Ihr hört sicher immer wieder von hunderten oder gar tausenden Entlassungen bei großen und kleineren Unternehmen. Viele davon sind der Entwicklung im KI-Bereich zuzuweisen und so auch die 700 Entlassungen, die Klarna im Jahr 2022 veranlasste.
Sebastian Siemiatkowski, CEO des schwedischen Unternehmens, ließ einen digitalen Doppelgänger die Quartalsergebnisse präsentieren. Was wie Science-Fiction klingt, ist bei Klarna Realität geworden (via TechCrunch).
Ein Avatar stellt Millionenzahlen vor
Am vergangenen Montag (19. Mai 2025) veröffentlichte Klarna seine aktualisierten Quartalszahlen - vorgestellt nicht vom echten CEO, sondern von seinem KI-Avatar. Das YouTube-Video zeigt einen täuschend echten Sebastian Siemiatkowski, der die Highlights der Unternehmensentwicklung präsentiert.
Hättet ihr die den KI-Avatar als solchen erkannt? Überzeugt euch selbst:
Link zum YouTube-Inhalt
Auf visueller Ebene war kaum zu erkennen, dass es sich um Künstliche Intelligenz handelt. Nur wenige subtile Zeichen verrieten die digitale Natur des Präsentators: Der KI-Siemiatkowski blinzelte deutlich seltener als ein echter Mensch, die Lippensynchronisation war zwar gut, aber nicht perfekt. Eine weitere Auffälligkeit: Die braune Jacke des Avatars sah der auf einem weit verbreiteten Foto des CEO verdächtig ähnlich.
Kein Geheimnis: Der CEO geht offen damit um, dass es sich hierbei um einen Avatar handelt. Es wird sowohl am Anfang des Videos klargestellt, als auch in der Videobeschreibung.
40 Prozent weniger Mitarbeiter, eine Million Dollar pro Kopf
Klarna nutzte die Zahlen-Präsentation, um AI als treibenden Faktor für das Erreichen von 100 Millionen Nutzern zu bewerben. Das Unternehmen führt seinen viertes profitables Quartal in Folge auf den Einsatz von KI zurück. Die Strategie war radikal: Klarna verschlankte seine Belegschaft um etwa 40 Prozent
, wie das Unternehmen in einem Blog-Post erklärte.
Der echte Siemiatkowski präzisierte gegenüber CNBC die Zahlen: Die Wahrheit ist, das Unternehmen ist von etwa 5.000 auf fast 3.000 Mitarbeiter geschrumpft
. Das Ergebnis: Der Umsatz pro Mitarbeiter stieg auf fast eine Million Dollar.
Ironischerweise hat die Harvard Business School in einer Studie festgestellt, dass KIs auch CEOs ersetzen könnten.
Studie: KI schlägt menschliche CEOs
Eine Forschungsarbeit der Harvard Business Review aus dem vergangenen Jahr kam zu einem überraschenden Ergebnis: Eine auf GPT-4o basierende KI konnte menschliche CEOs größtenteils übertreffen.
Allerdings gab es einen Haken: Die KI-Führungskraft wurde vom virtuellen Vorstand der Studie schnell wieder entlassen. Der Grund: Sie versagte bei der Reaktion auf Black Swan-Ereignisse wie Markteinbrüche während der COVID-19-Pandemie
, so die Forschenden.
Allerdings stehen wir gerade noch am Anfang der KI-Entwicklungen und KIs könnten durchaus noch lernen mit Black-Swan-Szenarien umzugehen.
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