Als Boss des zweitgrößten Spiele-Publishers der Welt gehört es zu John Riccitiellos Aufgaben, sich über die Zukunft der Branche Gedanken zu machen und seinen Aktienhaltern gegenüber neue Gewinnperspektiven anzukündigen. Eine davon heißt bei Electronic Arts Free2Play, also Spiele kostenlos anzubieten und für Zusatzinhalte und Boni erst später Geld zu verlangen.
Wie die englischsprachige Seite Xbox360Achievements jetzt aus einem Gesprächsprotokoll ausgegraben hat, gab Riccitiello bei einem Treffen mit Aktionären schon 2011 einen kleinen Ausblick auf die Kaufangebote, die er sich in Free2Play-Spielen vorstellen könne. Demnach sagte Riccitiello:
»Wenn du sechs Stunden lang Battlefield gespielt hast und keine Munition mehr hast, bist du nicht mehr so preissensibel, wenn wir dich um einen Dollar zum Nachladen bitten.«
Damit ist aber längst nicht gesagt, dass Munitionskauf tatsächlich irgendwann nur noch für Echtgeld in den Free2Play-Spielen von EA funktionieren wird. Riccitiello will mit diesem Beispiel eher verdeutlichen, welches Potenzial in der »Erst spielen, dann zahlen«-Idee liegt, wie sein folgendes Statement verdeutlicht.
»Der Vorteil am Erst-spielen-dann-zahlen-Modell ist, dass die Spieler viel in die Marke investieren und sich an sie binden. Sie verbringen vielleicht 10, 20, 30, 50 Stunden im Spiel und sind dann richtig tief drin. Zu diesem Zeitpunkt ist der Einsatz der Spieler in das Produkt bereits sehr hoch und dieses Modell verspricht eine bessere Zukunft für die Industrie.«
Soll heißen: Wenn die Spieler erst viel Zeit und Leidenschaft in ein Produkt investiert haben, sind sie auch eher bereit für zusätzliche Inhalte und Service zu zahlen, auch über einen längeren Zeitraum - ein Konzept das aufgehen kann, sofern die Qualität der Spiele stimmt.
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