Hogwarts Legacy auf dem PC: Eine solche Technik hat dieses Spiel einfach nicht verdient

Es ist beeindruckend, was für eine stimmige, wunderschöne Welt die Technik von Hogwarts Legacy erzeugt - wären da nicht die groben Schnitzer, die uns immer wieder ins Auge stechen.

Hogwarts Legacy - Die PC-Testversion ist noch zu kaputt Video starten 11:40 Hogwarts Legacy - Die PC-Testversion ist noch zu kaputt

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Update, 15. Februar: Ein weiterer Patch für Hogwarts Legacy ist am 14. Februar erschienen. Er soll vor allem Performance-Probleme adressieren, was wir unseren bisherigen Eindrücken nach bestätigen können. Es gibt zwar immer noch Nachladeruckler, insbesondere in Hogwarts und Hogsmeade, sie fallen aber etwas geringer aus und auch die Zwischensequenzen laufen bei uns nun meist problemlos. Dennoch sollten die Entwickler weiter an dem Spiel arbeiten, um die Performance auf dem PC für möglichst alle Spieler zu einer wirklich runden Sachen zu machen.

Ursprünglicher Artikel, 6. Februar: In meinen ersten zehn Minuten mit Hogwarts Legacy habe ich mich gefühlt wie Louis de Funès. Nein! Doch! Oh!. So vieles an der Technik und vor allem an der Gestaltung der Spielwelt hat mich direkt in seinen Bann gezogen - und gleichzeitig gab es so zahlreiche technische Probleme, dass ich genau so schnell immer wieder aus ihr herausgezogen wurde.

In diesem ersten Blick auf die Technik der PC-Version gehe ich auf die größten Probleme ein, die sie in ihrem aktuellen Zustand meiner Erfahrung nach hat, ergänzt durch Einschätzungen aus dem gesamten GS-Testteam.

Ein passendes Video von meinem Kollegen Christian Fritz Schneider findet ihr direkt zu Beginn dieses Artikels. Die Treiber von AMD und Nvidia waren dabei stets aktuell, aber noch nicht für das Spiel optimiert.

Schnellnavigation:

Eine tolle Inszenierung mit Schwächen im Detail
Selbst Highend-Hardware bekommt schnell Probleme
Extreme FPS-Einbrüche, Stop-Motion-Cutscenes & Grafik-Bugs
Benchmarks mit Frametimes
Der Speicherbedarf ist hoch
Fazit: Es ist ein großer Jammer

Tests der Auswirkungen des Day-One-Patches folgen Anfang nächster Woche (KW 7), außerdem haben wir bereits zahlreiche Tipps für die besten Grafikeinstellungen für euch gesammelt.

Aktuell gilt meiner und der Erfahrung der Kollegen nach zu urteilen aber Folgendes: Ganz egal, welche Hardware ihr auch habt - auf Windows-Rechnern können Probleme auftreten. Das bedeutet allerdings nicht, dass es auf jedem PC Probleme gibt - vielleicht habt ihr mehr Glück als wir.

Es folgt eine kurze Übersicht der am schwersten wiegenden Ärgernisse, die mir und allen GS-Testern bislang begegnet sind, bevor ich euch meine Erfahrungen genauer schildere.

  • wiederholte Einbrüche der Bildrate
  • Grafikfehler
  • Pop-In von Objekten und Schatten
  • gelegentliche Abstürze

Was Hogwarts Legacy spielerisch zu bieten hat, erfahrt ihr in unserem großen Test zu dem Spiel:

Hogwarts Legacy ist das perfekte Harry-Potter-Spiel - nur (noch) nicht auf dem PC

Transfeindlichkeit bei J.K. Rowling
Der Erfolg von Hogwarts Legacy kommt indirekt Harry Potter-Autorin J.K. Rowling zugute, die durch bestehende Verlagsrechte und den damit einhergehenden Verkauf der Bücher partizipiert. Rowling fällt weiter aktiv durch Anti-LGBTQIA+-Rhetorik auf und unterstützt aktiv die Anti-Trans-Politik in UK. Dieser Artikel erklärt Rowlings Aussagen und fasst Reaktionen von Betroffenen zusammen. Einen Überblick der Kontroversen rund um Hogwarts Legacy findet ihr in unserer Zusammenfassung. Weitere Informationen über die Thematik findet ihr unter anderem hier und hier.

Wie GameStar mit kontrovers diskutierten Spielen umgehen und warum wir weiterhin über Hogwarts Legacy berichten, erklärt Chefredakteur Heiko Klinge in seiner Kolumne:

Eine tolle Inszenierung mit Schwächen im Detail

Egal, ob man die Welt von Harry Potter mag, nicht mag oder ihr neutral gegenübersteht: Es gelingt der Technik von Hogwarts Legacy sehr gut, diese Welt äußerst stimmungsvoll in Szene zu setzen.

Bei genauem Hinsehen hat man zwar doch immer wieder das Gefühl, dass technisch etwas mehr drin gewesen wäre, beispielsweise in Sachen Weitsicht, Auflösung der Texturen oder dem Detailgrad mancher Objekte. Siehe etwa auf dem Bild unten diese einerseits herrlich einladenden Süßigkeiten, die aber andererseits doch meist keine Tiefe aufweisen.

Aber das ist in Anbetracht der mit äußerst viel Liebe zum Detail gestalteten Welt mit stimmiger Beleuchtung, abwechslungsreicher Darstellung und den großen Dimensionen, die auch durch die Bewegung zu Fuß, auf Reittieren und in der Luft nochmals wachsen, auf den allerersten Blick mehr als leicht zu verkraften. Bis die Technik anfängt, größere Zicken zu machen.

Natürlich kann man nicht erwarten, dass hier jedes Bonbon einzeln gerendert wird. Aber etwas plastischer könnten die Süßigkeiten schon sein. Natürlich kann man nicht erwarten, dass hier jedes Bonbon einzeln gerendert wird. Aber etwas plastischer könnten die Süßigkeiten schon sein.

Selbst Highend-Hardware bekommt schnell Probleme

Um das nochmal kurz klarzustellen: Mit meinen ersten zehn Minuten in der Spielwelt meine ich nicht die Einleitung, sondern den per Savegame der geschätzten Kollegin Natalie erschummelten Sprung direkt nach Hogwarts und nach Hogsmeade.

Zugegebenermaßen zeigt sich die Technik dort in ihrem schlechtesten Zustand, insbesondere im Vergleich mit der weniger problembehafteten offenen Welt außerhalb dieser wohl bekanntesten Schauplätze von Harry Potter. Die Spielerfahrung kann also auch deutlich runder sein als dort.

Aber was ich in der kurzen Zeit mit einer Geforce RTX 4090, AMDs Ryzen 9 7900X und 32,0 GByte DDR5-RAM auf einer pfeilschnellen SSD erlebt habe, darf meiner Meinung nach in so einer gehäuften Form einfach nicht passieren.

Und eine weitere Klarstellung: Meine Spielerfahrung beschränkt sich nicht auf diese ersten zehn Minuten und gemeinsam in der Redaktion haben wir mittlerweile sehr viele Stunden mit unterschiedlicher Hardware in dem Spiel verbracht - von Problemen verschont geblieben sind wir aber nie.

Extreme FPS-Einbrüche, Stop-Motion-Cutscenes & Grafik-Bugs

Auch die äußerst schnelle RTX 4090 AMP Extreme von Zotac muss in Hogwarts Legacy teils Ruckler hinnehmen. Auch die äußerst schnelle RTX 4090 AMP Extreme von Zotac muss in Hogwarts Legacy teils Ruckler hinnehmen.

Eine Geforce RTX 4090 kommt in der Regel locker mit der 4K-Auflösung zurecht. Das gilt umso mehr, wenn man das aktuell ohnehin nicht in Hogwarts Legacy empfehlenswerte und sehr FPS-hungrige Raytracing ausschaltet, das optisch meist nur einen eher geringen Unterschied ausmacht.

Dennoch kommt es auf meinen High-End-PC immer wieder zu einem kurzen Ruckeln, dass teilweise sogar soweit geht, dass die Szene komplett einfriert. Die Frametimes gehen teils in den vierstelligen Millisekunden-Bereich. Das bedeutet, dass es über eine Sekunde dauert, ein einzelnes Bild zu berechnen, was sich in einem kurzen Stillstand des Spiels äußert.

Besonders problembehaftet sind oft auch die Zwischensequenzen. Kommt es hier zu Rucklern, bezeichnet das meine Kollegin Natalie in solchen Fällen sogar als Stop-Motion mit Knetfiguren. Und dann gesellen sich da noch Bugs, Grafikfehler und teilweise auch Abstürze hinzu.

Man könnte fast schon vermuten, dass Absicht dahinter steckt, wenn ausgerechnet eine Dame namens Bugbrooke kein Gesicht hat und immer wieder wie ein Geist flimmernd auftaucht und verschwindet. Dass es sich um Absicht handelt, wird immer wahrscheinlicher, je mehr Patches es gibt.

Bei diesem Grafikbug muss sich sogar die arme Betty Bugbrooke an ihren nicht vorhandenen Kopf fassen. Bei diesem Grafikbug muss sich sogar die arme Betty Bugbrooke an ihren nicht vorhandenen Kopf fassen.

Mit Raytracing ist mir klar sichtbares Pop-In von Objekten und insbesondere Schatten noch mehr aufgefallen als ohne. Und teilweise verändert sich die Lichtstimmung beim Übertreten einer unsichtbaren Grenze ohne erkennbaren Grund, etwa von eher bläulich zu eher grünlich.

Auf der zweiten Seite des Artikels folgen konkrete Messungen zur Performance auf unterschiedlicher Hardware und eine genauerer Blick auf die wichtigen und oft auffälligen Frametimes.

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