Seite 2: Hogwarts Legacy auf dem PC: Eine solche Technik hat dieses Spiel einfach nicht verdient

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Benchmarks mit Frametimes

Inzwischen konnte ich Benchmarks in verschiedenen Auflösungen und Detailstufen durchführen, sowohl mit dem sehr schnellen Rechner als auch mit zwei langsameren PCs. Basis ist das anspruchsvolle Gebiet in Hogsmeade, die Performance ist im Spiel also oftmals eher besser.

Zum Start des Spiels werden die Shader dabei jeweils vorausgeladen, was beim ersten Mal oder dem Wechsel der Hardware ein paar Minuten dauern kann.

Ungewöhnlich dabei: Es gibt keinen exklusiven Vollbildmodus, für den Wechsel der Auflösung muss ich daher entweder die Windows-Auflösung ändern (gilt für den rahmenlosen Fenstermodus) oder im Fenstermodus mit sichtbarem Rand spielen.

Benchmarks mit RTX 4090

RTX 4090: Full HD
Ryzen 9 7900X, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RTX 4090 (24 GB) Ultra + RT, DLSS Qualität + Frame Generation
135,4
62,9
RTX 4090 (24 GB) Ultra + RT, kein Upscaling
72,5
47,3
  • 0,0
  • 28,0
  • 56,0
  • 84,0
  • 112,0
  • 140,0

2560x1440
Ryzen 9 7900X, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RTX 4090 (24 GB) Ultra + RT, DLSS Qualität + Frame Generation
132,4
62,8
RTX 4090 (24 GB) Ultra + RT, kein Upscaling
65,5
40,0
  • 0,0
  • 28,0
  • 56,0
  • 84,0
  • 112,0
  • 140,0

3840x2160
Ryzen 9 7900X, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RTX 4090 (24 GB) Ultra + RT, DLSS Qualität + Frame Generation
106,3
64,3
RTX 4090 (24 GB) Ultra + RT, kein Upscaling
53,0
32,5
  • 0,0
  • 22,0
  • 44,0
  • 66,0
  • 88,0
  • 110,0

Mit maximalen Details samt Raytracing fordert Hogwarts Legacy die bärenstarke RTX 4090 bereits in Full HD ordentlich und es stehen nur 72,5 FPS zu Buche. In 4K sinkt der Wert auf 53, wobei die wichtigen minimalen FPS in Form des 99ten Perzenitls mit 32,5 nochmal klar niedriger ausfallen.

DLSS wirkt in Kombination mit der RTX-4000-exklusiven Funktion der Frame Generation aber wahre Wunder und verdoppelt die Bildrate teils sogar. Größere optische Probleme oder eine zu hohe Latzen sind mir dabei bislang nicht aufgefallen, viel Zeit zum Testen des Features hatte ich aber noch nicht.

Benchmarks mit RTX 2060 Super

RTX 2060 Super: 1920x1080
Ryzen 5 3600X, 16,0 GByte DDR4-3600, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RTX 2060 Super (8 GB) Hoch, DLSS Qualität
63,5
38,9
RTX 2060 Super (8 GB) Hoch, kein Upscaling
62,8
37,4
  • 0,0
  • 14,0
  • 28,0
  • 42,0
  • 56,0
  • 70,0

2560x1440
Ryzen 5 3600X, 16,0 GByte DDR4-3600, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RTX 2060 Super (8 GB) Hoch, DLSS Qualität
58,6
38,9
RTX 2060 Super (8 GB) Hoch, kein Upscaling
54,2
34,1
  • 0,0
  • 12,0
  • 24,0
  • 36,0
  • 48,0
  • 60,0

3840x2160
Ryzen 5 3600X, 16,0 GByte DDR4-3600, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RTX 2060 Super (8 GB) Hoch, DLSS Qualität
45,4
24,8
RTX 2060 Super (8 GB) Hoch, kein Upscaling
30,5
22,6
  • 0,0
  • 10,0
  • 20,0
  • 30,0
  • 40,0
  • 50,0

Wechsel ich zu einem Rechner mit deutlich langsamerer Hardware, aber auch zu hohen Details, erreicht die RTX 2060 Super in Full HD immerhin knapp über 60 FPS. Aber auch in diesem Fall sind die minimalen Bilder pro Sekunde mit 37,4 FPS ziemlich gering.

In niedrigen Auflösungen hilft DLSS bei weniger hohen Grafikdetails wie gewohnt kaum, da hier der Prozessor zum Flaschenhals wird. Dafür ist der Performance-Gewinn in 4K mit etwa 45 statt 30 FPS durchaus beachtlich. Aufgrund der klar zu niedrigen minimalen FPS sollte man die RTX 2060 Super aber unserer Einschätzung nach wie von anderen Titeln gewohnt maximal für das Spielen in WQHD verwenden.

Benchmarks mit RX 5700 XT

Radeon RX 5700 XT
Core i5 10600K, 16,0 GByte DDR4-3600, Windows 10

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RX 5700 XT (8 GB) Hoch, FSR Qualität
81,7
46,2
RX 5700 XT (8 GB) Hoch, kein Upscaling
77,4
45,7
  • 0,0
  • 18,0
  • 36,0
  • 54,0
  • 72,0
  • 90,0

2560x1440
Ryzen 5 3600X, 16,0 GByte DDR4-3600, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RX 5700 XT (8 GB) Hoch, FSR Qualität
72,8
42,3
RX 5700 XT (8 GB) Hoch, kein Upscaling
55,2
34,7
  • 0,0
  • 16,0
  • 32,0
  • 48,0
  • 64,0
  • 80,0

3840x2160
Ryzen 5 3600X, 16,0 GByte DDR4-3600, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RX 5700 XT (8 GB) Hoch, FSR Qualität
48,5
27,8
RX 5700 XT (8 GB) Hoch, kein Upscaling
30,4
21,0
  • 0,0
  • 10,0
  • 20,0
  • 30,0
  • 40,0
  • 50,0

Das dritte Testsystem setzt auf Hardware von Intel und AMD. Genauer gesagt kommen der Core i5 10600K sowie die Radeon RX 5700 XT zum Einsatz. Letztere ist meist ein gutes Stück schneller als die RTX 2060 Super unterwegs.

Wird ein zu stark beanspruchter Videospeicher dank niedriger Auflösung oder Upscaling-Verfahren FSR nicht zum Problem, kann die RX 5700 XT ihren typischen Vorsprung auch behaupten. Ist das dagegen anders wie in WQHD und 4K ohne FSR, liegt sie nur noch auf demselben Niveau wie die RTX 2060 Super.

Nochmal bemerkenswerter als dieser Leistungsunterschied sind teilweise die Frametimes am Ende meiner Testsequenz, sowohl mit der RTX 2060 Super als auch mit der RX 5700 XT, wie die Grafiken im folgenden Abschnitt deutlich machen.

Die Frametimes zeigen klare Probleme

Im Falle der RTX 2060 Super liegen die durchschnittlichen FPS zwar in einem ordentlichen Bereich oberhalb der 40 Bilder pro Sekunde (Full HD, hohe Details, kein Upscaling). Aber die ständigen leichten Schwankungen sorgen für ein unrundes Spielgefühl und am Ende der Sequenz kommt es zu einem klaren Ruckeln:

Frametime-Grafiken wie diese zeigen die Berechnungszeit für jedes einzelne Bild beim Spielen in Millisekunden. In Hogwarts Legacy sind sie oft recht ungleichmäßig und es gibt immer wieder Ausreißer nach oben, die sich in einem spürbaren Ruckler äußern. Frametime-Grafiken wie diese zeigen die Berechnungszeit für jedes einzelne Bild beim Spielen in Millisekunden. In Hogwarts Legacy sind sie oft recht ungleichmäßig und es gibt immer wieder Ausreißer nach oben, die sich in einem spürbaren Ruckler äußern.

Noch extremer wurde es beim Spielen mit der RX 5700 XT. Eigentlich läuft Hogwarts auf dieser Hardware mit AMDs Upscaling-Verfahren FSR in der Stufe Qualität sogar bei 4K-Auflösung samt hohen Details immerhin mit etwa 45 FPS, was für eine RX 5700 XT ein durchaus ordentlicher Wert ist.

Auf einmal ist die Bildrate aber immer wieder stark auf unter 30 FPS eingebrochen und danach kam es zum wiederholten Wechsel zwischen etwa 30 FPS und etwa 45 FPS. Wie unrund sich das anfühlt, lässt sich bereits an der passenden Frametime-Grafik erahnen:

Natürlich ist die RX 5700 XT eine Grafikkarte, die eher nicht für das Spielen in 4K geeignet ist und der Bereich unser Testsequenz ist anspruchsvoll. Wenn solche starke Schwankungen auftreten, kann das aber ein klares Indiz dafür sein, dass mit der Optimierung eines Spiels etwas nicht stimmt.

Der Speicherbedarf ist hoch

Außerdem habe ich mir mit der RTX 4090 angesehen, wie viel VRAM Hogwarts Legacy verlangt – und es ist viel. Bereits in Full HD und mit mittleren Details kratze ich an der Grenze zu 8,0 GByte, die in WQHD dann endgültig überschritten wird. Mit maximalen Details und in 4K wird kommt dann selbst eine GPU mit 12,0 GByte VRAM an ihre Grenzen.

Wenn die VRAM-Reservierung mit einer GPU mit viel Videospeicher hoch ist, bedeutet nicht automatisch, dass es mit einer GPU mit weniger VRAM zu Problemen kommt. Ein Indiz für eher hohen Bedarf kann es aber dennoch sein. Wenn die VRAM-Reservierung mit einer GPU mit viel Videospeicher hoch ist, bedeutet nicht automatisch, dass es mit einer GPU mit weniger VRAM zu Problemen kommt. Ein Indiz für eher hohen Bedarf kann es aber dennoch sein.

Auch in Sachen System-RAM braucht das Spiel durchaus einen ordentlichen Puffer. Ich messe je nach Auflösung und Detailstufe Werte im Bereich von 10 bis 13 GByte RAM für Hogwarts Legacy.

Da ihr meinen bisherigen Erfahrungen nach zu urteilen nicht allzu viele Möglichkeiten habt, den generell hohen Speicherbedarf deutlich zu senken, sollte euer PC am besten über viel RAM und Videospeicher verfügen.

Ich empfehle nach aktuellem Stand mindestens 16,0 GByte RAM und 8,0 GByte VRAM, aber besser noch 32,0 GByte RAM und 10 bis 12,0 GByte VRAM, insbesondere ab der WQHD-Auflösung. Dass noch ausstehende, zukünftige Patches an dieser Empfehlung etwas ändern werden, halten ich gleichzeitig für unwahrscheinlich - aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

Fazit: Es ist ein großer Jammer

All diese Probleme sind um so ärgerlicher, weil diese liebevolle Welt so sehr dazu einlädt, sie zu erkunden und zu erleben. Nicht nur meine bald vierjährigen Zwillinge wurden von über dem Kopf schwebenden Büchern, einem den Zylinder zum Gruß hebendem Schneemann, einem Flug auf einem Thestral um Hogwarts herum und Mondkälbern mit riesigen Augen sofort in den Bann gezogen, sondern auch ich, obwohl ich Harry Potter eigentlich eher neutral gegenüberstehe.

Meine Kinder helfen sicher dabei, eine Begeisterung für die Welt von Hogwarts zu entfachen. Außerdem hat das Spiel den Büchern und Filmen viel zu verdanken, die jede Menge kreativer Vorlagen liefern. Aber es ist dennoch eine beachtliche Leistung, all das auch grafisch in derart überzeugender Form umzusetzen - wären da nicht all die angesprochenen Probleme.

Es bleibt nur zu hoffen, dass Patches die Situation auf dem PC möglichst schnell deutlich verbessern. Wie flott das gelingt (und wie gut), ist schwer zu sagen. Aktuell ist es mir deshalb nicht möglich, euch guten Gewissens zu einem Kauf auf dem PC raten - auch wenn es sich sehr lohnen kann, über all die technischen Ärgernisse hinwegzusehen. Falls euch das denn gelingt - oder falls ihr davon verschont bleibt.

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