Ihr sucht einen Gaming-TV? So wählt ihr den richtigen Fernseher für PS5, Xbox und PC aus

PlayStation, Xbox, PC: Haltet nach diesen Specs Ausschau und ihr seid für die Zukunft gewappnet.

Wer auf dem Fernseher zocken möchte, sollte ein paar Features beachten. Wer auf dem Fernseher zocken möchte, sollte ein paar Features beachten.

Update vom 9. Oktober 2023, 7.00 Uhr: Im Zuge des Amazon Prime Day haben wir diesen Artikel aktualisiert.

Lange Zeit wurden Fernseher stiefmütterlich behandelt, wenn es ums Spielen ging - sowohl von Herstellern als auch Konsumenten. Diese Zeiten sind vorbei und Gaming-Features prominenter denn je.

Das bedeutet aber auch: Spieler (und Nicht-Spieler) müssen auf entsprechende Spezifikationen achten. Dieser Artikel soll Klarheit schaffen und euch vor allem für die Zukunft rüsten.

Worauf müsst ihr achten, wenn ihr einen Fernseher kauft, auf dem ihr zocken wollt?

Die wichtigsten Merkmale eines guten Gaming-TVs auf einen Blick

Bevor ich in die Tiefe gehe: Hier ist eine Übersicht der Eigenschaften, nach denen ihr auf dem Datenblatt Ausschau halten solltet.

  • Latenz/Verzögerung: Die besten Gaming-Fernseher haben eine geringe Latenzzeit. Idealerweise sollte euer TV so wenig wie möglich haben, unter 10 Millisekunden ist aber ein guter Richtungsweiser.
  • Hz/Refresh Rate/FPS: In der Regel ist ein Panel mit 60 Hz ausreichend, es gibt aber auch TVs mit 120-Hz-Panel.
  • 4K und HDR: Die beiden sind mittlerweile Brot und Butter - auch fürs Zocken.
  • OLED: Durch die selbstleuchtenden Pixel haben diese Fernseher eine besonders niedrige Eingabeverzögerung.
  • Anschlüsse: Klar, HDMI ist wichtig, doch welches HDMI? Und welche Anschlüsse noch? Achtet auf die, die ihr braucht.

Darauf solltet ihr beim Kauf achten

Die obige Liste soll euch als Spickzettel für den nächsten Einkauf dienen. Nun gehe ich auf die einzelnen Punkte im Detail ein. Wieso sind sie wichtig?

Niedrige Latenz: Der Schlüssel zum Sieg

Ein guter TV ist die halbe Miete zum Sieg. (Bild: Anton - adobe.stock.com) Ein guter TV ist die halbe Miete zum Sieg. (Bild: Anton - adobe.stock.com)

Die Latenz gibt an, wie lange euer Fernseher braucht, um Bilder auf seinem Bildschirm anzuzeigen. Sprich: Je höher der sogenannte Input Lag, desto länger dauert die Verarbeitung eines Tastendrucks auf dem Controller.

Besonders bei schnellen Spielen wie Shootern ist ein niedriger Input Lag unvermeidbar.

Je niedriger, desto besser. Deshalb haben Fernseher mittlerweile oft einen Game Mode, in dem eine niedrige Latenz vom Gerät über Bildqualität bevorzugt wird. Alles unter 10 Millisekunden ist für den normalen Gebrauch gut.

OLED sticht hier heraus. Diese Geräte kommen auf einen Input Lag von 1 Millisekunde, da die Pixel vom Fernseher direkt angesteuert werden. Abseits von Micro-LED kommt da keine Technik heran.

Refresh Rate: Wie viel macht sie aus?

Mehr FPS sorgen für ein geschmeidigeres Bild. (Bild: Proxima Studio - adobe.stock.com) Mehr FPS sorgen für ein geschmeidigeres Bild. (Bild: Proxima Studio - adobe.stock.com)

Bildwiederholrate oder FPS ist der vermutlich wichtigste Wert für Spieler. Man könnte glauben: je höher, desto besser.

Das stimmt nur bedingt, zumindest was das Zocken auf dem TV angeht.

Für nicht-kompetitive Spiele sind 60 Bilder pro Sekunde meist genug. Dadurch fühlt sich das Bild weich an und die Eingaben werden direkter verarbeitet. Das heißt auch: Ein Fernseher mit einem 60-Hz-Display ist fürs Spielen in der Regel ausreichend.

Lohnt sich ein Fernseher mit 120-Hz-Panel? Wenn ihr eine Konsole oder einen PC habt, die 120 Hz unterstützen, dann lohnt sich ein entsprechender Fernseher schon. Auch Content mit 60 FPS kann dadurch geschmeidiger aussehen und Screen Tearing vermindern.

Das ist allerdings eine subjektive Entscheidung. 120 Hz sind in der Regel nur für Spielen auf einem kompetitiven Level nötig und Konsolenspiele können auch auf 60 FPS limitiert sein, sodass der Vorteil nicht zum Tragen kommt.

4K und HDR: Der goldene Standard

4KUHD und HDR sind heute mittlerweile Standard. (Bild: romankosolapov - adobe.stock.com) 4K/UHD und HDR sind heute mittlerweile Standard. (Bild: romankosolapov - adobe.stock.com)

Ich mach’s kurz und bündig: Wenn ihr einen Fernseher mit 4K/UHD-Auflösung und HDR kauft, macht ihr nichts falsch. Wo bei Monitoren Full-HD meist ausreicht, lohnt sich bei Fernsehern - vor allem jenseits der 50 Zoll - die höhere Auflösung.

HDR findet sich mittlerweile auch in Einsteiger-TVs. Da PlayStation und Xbox beides seit der letzten Generation unterstützen, könnt ihr hier bedenkenlos zuschlagen.

Lohnt sich ein 8K-Fernseher zum Zocken? Nein. Es gibt aktuell keine entsprechenden Spiele, auch wenn PS5 und Xbox One X theoretisch 8K bei 60 Bildern pro Sekunde darstellen können. Mehr dazu lest ihr bei unseren Kollegen von GamePro.

OLED: Solltet ihr einen solchen Fernseher kaufen?

Hier nochmal kurz und knapp die Vorteile von OLED: Echtes Schwarz bei ausgeschalteten Pixeln resultiert in höherem Kontrast. Das Bild wirkt dadurch noch knackiger - optimal für Gaming.

OLED hat auch beim Input Lag die Nase vorn. Da die selbstleuchtenden Pixel direkt angesteuert werden, liegt die Latenz in der Regel bei einer Millisekunde.

Sind Burn-Ins noch ein Problem? In der Theorie ja, in der Praxis nicht wirklich. Durch diverse Bildreinigungsmodi und Features wie Pixel Shift (das Bild wird allerweil um eine Reihe und eine Zeile an Bildpunkten verrückt) wird das leichter unterbunden. Solange ihr nicht über Monate zwölf Stunden am Tag dasselbe Spiel mit derselben UI am selben Platz spielt, habt ihr keine Probleme.

In einem Artikel habe ich das Thema Burn-In bei OLEDs aufgearbeitet.

Anschlüsse: HDMI ist König

Bei Fernsehern läuft sehr viel über HDMI. (Bild: OLEKSANDR - adobe.stock.com) Bei Fernsehern läuft sehr viel über HDMI. (Bild: OLEKSANDR - adobe.stock.com)

Wenn ihr euch einen zukunftssicheren Fernseher kauft, achtet unbedingt auf HDMI 2.1. Das ist das neueste Update der Anschlüsse und erlaubt eine höhere maximale Bandbreite.

  • HDMI 1.0: 4,95 Gbit/s
  • HDMI 1.4: 10,2 Gbit/s
  • HDMI 2.0: 18 Gbit/s
  • HDMI 2.1: 48 Gbit/s

Die Datenrate ist wichtig für Auflösung, FPS und HDR. HDMI 2.1 erlaubt eine Übertragung von 4K-Auflösung bei 120 Bildern pro Sekunde. 

Darüber hinaus solltet ihr darauf achten, dass die HDMI-Slots im besten Fall über folgende zwei Funktionen verfügen, die extra fürs Zocken gedacht sind.

  • ALLM oder Auto Low Latency Mode. Mit ALLM kann eine Quelle den Fernseher anweisen, in einen Bildmodus zu wechseln, der die Eingabeverzögerung reduziert. Sprich: Der TV wechselt dann automatisch in den Game Mode und verlässt ihn wieder, wenn ihr nicht zockt.
  • VRR oder Variable Refresh Rate. Wenn das System Probleme hat, Bilder auf die Ziel-Framezahl zu rendern (meist 30 oder 60 FPS), dann entstehen Screen Tearing oder Ruckeln. VRR steuert dagegen. Das Feature sorgt dafür, dass das nächste Bild erst angezeigt wird, wenn es fertig ist. Das erzeugt ein flüssigeres Spielgefühl, selbst wenn nicht die eigentlich angepeilten Bilder pro Sekunde erreicht werden.

Wichtig ist, dass euer PC oder die Konsole VRR unterstützen. PlayStation 5 und Xbox Series S/X tun das, aktuelle Gaming-PCs mit AMDs FreeSync und Nvidias G-Sync auch. Ein sehr guter Gaming-TV unterstützt alles, aber es ist kein Beinbruch, wenn beispielsweise G-Sync fehlt und ihr sowieso nur per Konsole spielt.

Wie wichtig sind eigentlich hochwertige Kabel? Der Frage ging Linh auf den Grund:

Fazit

Maxe Schwind: Wenn ihr einen Fernseher speziell fürs Zocken sucht, lohnt es sich, genauer auf die Datenblätter zu schauen. Viele TVs bringen bereits von Haus aus das eine oder andere Feature mit.

Wenn ihr explizit nach Fernsehern dieser Kategorie sucht, dann sind die oben genannten fünf Punkte die wichtigsten. Bedenkt gleichzeitig aber auch, wie ihr das Gerät bespielt. Spieler, die ihren PC anschließen, haben womöglich andere Ansprüche als Konsolenspieler.

Beachtet auch, welche Nachteile ihr womöglich eingeht. Ja, OLEDs sind wegen der niedrigen Latenz super geeignet zum Zocken und sehen auch bei Filmen klasse aus, aber wenn bei euch stets die Sonne ins Wohnzimmer scheint, ist am Ende nichts gewonnen, weil das Bild zu dunkel ist.

Es gibt mittlerweile auch dedizierte Fernseher für Spieler. Ein Gerät aus der G3-Reihe von LG oder Samsungs S95C-Serie sind ausgezeichnete TVs zum Zocken, berappen je nachdem aber auch den einen oder anderen Euro.

Bei Fernsehern gilt Pay to Win. Wenn ihr ein teures Flaggschiff kauft, dann habt ihr in der Regel alle Punkte aus diesem Artikel abgedeckt. LG, Philips, Samsung oder Sony: Fast alle Oberklasse-TVs bieten ein Display mit viel Hertz, VRR und einen Game Mode.

Wir haben uns gefragt: Was ist eigentlich besser - QLED oder OLED? Welche Bildeinstellungen sind die besten, wenn ihr einen neuen Fernseher gekauft habt? Ich habe ein paar schnelle Tipps für euch. Wenn ihr den passenden Fernseher sucht, empfehlen wir euch einen Blick in unsere TV-Kaufberatung.

Den richtigen Fernseher für sich zu finden, ist nicht einfach. Den richtigen Fernseher fürs Zocken zu finden, hingegen schon. Mit unseren Tipps kauft ihr den geeigneten TV für eure Bedürfnisse, egal ob für Konsole oder PC. Worauf achtet ihr, wenn ihr einen neuen Fernseher kauft? Worauf spielt ihr zuhause? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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