Galaxy S24: Wenn Samsung wieder einen auf Apple macht, verliert vor allem der Kunde

Meinung: Samsung könnte mit dem Galaxy S24 einen Schritt zurück wagen. Das wäre gut für den Hersteller, wir Kunden gucken dabei aber in die Röhre.

Bitte nicht: Samsung könnte den Exynos-Chip für seine Flaggschiff-Handys zurückbringen. Bitte nicht: Samsung könnte den Exynos-Chip für seine Flaggschiff-Handys zurückbringen.

Als erste Gerüchte rund um die Hardware des Samsung Galaxy S23 auftauchten, habe ich mich sehr gefreut. Denn Samsung plante offenbar einen Prozessorwechsel: weg vom eigenen Exynos-SoC hin zum Snapdragon 8 Gen 2. Nun: Das Gerücht hat sich bewahrheitet.

Die Snapdragon-Chips des Herstellers Qualcomm kamen bereits in den meisten Regionen der Welt für Samsungs Flaggschiffe zum Einsatz. Nur in Europa schauten wir in die Röhre, bis das S23 erschien und die ungeliebte Sonderstellung beendete.

Jetzt ziehen aber dunkle Wolken am Chip-Himmel auf. Denn einem aktuellen Gerücht zufolge plant Samsung, diese Neuerung mit dem Release des Galaxy S24 im kommenden Jahr wieder rückgängig zu machen.

Denn die Basisversion des Galaxy S24 könnte wieder einen Exynos-Prozessor verbauen. Ein Snapdragon-Prozessor bliebe den größeren Varianten S24 Plus und S24 Ultra vorbehalten.

Alana Friedrichs
Alana Friedrichs

Alana ist Fan des Galaxy S23. Das Flaggschiff von Samsung macht zwar wenig Revolutionäres, aber dafür einfach eine Menge richtig. Würde sie jemals mehr als 800 Euro für ein Handy ausgeben, dann für ein Modell der S23-Serie. Ein neues Gerücht sorgt deshalb bei ihr für Unmut: Plant Samsung etwa, mit dem S24 einen Schritt zurück zu machen? Und wenn ja, warum?

Exynos beim Galaxy S24: Zwei Gründe, aber keiner gefällt mir

Warum Samsung einen solchen Schritt in Erwägung ziehen könnte? Mir fallen dafür zwei Gründe ein. Allerdings scheint mir der erste der beiden ein Holzweg zu sein und der zweite nur auf mehr Profit ausgelegt. Aber der Reihe nach:

Grund 1: Samsung hat Selbstbewusstsein

Ich will Samsung ja erstmal nichts Böses vorwerfen. Möglicherweise glaubt man, mit einem Exynos-Prozessor eine gleichwertige Leistung zu den Flaggschiffen von Qualcomm bieten zu können.

Zusätzlich hält man dann auch noch die Hardware in den eigenen Händen und kann sie so effizienter in das Ökosystem des Handys integrieren. Apple macht es mit seinen Bionic-Chips ja nicht anders.

Nur hat Samsung mit den Exynos-Chips keine besonders überzeugende Historie. Vor allem der Exynos 990, den man im Galaxy S20 verbaute, sorgte in der Community für Frust. Der war im Vergleich zum Snapdragon 865 heißer, langsamer und weniger effizient.

Mit späteren Chips könnte Samsung zwar etwas aufholen, kam aber nie wirklich an die Snapdragon-Gegenstücke heran. Und auch, wenn die Unterschiede im Alltag weniger dramatisch ausfallen als in Stresstests: Es geht ums Prinzip.

Qualcomm Snapdragon vs. Samsung Exynos

  • Multi-Core-Score
  • Single-Core-Score
S23 Ultra Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 (SM-S918U)
4689
1521
S22 Ultra Samsung Exynos 2200 (SM-S908U)
3462
1226
  • 0
  • 940
  • 1880
  • 2820
  • 3760
  • 4700

Stutzig macht mich zudem, dass der Exynos laut Gerücht nur dem Basis-Modell vorbehalten sein soll, während S24 Plus und Ultra weiter auf einen Snapdragon setzen sollen.

Grund 2: Samsung will Geld verdienen

Allem guten Willen zum Trotz erscheint es mir deshalb wahrscheinlich, dass Grund Nummer Zwei den Ausschlag geben dürfte, dass Samsung so einen Wechsel überhaupt in Erwägung ziehen könnte:

Mit einem Exynos-Chip lässt sich einfach mehr Geld verdienen.

Denn für Samsung dürfte es ein gutes Stück günstiger sein, die hauseigenen Exynos-Prozessoren von Samsung Foundry zu verwenden, statt bei einem Zulieferer wie Qualcomm einzukaufen. Der Gewinn bleibt so beim Einkauf im eigenen Haus.

Außerdem kann man durch die Verwendung verschiedener Prozessoren einfaches Upselling betreiben:

Wer sich an einem Exynos und daraus resultierenden Nachteilen stört, greift vielleicht zum nächsthöheren Modell, also dem Samsung Galaxy S24 Plus. Das zwischen S24 und S24 Ultra angesiedelte Gerät könnte man so auch besser von seinem kleineren Schwester-Modell differenzieren - immerhin hätte es damit ab nächstem Jahr vermutlich mehr Leistung.

Samsung Galaxy S23 <br>(128 GB)
Die Standard-Version
Samsung Galaxy S23
(128 GB)
Modelljahr 2023
Das neueste Modell der Samsung Galaxy-Reihe zeichnet sich besonders durch die Akkulaufzeit aus. Das 6,1 Zoll (15,5 cm) Dynamic AMOLED Display mit 120 Hz hebt es vor allem vom iPhone 14 ab.
  • 120Hz Dynamic AMOLED Display
  • Teils aus recyceltem Material
  • Kaum Verbesserung vom S22
Samsung Galaxy S23 Ultra <br>(256 GB)
Das High-End Handy
Samsung Galaxy S23 Ultra
(256 GB)
Modelljahr 2023
Neben ordentlich Rechenleistung und Speicher bekommt ihr zum Galaxy S23 Ultra auch noch eine 200 MP Telefotokamera. Das Display ist mit 6,8 Zoll (17,3 cm) größer als beim S23.
  • Besonders starker Akku
  • Inklusive S Pen
  • Teuerste Variante
Samsung Galaxy S23+ <br>(256 GB)
Für große Hände
Samsung Galaxy S23+
(256 GB)
Modelljahr 2023
Gleicht in den meisten Punkten dem Galaxy S23, ist aber etwas größer (6,5 Zoll bzw. 16,5 cm) und hat einen stärkeren Akku. Außerdem hat es standardmäßig mehr Speicherkapazität.
  • Mittelweg von S23 und S23 Ultra
  • Mehr Speicher als das S23
  • Teils lange Ladezeiten

Verlierer ist der Kunde

Für uns Kunden ist das natürlich so oder so schlecht. Wir müssen entweder den Rückschritt zu einer Exynos-CPU hinnehmen oder zu einem teureren Gerät greifen.

Einzige Ausnahme: Samsung macht das bisher unmögliche möglich und schlägt Qualcomm mit Exynos oder gibt sämtliche Preisersparnis an den Kunden weiter. Ich will an beides nicht so recht glauben.

Meine Hoffnung ist daher: Samsung besinnt sich eines besseren und bleibt beim Snapdragon. Das Gerücht erweist sich als Schall und Rauch und ich kann mich weiterhin darüber freuen, dass Samsung mit seinen Flaggschiffen offenbar auf einem guten Weg bleibt.

Denn was der Konzern in den vergangenen Jahren abgeliefert hat, ist vielleicht nicht besonders spannend, aber trotzdem eine gute Sache:

Wie steht ihr zu den Gerüchten rund um die Rückkehr zu den Samsung-eigenen Prozessoren? Ist es euch letztlich egal, welche CPU im Smartphone verbaut wird oder habt ihr euch ebenfalls über die Kehrtwende zum Snapdragon-Chip von Qualcomm beim S23 gefreut? Schreibt uns eure Meinung gerne unten in die Kommentare!

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