Das WLAN-Kabel ist ein inzwischen uralter Scherz - und könnte doch auf gewisse Weise demnächst Realität werden. Davon ist zumindest John Cioffi überzeugt, der die Luftlücken in herkömmlichen Kupferkabeln dazu nutzen will, Daten drahtlos mit Geschwindigkeiten von bis zu 1,0 Terabit pro Sekunde zu übertragen. Auch wenn das auf den ersten Blick seltsam klingt, so funktioniert dieses sogenannte TDSL zumindest im Computermodell bereits.
Vater des DSL mit neuer Idee
John Cioffi ist auch nicht irgendein beliebiger Forscher, sondern gilt als »Vater des DSL«, dessen Forschungen den Übertragungsstandard erst praktisch nutzbar machten. Auf dem G.fast Summit in Paris stellte Cioffi nun das Konzept zu TDSL vor, das die Geschwindigkeit von 1,0 Terabit/s immerhin über 100 Meter erreichen soll. Bei 300 Metern sind es immerhin noch 100 GBit/s und bei 500 Metern 10 GBit/s.
TDSL nutzt die Kupferkabel dabei nicht für die eigentliche Datenübertragung, sondern als Wellenleiter für die drahtlosen Signale im Bereich zwischen 50 und 600 GHz. Laut Cioffi wäre eine Umsetzung des Computermodells in die Realität sogar schon in zwei oder drei Jahren möglich, sofern sich Unternehmen bei den Ausrüstern und Providern entsprechend engagieren.
Glasfaser ins Haus wäre unnötig
Der Forscher erklärte während seines Vortrags, dass seine Zahlen vielleicht 10 bis 25 Prozent von einem realen Ergebnis abweichen könnten, doch selbst eine Abweichung um das Zehnfache wäre seiner Ansicht nach im Vergleich zum aktuell Möglichen noch immer eine wesentliche Verbesserung. Die neue Technik könnte sogar Glasfaser-Verbindungen direkt zu Hausanschlüssen unnötig machen. Die Kosten für einen extrem schnellen Anschluss könnten dann laut Cioffi ebenfalls deutlich sinken und der flächendeckende Ausbau wäre deutlich günstiger.
Quelle: EETimes, Assia-inc.com
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