, die euch dafür überzeugt haben, oder gibt es vielleicht sogar eines, das für euch ein Ausschlusskriterium ist? Welche Aspekte bei einem Handheld sind für euch besonders wichtig? Und was haltet ihr von dem Preis? Ist dieser gerechtfertigt, zu hoch oder gar zu niedrig? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare! 

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