Seite 4: Hall of Fame: Commodore Amiga 500 - Das farbenfrohe 16-Bit-Zeitalter beginnt

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Evolution des Amiga

Das Kickstart 2.0 mit einer etwas farbenfroheren und animierten Forderung, eine Diskette einzulegen. Das Kickstart 2.0 mit einer etwas farbenfroheren und animierten Forderung, eine Diskette einzulegen.

Spezialchips, Kickstart und Workbench durchliefen mehrere Generationen während der Lebensdauer des Amiga 500. Ausgeliefert wurde der Rechner anfangs mit Kickstart und Workbench in Version 1.2 und dem originalen Chipsatz, dass später auch als »OCS« bezeichnet wurde. Die Workbench 1.x mit ihrem bemerkenswerten Blau-Weiß-Orange-Farbschema, das allerdings veränderbar war, besaß damals einmalige Funktionen.

So besaßen Symbole zwei Zustände und konnten ihr Aussehen verändern, wenn sie angeklickt wurden. Außerdem konnten sie selbst in beliebiger Größe gestaltet werden. Mit der Workbench 2.0 kam 1990 auch das »Enhanced Chip-Set« (ECS). Die Benutzeroberfläche wurde blau-grau-seriös, die Auflösung der Workbench stieg ohne Flackern auf 640x480 mit weiterhin vier Farben. Es standen aber auch die Auflösungen 1.280x200 und 1.280x256 sowie entsprechende Interlace-Modi bereit. Die meisten dieser Verbesserungen sollten aus dem Amiga einen für Anwendungen besser nutzbaren Rechner machen, während Spiele anfangs davon kaum profitierten. Einige wenige Titel aus der Anfangszeit waren sogar mit dem Kickstart 2.0 inkompatibel. Auch die inzwischen berühmte »Guru Meditation« wich der eher schnöden Fehlermeldung »Software Failure«.

Die Workbench 2.0 wirkte seriöser und sollte den Amiga für Büroanwendungen attraktiver machen. Die Workbench 2.0 wirkte seriöser und sollte den Amiga für Büroanwendungen attraktiver machen.

Trotzdem waren wichtige Neuerungen wie beispielsweise ein Boot-Menü enthalten, was für den Anschluss der damals bereits erhältlichen und mit 20 oder 40 MByte riesigen, extrem teuren Festplatten wichtig war. Besonders erfreulich: Besitzer eines älteren Amiga 500 konnten ein Upgrade-Kit kaufen, das sowohl den Kickstart-ROM-Baustein sowie die Disketten mit den neuen Workbench-Versionen enthielt. Sogar die ECS-Chips waren gesondert erhältlich und konnten dank Sockelung relativ einfach ausgetauscht werden. Commodore bot zeitgleich aber auch einen neuen Amiga 500+ mit ECS an. Weitere Modelle wie der Amiga 2000 oder 3000, als Profi-Versionen mit mehr Steckplätzen für Erweiterungskarten, eine Amiga-Konsole namens »CDTV« oder auch der 1992 veröffentlichte, kleinere Amiga 600 mit ECS spielten für die meisten Amiga-Nutzer jedoch keine Rolle.

Anschlüsse

Die Anschlüsse des Amiga 500 an der Rückseite. Die Anschlüsse des Amiga 500 an der Rückseite.

An den Amiga konnten die handelsüblichen Joysticks angeschlossen werden, da die Schnittstelle weiterhin den schon vom Atari VCS 2600 oder C64 bekannten Standard verwendete. Auch die mitgelieferte Maus nutzte einen der zwei vorhandenen Ports. Rechts davon befanden sich zwei Cinch-Anschlüsse zur Audio-Ausgabe in Stereo. Der Anschluss für ein externes Diskettenlaufwerk wurde bei den meisten Laufwerken durchgeführt und erlaubte so die Nutzung von bis zu drei Laufwerken in einer Kette. Ein serieller RS232-Port und ein Parallel-Port, etwa für Drucker, waren ebenfalls vorhanden. Neben dem Anschluss für das Netzteil befand sich ein Amiga-eigener Videoanschluss, der mit den meisten PC-Monitoren inkompatibel war. Commodore selbst bot einen passenden Monitor mit der Bezeichnung A1081 an. Es war auch möglich, den (viel zu langen) TV-Adapter A520 oder ein spezielles Kabel für Fernseher mit SCART-Anschluss zu verwenden. Da über den Videoanschluss per »Genlock« der gesamte Rechner mit einem externen Signal synchronisiert werden konnte, fand der Amiga 500 bei Video-Profis und TV-Sendern viele Jahre als günstiger Bildmischer seinen Platz.

Spieleklassiker ohne Ende

Für den Amiga 500 gab es fantastische Spiele aus jedem Genre, grafisch aufgemotzte Portierungen von anderen Systemen wie dem C64 oder dem PC und viele Umsetzungen von Arcade-Automaten. Darunter Titel wie Dune 2, Battle Isle oder Defender of the Crown, viele Adventures von Lucas Arts, die damals sehr populären Flipper wie Pinball Fantasies oder auch Action-Spiele wie Turrican sind Klassiker der Videospiel-Geschichte und sahen als Amiga-Version meist einfach am besten aus. Die Galerie am Ende dieser Seite kann selbst mit 100 Titeln nur Beispiele bringen, erhebt also keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist auch nicht als Rangliste zu verstehen.

Der PC holt auf

Ungefähr ab 1990 zeichnete sich ab, dass vor allem der PC den Amiga langsam, aber sicher als Spiele-Rechner ablösen könnte. Spiele wie Wing Commander auf dem PC sorgten auch bei Amiga-Besitzern für neidische Blicke. Der Amiga 500 war für solche Spiele viel zu langsam, wie eine drei Jahre später veröffentlichte Zeitlupen-Version des Titels zeigte. Commodore verschlief den Trend und konzentrierte sich währenddessen weiter auf den teuren Profi-Rechner Amiga 3000 und das CDTV, einen Amiga als CD-Player-Konsole. Das CDTV entpuppte sich mangels speziell dafür geschriebener Software als Flop und wurde bereits 1991 wieder eingestellt.

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