Als Nullsoft im Jahr 1997 den damals vor allem als MP3-Abspielsoftware gedachten Medienplayer Winamp veröffentlichte, wurde daraus schnell ein sehr beliebtes und weit verbreitetes Tool. Der Erfolg sorgte dafür, dass Winamp 1999 von AOL übernommen wurde, dort jedoch laut Ansicht des ehemaligen Managers Rob Lord die Chance verpasste, so etwas wie Apples iTunes zu werden.
Winamp konnte laut Heise jedoch noch immer 6 Millionen US-Dollar Umsatz erzielen und auch weiterhin Millionen Nutzer an sich binden. Warum der Medienplayer nun eingestellt wird, geht aus der knappen Meldung auf der offiziellen Webseite nicht hervor. Darin steht lediglich, dass die Webseite, die Web-Dienste und auch die Downloads von Winamp nach dem 20. Dezember nicht mehr verfügbar sein werden. Eine Petition auf change.org versucht, AOL zum Umdenken zu bewegen, damit der Medienplayer wenigstens als Open Source weiterleben kann. Bislang haben rund 11.000 Personen die Petition unterschrieben.
Update: Das Technikblog TechCrunch, dass wie Winamp zu AOL gehört, berichtet über Gerüchte, dass auch Shoutcast eingestellt werden soll. Shoutcast ist ein Streaming-Dienst mit mehreren zehntausend Radiostationen weltweit, der ebenfalls von Nullsoft stammt und dessen Basis-Software für eigenes Streaming kostenlos ist. Da Winamp und Shoutcast oft verbunden genutzt werden, wäre eine gemeinsame Einstellung keine große Überraschung. Da diese Behauptung jedoch von einem Blog aus »eigenem Haus« kommt, dürfte es sich um mehr als nur ein Gerücht handeln.
TechCrunch behauptet auch, dass AOL angeblich mit Microsoft über einen Kauf von Winamp und Shoutcast verhandelt. Dabei könnte es sich aber auch nur um Wunschdenken von Personen handeln, die beide Dienste erhalten wollen, so der Bericht. Sowohl Microsoft als auch AOL wollten gegenüber TechCrunch keine Stellung zu den Gerüchten beziehen. Da AOL sich laut TechCrunch aber immer mehr zu einem Web-Publisher mit Angeboten wie dem eigenen Blog, Engadget oder der Huffington Post entwickelt und Microsoft selbst zumindest mit Shoucast und fast 50.000 Radiostationen seinen Xbox Music-Dienst erweitern könnte, sieht TechCrunch durchaus Sinn in einer Übernahme.
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