Datenschutz - Künstliche Intelligenz entdeckt Verstöße gegen DSGVO

Forscher haben eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die EU-Behörden bei der Umsetzung der DSGVO helfen soll. Die KI namens Claudette entdeckt dabei Verstöße gegen die Verordnung.

Die vom EU-Parlament verabschiedete DSGVO könnte von der Arbeit einer KI profitieren. Die vom EU-Parlament verabschiedete DSGVO könnte von der Arbeit einer KI profitieren.

Künstliche Intelligenz kann anscheinend so allerhand: Nachdem wir heute bereits über ein KI berichtet haben, die eigenständig Spiele entwickelt, sowie über eine KI, die menschliche Gegner im Capture-the-Flag-Modus von Quake 3 Arena schlagen kann, kommt nun ein anderer Einsatzzweck hinzu.

Er steht in Zusammenhang mit der im Mai 2018 in Kraft getretene Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU. Dass große Konzerne wie Google und Facebook dagegen verstoßen, vermuten Verbraucherschützer schon länger. Jetzt haben Forscher eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die den EU-Behörden dabei helfen kann, eklatante Verstöße gegen die DSGVO aufzudecken.

Im Testlauf mit den Datenschutzbedingungen von 14 Technologie-Konzernen brachte die KI mit dem Namen Claudette bereits eklatante Mängel zum Vorschein.

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Im Rahmen einer laut BloombergTechnology im Juni 2018 durchgeführten Studie ließen Forscher des European Union Institute in Florenz die KI unter anderem die Bedingungen von Amazon, Facebook und Alphabet (Google) prüfen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass rund ein Drittel der Policen potentiell problematisch seien oder unzureichende Informationen enthielten.

Konkret versäumten es einige Firmen offenbar, potentielle Dritte anzugeben, mit denen Daten geteilt werden könnten. Daneben förderte die KI Fälle zutage, in denen Nutzer allein durch den Besuch der Firmen-Webseite für mit den Bedingungen einverstanden erklärt wurden.

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Um mögliche Verstöße gegen die DSGVO zu identifizieren, nutzte Claudette eine Form von Machine Learning, das sogenannte Natural Language Processing. Auf diese Weise verglich die KI unter anderem die Klauseln der geprüften Datenschutzbedingungen mit den Modelklauseln der DSGVO.

Monique Goyens, Direktorin der Verbraucherschutzbehörde BEUC, die mit dem EUI in Florenz bei der Entwicklung von Claudette zusammengearbeitet hat, bezeichnete die Ergebnisse der Studie als »besorgniserregend«.

Claudette könne künftig die Arbeit der europäischen Datenschutzbehörden erleichtern, ergänzte Goyens. Ob Claudette allerdings künftig großflächig zum Einsatz kommen wird, ist noch nicht bekannt.

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