Die ersten Patches gegen die CPU-Sicherheitslücken Meltdown und Spectre haben die Leistung laut Benchmarks bisher nicht stark beeinflusst, auch wenn es schon Hinweise darauf gibt, dass sich die Microcode-Updates für Intel-Prozessoren deutlich negativer bemerkbar machen. Doch auch wenn die Leistung auf den ersten Blick bei manchen Tests kaum leidet, gibt es hier noch eine andere Seite zu beachten.
Server-Last steigt durch Patches
Amazon hat beispielsweise einen Patch für seine AWS-Server aufgespielt und hier zeigt sich eine ganz andere negative Auswirkung. Eine CPU, die beispielsweise bei einer Aufgabe bisher nur zu wenigen Prozent ausgelastet war, braucht nun für die exakt gleiche Aufgabe zwischen 5 und 20 Prozent mehr Rechenleistung. Sofern der Prozessor sonst keine Aufgabe erledigt und freie Kapazitäten hat, wird sich das bei einem Test kaum auf die Leistung einer Software auswirken.
Mehr CPU-Last, mehr Kosten
Doch mehr CPU-Last bedeutet auch, dass weniger Spielraum für weitere Aufgaben vorhanden ist. Außerdem steigt mit der Last logischerweise auch der Energieverbrauch der CPU. Besonders betroffen von dieser Änderung sind Amazon-Kunden, deren Verträge eine Bezahlung nach den verwendeten CPU-Zyklen und damit der verursachten CPU-Last vorsehen. Aber auch Spiele-Entwickler, die für ihre Titel eigene Server bereitstellen, stellen nun fest, dass ihre Serverlast nach einem Patch um fast 50 Prozent gestiegen ist. Das ist zum Beispiel bei Epic Games und den Servern für Fortnite der Fall. Mehr zu den Updates für Fortnite gibt es in einer anderen News.
Mehr Informationen zu den CPU-Sicherheitslücken Meltdown und Spectre und wie ihr euch am besten dagegen schützt, lest ihr in unserem Artikel: Meltdown und Spectre - Schützen schwer gemacht.
Kritik an Intel wird immer lauter
Die Stimmen, die sich sehr zornig über Intel äußern, werden inzwischen immer lauter. Vor allem die Behauptung von Intel, es handele sich bei Meltdown nicht zum einen Fehler im Hardware-Design, da alles so funktioniere, wie gewünscht, aber das nur von Exploits ausgenutzt werde, wird harsch kritisiert. Außerdem hat sich nun ein Sicherheitsexperte bei Twitter gemeldet, der Intel schon 2012 vor den Gefahren von Side-Channel-Angriffen gewarnt hatte. Diese Aussage dürfte für die angestrengten Sammelklagen in den USA sicher interessant werden.Wie die Lage bei Konkurrent AMD nun tatsächlich aussieht, muss sich noch zeigen, aber es gibt viele Stimmen, die einen Wechsel von Intel zu AMD ankündigen.
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