Bislang war das Lesen von Gedanken stets ein Element der Science Fiction oder allenfalls gewisser Superhelden-Universen, wenn man Mal von eher weniger erfolgreichen Versuchen wie demOCZ NIA absieht. Dass Menschen ihre eigenen Gedanken nonverbal an einen anderen Menschen oder eine Maschine weitergeben können, galt bislang als kaum erreichbare Zukunftsvision.
Forschern des MITs ist es jetzt allerdings gelungen, Gedankenübertragung zwischen Mensch und Maschine zu ermöglichen - mithilfe eines kleinen Tricks, wie unter anderem The Verge berichtet.
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Gerät namens AlterEgo interpretiert nonverbale, unsichtbare Signale
AlterEgo heißt das Gerät, dass die Forschergruppe am MIT Science Lab entwickelt hat. Es liegt am Ohr und Kieferknochen des Nutzers an und registriert bestimmte nonverbale Signale, die der Körper sendet, wenn wir denken beziehungsweise im Kopf mit uns selbst reden.
Arnav Kapur, einer der Projektbeteiligten, fasste die Ursprungsidee hinter AlterEgo folgendermaßen zusammen:
"Unsere Idee war: Können wir eine Computer-Plattform entwickeln, die stärker innenliegend ist, die auf gewisse Weise Mensch und Maschine verschmelzen lässt und die sich anfühlt wie eine innerliche Erweiterung unseres eigenen Bewusstseins?"
Um diese Form der Gedankenübertragung zwischen Mensch und Maschine zu ermöglichen, setzten die Forscher Elektroden ein, mithilfe derer AlterEgo neuromuskuläre Signale aufnimmt und interpretiert. Außerdem beinhaltet das Gerät eine Art von Kopfhörer, der mit dem Gehörknochen verbunden ist. Über diesen kommuniziert AlterEgo dann durch Vibrationen, die direkt ans Gehör übertragen werden.
Genauigkeit von 92 Prozent
Allerdings ist der Nutzen des Geräts aktuell noch ziemlich eingeschränkt: Bei internen Tests konfrontierten die Forscher AlterEgo mit verschiedenen Aufgaben, darunter Grundrechenarten und Schach. Weitere Anwendungsmöglichkeiten zeigen sie in einem Video auf Youtube:
Link zum YouTube-Inhalt
Momentan beschränkt sich der Wortschatz von AlterEgo aber noch auf 20 Wörter - die Genauigkeit der Erkennung beziffern die Forscher auf 92 Prozent. Allerdings wollen sie weiter an ihrem Projekt arbeiten und AlterEgo soweit verbessern, dass eines Tages eine vollständige Unterhaltung respektive der Austausch von Kommandos und Ergebnissen möglich sein soll.
Gelingt es ihnen tatsächlich, AlterEgo dahingehend zu entwickeln, hoffen sie darauf, mit dem Gerät zahlreiche Einsatzgebiete bedienen zu können - beispielsweise die Unterstützung behinderter Menschen oder Bereiche, in denen hohe Umgebungslautstärke eine große Rolle spielt.
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