Intel Xe: DG1-Grafikkarten-Prototyp vorgestellt, drei Leistungsklassen geplant

Von Laptop- bis hin zu Datacenter-Modellen will Intel ein breites Xe-Portfolio anbieten - den Anfang macht DG1 für Notebook und Desktop.

Intels DG1 im PCIe-Slot-Design, mit drei DisplayPorts und einem HDMI-Anschluss. (Bildquelle: Anandtech) Intels DG1 im PCIe-Slot-Design, mit drei DisplayPorts und einem HDMI-Anschluss. (Bildquelle: Anandtech)

Intel hat offenbar mehr in Sachen dedizierter Grafikkarten in petto, als auf der CES-Keynote gezeigt wurde. Zumindest mehr als nur eine mobile Variante des DG1-Chips, der während des Presseevents in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch Destiny 2 Leben einhauchte.

Der internationalen Fachpresse stellten die Kalifornier nun auch noch eine echte Grafikkarte auf Basis der Xe-Architektur vor. Dabei soll der Chip, der als »DG1 Software Development Vehicle« (SDV) präsentiert wurde, zwar dem Chip gleichen, der in dem Demonstrations-Laptop verbaut wurde, diesmal jedoch wird er im kleinen ITX-Format für PCI Express gezeigt, wie man es auch von Nvidia und AMD kennt.

Specs unbekannt, aber Rückschlüsse möglich

Die DG1-GPU, die in einem schicken kleinen Gehäuse parallel zum Mainboard Platz findet, befeuerte nun jedoch nicht Destiny 2, sondern Warframe, wie Anandtech berichtet.

Intels DG1-Grafikkarte in Aktion. (Bildquelle: Guru3D) Intels DG1-Grafikkarte in Aktion. (Bildquelle: Guru3D)

Der Third-Person-Shooter war demnach in 1080p-Auflösung zu sehen und lief offenbar flüssig. Ebenso wie zum DG1-Chip auf der Keynote verriet Intel überdies aber nichts zu genauen Grafikeinstellungen - eine Bildraten-Anzeige fehlte ebenfalls.

Ein paar Hinweise auf die Leistungsfähigkeit gibt es aber dennoch: Auf der DG1-Grafikkarte fehlen Stromanschlüsse für ein Netzteil. Das bedeutet der Energiebedarf kann nur über die PCIe-Slots gestillt werden, was die maximale Leistungsaufnahme auf unter 75 Watt beschränkt.

Dazu gibt es Warframe schon seit 2013 und gilt selbst in der aktuellen Form als nicht besonders leistungshungrig. Minimal werden eine Geforce 8600 GT oder äquivalent eine ATI Radeon HD 3600 vorausgesetzt, welche beide schon 12 Jahre und mehr auf dem Buckel haben.

Die DG1-GPU dürfte sich demzufolge im unteren Leistungssegment bewegen, was angesichts der kurzen Entwicklungszeit und der vermutlich noch schlecht optimierten Treiber kaum verwundert. Daher handelt es sich vorerst auch um SDVs, die nur für Independent Software Vendors (ISV, Entwickler) bestimmt sind, um etwaige Probleme kooperativ zu lösen.

Alles was wir bisher über den DG1-Chip wissen und vermuten:

  • 10-nm-Fertigung (gilt als gesichert)
  • Xe-Architektur (bestätigt)
  • 96 Execution Units (EUs, werden vermutet)
  • GDDR6-Videospeicher (gilt als sehr wahrscheinlich)
  • 3 DisplayPorts, 1 HDMI-Port (Grafikkarte, auf Bildern zu sehen)

Xe-GPUs sollen in drei Leistungsklassen kommen

Intel hat mit der Xe-Architektur Großes vor - wann es marktreife Produkte geben wird ist aber noch unklar. (Bildquelle: Anandtech) Intel hat mit der Xe-Architektur Großes vor - wann es marktreife Produkte geben wird ist aber noch unklar. (Bildquelle: Anandtech)

Mittlerweile gibt es auch offizielles Präsentationsmaterial, das Einblick in Intels Pläne für die Xe-Grafik-Architektur gewährt. So soll Xe-LP bei Laptops, Low- und Ultralow-Voltage-Geräten Einsatz finden, wozu auch DG1 zählen dürfte.

Deutlich aufgebohrt hingegen scheinen die beiden Architekturvarianten Xe-HP und Xe-HPC zu sein, denn diese richten sich den Folien nach an Gamer und professionelle Anwender respektive Datacenter, Deep Learning- und Cloud-Computing.

Man darf also gespannt sein, was Intel in den kommenden Monaten vielleicht noch zeigen wird. Ein erster Schritt ist mit DG1 sowohl für mobile Geräte als auch den Desktop getan. Wann es erste marktreife Produkte geben wird, ist aber noch nicht bekannt.

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