Neugierige Blicke auf den eigenen Bildschirm sind ätzend. Sei es im Zug beim Arbeiten mit sensiblen Daten oder wenn man einfach seine Ruhe haben will, etwa, um einen Film zu streamen.
Mit den Lenovo Glasses packt ihr euch den Monitor einfach auf die Augen. Das darf man ruhig wörtlich nehmen, denn die Brille spiegelt das, was auf dem Monitor zu sehen ist, auf ihren Gläsern wieder. Ich habe die Brille auf der IFA 2023 ausprobiert.
So funktioniert die Sonnenbrille mit Monitor
Über USB-C wird der Inhalt vom Ausgabegerät auf die Augengläser projiziert. Das funktioniert mit Windows und MacOS sowie Android und iOS.
Über Buttons an den Bügeln lässt sich unter anderem die Lautstärke anpassen (ja, die Brille hat eingebaute Lautsprecher).
Das Datenblatt liest sich wie folgt:
- Display: Micro OLED, 60 Hertz
- Auflösung pro Auge: 1.920 x 1.080
- Verbindung: USB-C
- Kompatibilität: Windows, Mac, Android, iOS
Lenovo Legion Glasses: Wie trägt es sich?
Optisch sieht die Legion Glasses aus wie eine gewöhnliche Sonnenbrille (mit Kabel). Sie trägt sich auch so, aber erst, wenn man sie aufsetzt, werden die Unterschiede klar.
Mein Kopf war für das Gestell zu groß. Da sich die Brillenbügel nach außen knicken lassen, kann ich die Brille zwar tragen, bequem ist das auf Dauer aber nicht. Die Bügel sind aufgrund der Technik auch dicker, dadurch wurden meine Ohren ein wenig nach außen gedrückt.
Meiner Kollegen Alana hat die Brille besser gepasst - trotz ihrer eigenen Brillengläser auf der Nase.
Ihr Kopf ist schmaler und die Bügel der Lenovo Glasses lagen auf dem Gestell ihrer eigenen Brille auf. Das hat das Tragen laut ihrer Aussage bequemer gemacht.
Unverzichtbar ist die Nasenstütze. Die ist eigentlich dazu gedacht, Distanz zum eigenen Nasenfahrrad für Brillenträger zu schaffen, aber ohne war das Gestell einfach zu scharfkantig und damit unbequem.
Lenovo Legion Glasses: Funktioniert es gut?
Wo man am Formfaktor mit möglichen zukünftigen Iterationen nachlegen sollte, funktioniert die Übertragung überraschend gut. Normalerweise trackt die Brille Kopfbewegungen, der Bildschirm geht also mit, man kann den Screen aber auch zentral sperren.
Durch die hohe Auflösung werden sogar kleine Details übertragen - perfekt fürs Arbeiten mit Dokumenten. Lediglich in den Ecken geht die Sicht durch das eigene Blickfeld etwas verloren, was uns im Hands-on aber nicht allzu sehr gestört hat.
Die Videoübertragung war verlust- und verzögerungsfrei, wodurch die Brille sich theoretisch sogar zum Zocken eignen würde, etwa mit dem Lenovo Legion Go.
Pluspunkt: Das Gerät hat die TÜV-Zertifizierungen für Low Blue Light und Flicker Reduced. Das heißt: Man kann die Sonnenbrille theoretisch lang tragen, ohne dass die Augen müde werden.
Man ist natürlich durch die Länge des Kabels begrenzt und im Gegensatz zu VR-Brillen bekommt man relativ viel von der Umgebung mit. Das muss allerdings kein Nachteil sein, denn Immersion schaffen soll die Legion Glasses nur bedingt.
Kann jemand seitlich in die Brille schauen? Nein, nur der Träger selbst. Gerade, wenn man auf Reisen mit sensiblen Daten arbeitet, ist das ein Vorteil.
Preis und Verfügbarkeit
Cheap Sunglasses? Die Lenovo Legion Glasses ruft 500 Euro auf und wird ab Herbst verfügbar sein.
Wenn ihr eine neuartige Lesebrille sucht, könnte die Sol Reader für euch sein. Apple setzt auch auf Brillen: Alles zur Vision Pro findet ihr in unserem Sammelartikel.
Lenovo zeigt mit den Legion Glasses, dass man die Idee vom Bildschirm auf der Nase überzeugend umsetzen kann. Als Kino auf der Nase oder zum Arbeiten ist die Sonnenbrille durchaus nutzbar. Könntet ihr euch vorstellen, mit der Brille auf der Nase zu arbeiten? Seht ihr einen Anwendungsfall? Schreibt es gerne in die Kommentare.
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