Core i9 12900K im Test: Intel schlägt zurück, aber AMD kann cool bleiben

Mit dem Core i9 12900K meldet sich Intel durchaus eindrucksvoll auf dem CPU-Markt zurück. Grund zur Sorge ist das für AMD aber nicht, wie unser Test zeigt.

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Intel-Prozessoren basieren im Kern seit Jahren auf der bereits 2015 mit Skylake erstmals genutzten Fertigung in 14 Nanometern (Core i 6000), echte Neuerungen suchte man lange Zeit vergeblich. Das ändert sich mit dem Core i9 12900K aus diesem Test und der passenden Alder-Lake-Architektur (Core i 12000) schlagartig und auf breiter Front.

Von einer neuen Fertigung (Intel 7 beziehungsweise 10 Nanometer) über unterschiedlich schnelle Kerne (Leistungs- und Effizienz-Kerne) bis hin zur Unterstützung von DDR5-Speicher und der PCI-Express-Schnittstelle in der Version 5.0 bleibt kaum ein Stein auf dem anderen.

Die entscheidende Fragen lauten allerdings, was all diese Neuerungen in der Praxis für Spieler wirklich bedeuten und wie gut der Core i9 12900K im Duell mit AMDs Ryzen 9 5900X da steht? Genau das beantworten wir im folgenden Test des 12900K für euch. So viel sei schon jetzt verraten: Ganz reibungslos lief in unserem Test nicht alles (siehe auch den Abschnitt: Spiele, die nicht starten wollen).

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Release und Preis: Zum Start von Alder Lake erscheinen vorerst nur drei Modelle, je in einer Variante mit und ohne integrierte Grafikeinheit (am angehängten F zu erkennen). Der Marktstart erfolgt heute, Preisangaben liegen wie von Intel gewohnt nur in US-Dollar und für eine Abnahme von 1.000 Stück vor.

  • Core i9 12900K: 589 US-Dollar
  • Core i9 12900KF: 564 US-Dollar
  • Core i7 12700K: 409 US-Dollar
  • Core i7 12700KF: 384 US-Dollar
  • Core i5 12600K: 289 US-Dollar
  • Core i5 12600KF: 264 US-Dollar

Die offiziellen Kosten steigen gegenüber den Vorgängern an, momentan gilt das für das Top-Modell aus diesem Test sogar deutlich: Im Handel wird der Core i9 12900K derzeit ab etwa 680 Euro gelistet, der Core i9 11900K und AMDs Ryzen 9 5900X liegen dagegen aktuell im Bereich von etwa 520 Euro.

Core i9 12900K: Was ist neu?

Die entscheidenden Neuerungen des Core i9 12900K im Vergleich zu seinem Vorgänger haben wir oben ja bereits angesprochen, die folgende Gegenüberstellung macht aber nochmal deutlich, wie viel sich mit dem Top-Modell der Alder-Lake-Generation auf einmal ändert:

Kerne/Threads12900K: 16C/24T (8 + 8 Kerne)
11900K: 8C/16T
Sockel12900K: 1700 (600er Chipsätze)
11900K: 1200 (500er/400er Chipsätze)
Fertigung12900K: 10 Nanometer (Intel 7)
11900K: 14 Nanometer +++
Speicher12900K: DDR5-4800 / DDR4-3200
11900K: DDR4-3200
PCI Express12900K: Version 5.0
11900K: Version 4.0
TDP12900K: 125 - 241 Watt
11900K: 125 Watt
max. Takt12900K: 5,2 GHz (P-Core) / 3,9 GHz (E-Core)
11900K: 5,3 GHz
L2-Cache12900K: 14 MByte
11900K: 4 MByte
L3-Cache 12900K: 30 MByte
11900K: 16 MByte

Brauche ich neue Hardware für Alder Lake? Ja, ein neues Mainboard mit dem Sockel 1700 ist Pflicht. Bereits vorhandene CPU-Kühler können auf manchen Platinen auch ohne neue Halterung passen, wenn zusätzlich Bohrungen für den Vorgängersockel 1200 vorhanden sind. Ganz auf der sicheren Seite seid ihr aber nur mit Kühlern samt entsprechenden Halterungen, die auch offiziell für Alder Lake und den Sockel 1700 frei gegeben sind.

DDR5-Speicher ist dagegen nicht zwingend notwendig, es gibt auch viele Z690-Mainboards, die auf den Vorgänger DDR4 setzen. Welchen Unterschied DDR5 in Sachen Leistung beim Spielen machen kann, erfahrt ihr im Abschnitt Wie viel bringt der neue DDR5-Speicher?. Das abwärtskompatible PCI Express 5.0 spielt gleichzeitig mangels passendere Grafikkarten vorerst (und voraussichtlich auch auf längere Sicht) keine Rolle.

Spiele, die nicht starten wollen

Bevor wir uns den Spiele-Benchmarks widmen, müssen wir auf ungewöhnliche Probleme mit Alder Lake eingehen. Sie betreffen in unserem Fall alle Titel, die über Ubisoft Connect laufen, also Anno 1800, Assassin's Creed Valhalla und Watch Dogs: Legion.

Unter Windows 10 konnten wir keines dieser drei Spiele mit Alder Lake starten, nach dem Laden schließt sich das Programmfenster stattdessen direkt wieder. Der Wechsel zu Windows 11 hat im Falle von Anno und Watch Dogs zuverlässig Abhilfe geschafft, Valhalla machte teilweise aber auch unter Windows 11 noch Schwierigkeiten.

Die E-Cores sind das Problem: Was dagegen stets zuverlässig geholfen hat, um den Spielstart zu ermöglichen, ist das Deaktivieren der Effizienz-Kerne im BIOS. Es spricht also viel dafür, dass Ubisoft Connect in irgendeiner Form nicht mit diesen Kernen klar kommt. Die anderen drei Benchmark-Titel liefen über Epic (Total War: Troy), GoG (Cyberpunk 2077) und Steam (F1 2020) stets völlig problemlos.

Wir haben Intel von diesem Problem berichtet und gehen davon aus, dass es sich leicht beheben lässt. Außerdem ist denkbar, dass es nur auf unseren Systemen und nicht generell auftritt. Es zeigt allerdings, dass eine so deutliche Änderung wie die Einführung unterschiedlich schneller Kerne gerade zu Beginn auch Probleme mit sich bringen kann.

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