19-jähriger Student baut Armprothese aus Lego - »Ich wollte mich mit zwei Händen sehen«

Weil aufgrund einer genetischen Krankheit sein rechter Arm nicht vollständig ausgebildet ist, hat sich ein 19-jähriger Bio Engineering-Student selbst eine Armprothese aus Lego gebaut.

Der Spanier David »Hand Solo« Aguilar bastelt Armprothesen aus Lego, im Bild sein MK-II-Roboter-Arm. (Bildquelle Youtube,Hand Solo) Der Spanier David »Hand Solo« Aguilar bastelt Armprothesen aus Lego, im Bild sein MK-II-Roboter-Arm. (Bildquelle Youtube,Hand Solo)

Immer wieder beweisen Bastler, dass Lego nicht nur als Spielzeug taugt: Der 19-jährige Spanier David Aguilar studiert Bioingenieurswissenschaften an der Universitat Internacional de Catalunya und hat ein Handicap - der Student wurde mit einem Gendefekt geboren, durch den sein rechter Arm nicht vollständig ausgebildet ist. Deshalb nutzt er seit seinem neunten Lebensjahr seine Begeisterung für Lego, um aus den Plastikklötzchen Armprothesen zu bauen.

Auf seinem Youtube-Kanal »Hand Solo« (via Golem) präsentiert Aguilar seine Schöpfungen und erklärt, aus welchen Teilen sie bestehen und wie sie funktionieren. Der Bastler entwickelte einen ersten voll funktionsfähigen Roboterarm aus Lego, den MK I, im November 2017. Danach hat er diesen Prototypen mehrfach weiterentwickelt und ist mittlerweile bei der Version MK IV angekommen - die Bezeichnung MK hat Aguilar in Anlehung an Iron Mans MK-Anzug gewählt.

Symbol dafür, was möglich ist

Im Interview mit ABC News erklärte der Spanier, er wolle langfristig günstige oder sogar kostenlose Prothesen für Menschen entwickeln, denen einzelne Extremitäten fehlten. Die Inspiration für die Lego-Arme kam Aguilar bereits in Kindertagen: »Ich wollte mich selbst im Spiegel sehen wie die anderen Leute, mit zwei Händen«, erklärte er. Mit seinen Prothesen wolle er dafür sorgen, dass sich Betroffene mehr wie normale Menschen fühlen könnten.

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Als Basis für seine Basteleien nutzt Aguilar verschiedene Lego-Bausätze in Kombination mit einem Motor sowie einem Gummizug, den er mit seiner nicht richtig ausgebildeten Hand bedienen kann. Er selbst greift allerdings selten auf seine Lego-Prothesen zurück, weil er auch ohne sie im Alltag gut zurecht kommt. Stattdessen stellt er sie »als Symbol dessen, was möglich ist«, in seiner Universität aus.

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