Der Sicherheitsexpertin Kelly Shortridge war vor einigen Tagen aufgefallen, dass auf ihrem Rechner ein spezieller Ordner durch den Browser Chrome durchsucht wurde. Ihre Nachforschungen ergaben dann, dass Google schon seit dem Herbst 2017 eine spezielle Funktion erhält, bei der eine Antiviren-Software von ESET praktisch alle Dateien auf einem Windows-Rechner durchsucht, um Schadsoftware zu entdecken. Google hatte das damals auch angekündigt, allerdings war dabei nur von »grundlegenden Antiviren-Funktionen« die Rede.
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Metadaten gehen an Google
Tatsächlich hat Google aber das Chrome Cleanup Tool durch Software des Sicherheitsunternehmens ESET erweitert. Der Browser nutzt diese Antiviren-Engine, um auf dem Rechner nach Schadsoftware zu suchen, die den Browser selbst angreifen könnte. Sollten auffällige Dateien gefunden werden, werden Metadaten über die Schadsoftware, den Speicherort und einige Systeminformationen an Google geschickt.
Danach wird der Nutzer gefragt, ob die verdächtige Datei entfernt werden soll. Zumindest hier lässt Chrome den Nutzer die Wahl. Wie Kelly Shortridge gegenüber Motherboard erklärt, war sie schockiert, dass Google so ein Feature ohne weitere Details veröffentlicht - und sei es nur, um Spekulationen zuvorzukommen.
Unliebsame Überraschung« oder »harmlos«?
Inzwischen hat der für Chrome zuständige Sicherheitschef noch einmal bei Twitter betont, dass der Zweck des Tools nur die Entdeckung und Deaktivierung von unerwünschter Software ist, die Chrome manipulieren könnte. Außerdem laufe das Tool nur einmal pro Woche, habe nur normale Nutzerrechte, laufe in einer Sandbox und lösche Dateien nur, wenn der Nutzer explizit zustimmt.
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Trotzdem weisen Kritiker darauf hin, dass niemand solche »Überraschungen« liebe oder wolle, dass Chrome »in ihren Schubladen mit der Unterwäsche« herumwühlt. Es gibt aber auch Stimmen, die das Vorgehen als »harmlos« bezeichnen und, so ein Experte, wer sich Sorgen darum mache, was Google an Metadaten sehen könne, der sollte vielleicht Chrome ohnehin nicht verwenden.
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