Schon seit dem Jahr 2015 gilt in Russland ein Gesetz, das große Unternehmen mit vielen Kunden in Russland dazu zwingt, ihre Daten nicht im Ausland, sondern auf lokalen Servern zu speichern. Für Kritiker besteht der Sinn des Gesetzes nur darin, die Datenbanken für russische Behörden und Geheimdienste besser erreichbar zu machen und die Kommunikation im Internet zu kontrollieren.
Einige Unternehmen haben sich bisher jedoch dieser Pflicht widersetzt, darunter auch Facebook. Dazu hatten auch Bürgerrechtler in Russland aufgerufen, damit der Datenschutz von Millionen Russen nicht gefährdet wird.
Sperre droht ab 2018
Doch Alexander Zharow, der Leiter der Kommunikations-Behörde Russlands, hat nun laut einem Bericht von Yahoo News damit gedroht, den Zugriff auf Facebook ab dem nächsten Jahr komplett zu sperren. Man werde daran arbeiten, dass sich auch Facebook an die Gesetze hält. Auch wenn Facebook ein »einzigartiger Dienst« sei, könne man keine Ausnahmen machen.
Um leere Worte handelt es sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit nicht, denn letztes Jahr hatte Russland auch das wichtige Netzwerk LinkedIn gesperrt, nachdem ein russisches Gericht einen Verstoß gegen das Gesetz festgestellt hatte. Nun ist LinkedIn, das inzwischen von Microsoft aufgekauft wurde, nur noch über Virtual Private Network (VPN) in Russland erreichbar.
VPN-Verbot seit Juli in Kraft
Im Juli 2017 hatte Russland zuletzt aber auch die Nutzung von VPNs verboten, die nicht den Sperr-Regeln der Regierung folgen, und will anscheinend ab Januar 2018 per Gesetz auch Messenger-Dienste wie Whatsapp dazu zwingen, die Identität ihrer Nutzer über die Verknüpfung mit der Telefonnummer bekanntzugeben. Eine Sperre von Facebook dürfte aber wohl besonders viele Nutzer des Landes betreffen.
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