Facebook führte Hunderte Experimente durch - Behörden prüfen Gesetzesverstöße, Petition soll Versuche stoppen

Das vor einigen Tagen bekanntgewordene »Psycho-Experiment« bei Facebook könnte dem sozialen Netzwerk weitere Probleme bereiten.

Facebook steht wegen Experimenten mit Nutzern stark in der Kritik. Facebook steht wegen Experimenten mit Nutzern stark in der Kritik.

Wie das Wall Street Journal schreibt, waren ähnliche Experimente wie der aktuell in der Kritik stehende Versuch zur Auswirkung von Nachrichten auf die Stimmung der Nutzer lange Zeit ohne jegliche Einschränkungen für die Forscher möglich. Ein ehemaliges Mitglied des Facebook-Forscherteams erklärte, dass lange Zeit es keine wirklichen Vorschriften gab und im Gegensatz zu Universitäten Facebook die Daten ohne ausdrückliche Zustimmung der Testpersonen weitergab und sich auf die Nutzungsbedingungen berief. »Jeder im Team konnte einen Test durchführen. Sie versuchten immer, das Verhalten der Leute zu ändern«.

Es seien so viele Tests durchgeführt worden, dass einige Forscher sogar befürchteten, dass die für sie anonymen Nutzer mehrmals »verwendet« werden könnten, was die Ergebnisse verfälscht hätte. Die Forscher untersuchten beispielsweise, wie Familien miteinander kommunizieren, suchten nach den Ursachen von Einsamkeit, forschten an der Verbreitung sozialen Verhaltens durch das Netzwerk oder untersuchten die Nützlichkeit von Wahlaufrufen. Eine E-Mail, die vor zwei Jahren an Tausende Nutzer verschickt wurde, und sie aufforderte, zu belegen, dass sie kein Bot seien oder einen falschen Namen verwendeten, sei ebenfalls nur ein Experiment gewesen, mit dem Facebook eigene Schutzmaßnahmen testete und bei dem niemand jemals den Zugang verlor.

Die Financial Times meldet inzwischen, dass das britische Information Commissioners Office (ICO) prüft, ob Facebook durch die Experimente Gesetze gebrochen hat. Außerdem gibt es nun eine Online-Petition von den Bürgerrechtlern bei Fight for the Future, die Facebook dazu auffordern, keine weiteren Psycho-Experimente durchzuführen.

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