Sorry Apple, aber euer iPhone 14 Pro werde ich nicht kaufen - und das liegt nicht nur am Preis

Meinung: Die Apple-Keynote ist vorbei und das neue iPhone 14 Pro ist offiziell. Allerdings hält sich meine Begeisterung in Grenzen.

Ich kann nur für mich sprechen, aber die gestern stattgefundene Apple-Keynote hinterließ bei mir einen faden Beigeschmack. Besonders im Bereich der neuen iPhone-Reihe, allen voran bei den Pro-Ablegern. Über den Preis möchte ich in diesem Beitrag nicht mehr als notwendig eingehen.

Das iPhone 14 Pro startet nämlich bei 1299 Euro. Ich denke, wir sind uns hier alle einig, dass dieser Preisanstieg kaum gerechtfertigt ist. Aber sei es drum, mir geht es vielmehr um die neuen Funktionen, die das teure Smartphone von allen anderen iPhones abgrenzt - und das mehr als ich befürchtet habe.

Versteht mich bitte nicht falsch: Es ist nicht alles am iPhone 14 Pro schlecht oder eine herbe Enttäuschung für mich. Allerdings bereitet mir die Entwicklung wieder einmal Sorge. Warum Apple schon einmal gemischte Gefühle im Zusammenhang mit dem iPhone bei mir auslöste, erfahrt ihr in dieser Kolumne.

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Patrick Schneider
Patrick Schneider

Das erste iPhone, das Patrick in sein Eigen nennen durfte, war das iPhone 5 aus dem Jahre 2012. Begeistert haben ihn zu dieser Zeit vor allem das flache und kantige Design sowie das Betriebssystem iOS. Vielleicht war es die Neugierde und gleichzeitig die iPhone-Kontroverse, die noch immer anhält. Seit diesem Modell schielt unser Smartphone-Experte aber immer wieder in die Ecke von Apple und nutzt regelmäßig das iPhone als seinen festen täglichen Begleiter.

Das iPhone und ich - eine seltsame Symbiose

Das iPhone 5 habe ich mir 2012 nicht gekauft, um ein Statussymbol in der Tasche zu tragen. Nein, ich habe mir das iPhone zugelegt, weil es anders gewesen ist als die ganzen Android-Smartphones, und das fängt nicht nur beim Formfaktor und dem schönen, aber schlichten Design an.

Apple achtet schon immer auf Feinheiten und hebt diese in meiner bescheidenen Meinung auf ein Optimum. Besonders das Betriebssystem hat es mir angetan und wirkte aus damaliger Sicht auf mich einfach durchdacht - Punkt.

Dennoch bin ich heute der Überzeugung, dass Android das geeignetere Betriebssystem für mich persönlich ist. Das liegt vor allem an dem offeneren Aufbau und der Anzahl an Möglichkeiten, die sich daraus ergeben.

Warum kaufe ich mir also immer wieder ein iPhone? Das liegt inzwischen nicht (nur) am iPhone selbst, sondern insbesondere am Zubehör wie den AirPods Pro, die bald übrigens in der 2. Generation an den Start gehen. Deshalb schafft es Apple immer wieder, mich mit dem iPhone abzuholen.

In diesem Jahr ist es allerdings ganz anders. Zum Großteil erinnert mich das neue Smartphone von Apple stark an eine iPhone-Generation, die ich damals mit Skepsis verfolgt habe.

iPhone 14 - Flashback aus dem Jahre 2017

Erinnert ihr euch noch an das iPhone X aus dem Jahr 2017? Dieses Modell dürfte vielen als wahren Meilenstein in Erinnerung geblieben sein, denn die Notch war bis auf Weiteres nicht nur am iPhone zu begutachten.

Das iPhone X war das erste mit einer Notch und der Face-ID. Das iPhone X war das erste mit einer Notch und der Face-ID.

Allerdings wurde mit dem iPhone 8 noch eine andere Produktreihe in diesem Jahr vorgestellt und erschien nahezu im Schatten des zukunftsweisenden Designs des iPhone X. Der potenzielle Käufer hatte zu dieser Zeit eine Entscheidung zwischen zwei Richtungen zu treffen, die unterschiedlicher nicht sein konnten:

  • Kaufe ich mir das iPhone X und damit auch das neue Design, das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bestehen bleibt?
  • Oder greife ich in diesem Jahr auf das iPhone 8 respektive 8 Plus zurück und investiere mein Geld (799 Euro) in ein Konzept, das bald der Vergangenheit angehört?

Klar, diese Fragen haben sich mit Sicherheit nicht alle Käufer im Vorfeld gestellt. Allerdings war es egal, welcher Kauf getätigt wurde, in meinen Augen war dieser immer mit einem Kompromiss behaftet, zu einem hohen Preis - und das meine ich nicht nur wortwörtlich.

Jetzt, im Jahr 2022, geht Apple einen Schritt weiter und grenzt das iPhone 14 Pro vom restlichen Lineup vollständig ab.

Das iPhone 14 Pro bietet viel Exklusivität

Ich gebe es zu: Ich bin wieder einmal angetan vom iPhone - zumindest von der Pro-Ausführung. Besonders die neue Notch mit dem Namen Dynamic Island gefällt mir optisch und spielerisch sehr, denn Apple spielt hier ihre Stärken nahezu perfekt aus.

Dynamic Island nutzt die Aussparung wie ein zweites Display. Dynamic Island nutzt die Aussparung wie ein zweites Display.

Ja, jedes andere Android-Smartphone besitzt seit Jahren eine derartige Aussparung an der Front, aber keines nutzt sie so stilvoll wie Apple. Besitzer von iPhones sind es gewohnt, Features erst Jahre später geliefert zu bekommen und manchmal zahlt sich das Warten aus. Nur leider nicht in diesem Jahr.

Denn dieses Merkmal ist ausschließlich dem iPhone 14 Pro vorbehalten. Ähnlich wie ein 120-Hertz-Display, das sich auf bis zu 1 Hertz herunterdrosselt und für das exklusive Always-On-Display von Belang ist. Das iPhone 14 beziehungsweise 14 Plus muss sich jeweils mit einem 60-Hertz-Display zufriedengeben und darf von einem Always-On-Display nur träumen.

Auch der neue A16-Bionic steht ausschließlich dem teuersten iPhone zur Seite. Das iPhone 14 bleibt beim Altbekannten: dem A15-Prozessor von Apple. Dabei ist das 14 (Plus) preislich lediglich rund 150 Euro vom Pro-Modell entfernt.

Das iPhone 14 gleicht 13er-Modell frappierend. Das iPhone 14 gleicht 13er-Modell frappierend.

Der Kauf eines der Pro-Modelle steht bei mir nicht zur Debatte und das liegt nicht nur am Preis. Denn ich habe erneut das Gefühl, einen Kompromiss hinnehmen zu müssen. Zumindest wenn ich ein potenzieller Käufer der 14er-Reihe wäre.

  • Investiere ich das viele Geld in ein sehr teures Smartphone, um kleine, aber dafür tolle Funktionen zu erhalten?
  • Entscheide ich mich für das iPhone 14 oder 14 Plus, nehme aber dafür ein altes Design in Kauf samt einem 60-Hertz-Display?

Darüber hinaus erscheinen mir die Verbesserungen im Vergleich zum 13 Pro (Max) schlicht zu marginal, um ein Upgrade zu wagen. Ein 120-Hertz-Display finde ich auch noch im Pro-Smartphone der 13. Generation und die Neuerungen, die iOS 16 im Gepäck hat, landen ebenfalls größtenteils beim 13 Pro. Auf ein Always-On-Display kann ich noch getrost verzichten.

Das iPhone 13 Pro (Max) erbringt noch immer einen guten Dienst. Das iPhone 13 Pro (Max) erbringt noch immer einen guten Dienst.

Das mag jetzt alles ziemlich negativ klingen. Wie aber anfangs eingeleitet, gefällt mir das Konzept hinter Dynamic Island. Es wirkt auf mich wie ein zweites Display innerhalb des Displays. Im Grunde zeigt mir Apple, dass sie weiterhin Design-Entscheidungen hinterfragen und nicht ohne Grund einfließen lassen. Das ist genau einer der Gründe, warum ich mich 2012 für ein iPhone 5 entschieden habe.

Das iPhone 13 befindet ich übrigens weiterhin im Portfolio von Apple:

Und im Hinblick auf diese Funktionen stimmt es mich zumindest positiv, dass wir 2023 hoffentlich mehr erwarten dürfen, und das nicht nur in den teuersten iPhones.

Mein Kollege Alex hat im Übrigen ebenfalls eine starke Meinung zum iPhone 14 Pro. Allerdings ist er dem Gezeigten fast zum Opfer gefallen und muss seine Kaufentscheidung nun mehr als einmal überdenken:

Ich wollte mir kein iPhone 14 kaufen, aber ein Detail überzeugt mich dann doch fast

Was haltet ihr vom iPhone 14 Pro und der neuen Notch? Wie hat euch die Keynote gefallen und welche Erwartungen habt ihr für nächstes Jahr? Eure Meinung zu diesem Thema interessiert uns sehr.

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