Facebook am Pranger - Passwörter unverschlüsselt & EU-Kommissarin rät, Accounts zu löschen

Facebook hat Passwörter von hunderten Millionen Nutzern unverschlüsselt gespeichert. Währenddessen rät die EU-Justizkommissarin Nutzern dazu, ihre Accounts zu löschen.

Facebook hat Millionen Passwörter im Klartext auf den eigenen Servern gespeichert. Facebook hat Millionen Passwörter im Klartext auf den eigenen Servern gespeichert.

Das sicherste Passwort nützt nichts, wenn es im Klartext auf den Servern des jeweiligen Dienstes gespeichert wird und dann in die falschen Hände gerät.

Doch wer glaubt, dass solch ein Fauxpas nur bei kleineren Firmen vorkommen kann, der irrt: Wie Facebook selbst in einer Pressemitteilung zugegeben hat, waren hunderte Millionen Passwörter von Facebook-Nutzern im Klartext auf den eigenen Servern gespeichert.

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Laut Facebook sind vor allem Nutzer des für Internet-schwache Regionen konzipierten Facebook Lite betroffen, allerdings spricht der Konzern darüber hinaus von »mehreren zehn Millionen anderen Facebook- und zehntausenden Instagram-Nutzern«.

Facebook versichert allerdings, dass die gespeicherten Passwörter keiner Person außerhalb von Facebook zugänglich gewesen seien und es keine Anhaltspunkte dafür gebe, dass jemand intern missbräuchlich auf die Datenbanken zugegriffen habe.

EU-Kommissarin appelliert an Verantwortung der Bürger

Darüber hinaus erklärt der Konzern, für Facebook sei »nichts wichtiger als die Informationen der Leute zu schützen« und man werde »als Teil anhaltender Sicherheitsbemühungen« auch weiterhin für entsprechende Verbesserungen sorgen.

Dieses Bekenntnis seitens Facebooks zu mehr Sicherheit scheint der EU-Kommission derweil aber nicht genug zu sein - zumindest in Person der EU-Justizkommissarin Vera Jourová. Sie ruft Facebook-Nutzer in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung dazu auf, ihre Konten zu löschen.

Zugleich appellierte Jourová an die Verantwortung jedes einzelnen Bürgers und erklärte, man dürfe die negativen Folgen von Facebook und Twitter für die Diskussionskultur im Internet nicht allein auf die Konzerne selbst schieben. Information, Bildung und Unabhängigkeit von den Medien seien wichtig, konstatierte die Datenschützerin schließlich.

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