Eines der genialsten E-Bikes, das ich je gefahren bin – Wie sich das Lemmo One MK2 MAX von allen anderen abhebt

Jetzt mit Frontfederung, besseren Reifen und stärkerem Motor: Lemmo hat beim neuen Modell One MK2 MAX an fast allen Potenzialschrauben gedreht. Das Ergebnis ist Fahrspaß pur.

Das Lemmo wird mit dem One MK2 MAX geländetauglich. Ich habe es getestet. Das Lemmo wird mit dem One MK2 MAX geländetauglich. Ich habe es getestet.

Das Lemmo One MK2 überzeugte mich im Test seinerzeit mit einem starken Preis-Leistungspaket. Das Stadt-E-Bike bietet nicht nur eine hochwertige Verarbeitung, sondern auch zahlreiche smarte Features, von der Alarmanlage und GPS-Ortung bis hin zum Smartpac, das Akku und Powerbank vereint.

Mittlerweile hat das Unternehmen mit dem One MK2 MAX eine verbesserte Version veröffentlicht. Mit im Gepäck: eine Frontfedergabel für mehr Komfort, ein stärkerer Antrieb für mehr Fahrspaß und bessere Reifen für mehr Grip.

Klingt nach dem perfekten Pedelec für die urbane Umgebung abseits aalglatter Asphaltstraßen – und tatsächlich lässt das MAX-Modell im Test kaum Wünsche offen.

Transparenzhinweis: Lemmo hat mir das One MK2 MAX in den Farben Sand und Grau für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Hersteller hatte keinen Einfluss auf den Artikelinhalt und bekam keine Einsicht vor Erscheinen des Tests. Es bestand keine Verpflichtung zu einem Testbericht.

Herausragend
Lemmo One MK2 MAX
Lemmo One MK2 MAX
Dank Federgabel und stärkerem Motor reizt das Lemmo One MK2 endlich sein volles Potenzial aus. Die vielen cleveren Funktionen wie eine Alarmanlage, GPS-Ortung und elektronisches Radschloss sind in diesem Preissegment selten. Hinzu kommen einzigartige Features wie der Dual-Hub-Motor. Wer ein smartes E-Bike sucht, kommt an diesem Modell nicht vorbei. Luft nach oben bietet lediglich die App.
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Drehmomentsensor
  • Entnehmbarer Akku inkl. Powerbank
  • Motor entkoppelbar
  • Viele coole Smart-Features
  • Federgabel
  • Ausbaufähige App
  • Träges Bluetooth bei Auto-Unlock
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Was ist das Lemmo One MK2 MAX für ein E-Bike?

Falls ihr noch nie etwas von Lemmo gehört habt, hier ein kleiner Exkurs: Das Start-up aus Berlin hat sich auf die Fahne geschrieben, die besten Bikes für die urbane Umgebung zu bauen. Der Fokus liegt auf Einfachheit und Minimalismus, clevere Funktionen und ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Dabei schreckt das Unternehmen auch vor innovativen Ansätzen nicht zurück. So dient der abnehmbare Akku optional auch als gigantische Powerbank und den Hinterradmotor könnt ihr auf Wunsch komplett vom Antrieb entkoppeln. So wird aus dem E-Bike flugs ein Bio-Bike. Damit hebt sich das Bike von der Konkurrenz ab.

Mehr dazu lest ihr in meinem ausführlichen Test zum Lemmo One MK2.

Lemmo One MK2 vs. MAX: Die Neuerungen im Überblick

Das Lemmo One MK2 MAX bietet alles, was den kleinen Bruder großartig macht, darunter:

  • Das Smartpac (entnehmbarer Akku), das ihr auch zum Aufladen eures Handys oder Laptops benutzen könnt
  • Den Dual Hub-Motor, der sich per Drehbewegung vom Hinterrad entkoppeln lässt, um das E-Bike in ein widerstandsloses Bio-Bike zu verwandeln
  • Smart-Features wie die digitale Klingel, Alarmanlage, elektronische Wegfahrsperre und GPS-Ortung via App und Apples Wo ist?-Netzwerk
  • Eine Universalhalterung für Smartphones am Lenkervorbau

Das ist neu beim MAX-Modell:

  • Eine 40mm-Frontfedergabel für unbefestigtes Gelände (Rock Shox XLPR von SRAM)
  • 40 Prozent mehr Motorleistung (56 statt 40 Nm im Hinterradantrieb)
  • 45mm-Bereifung von Continental
  • Einen verbesserten Gepäckträger mit 2x12 Kilogramm Traglast
  • Einen gefederten Sattel (auch optional für andere Lemmo-Modelle erhältlich)

Das Lemmo One MK2 MAX in seiner ganzen Pracht. Das Lemmo One MK2 MAX in seiner ganzen Pracht.

Das erklärt auch den Preisunterschied von knapp 1.000 Euro: Laut Lemmo soll alleine die Federgabel den satten Aufpreis rechtfertigen. Immerhin bekommt ihr für den Verkaufspreis von knapp 3.200 Euro eine vollwertige Ausstattung inklusive Lichter, Reflektoren, Schutzbleche, Gepäckträger und Ständer.

Im Lieferumfang befinden sich überdies Montagewerkzeug, eine Luftpumpe, das Netzteil sowie drei Schlüssel, um das akkubetriebene Frontlicht zu entnehmen.

Einen klitzekleinen Wermutstropfen gibt's aber: Im Gegensatz zum One MK2 ist das neue MAX-Modell ausschließlich mit Kette und 10-Gang-Schaltung verfügbar. Auf den wartungsarmen Gates Carbonriemen müsst ihr verzichten. Für mich aber eine nachvollziehbare Designentscheidung, damit ihr das Bike auch abseits von Asphalt jederzeit unter Kontrolle habt.

Wissenswertes zum Test
So habe ich getestet

Rund drei Wochen lang war das Lemmo One MK2 MAX mein treuer Begleiter auf dem Weg zur Kita, zu Terminen und in der Freizeit. Da ich in einer ländlichen Kleinstadt wohne, kam das Bike neben Asphalt auch auf Wald- und Schotterwegen sowie steilen Bergen zum Einsatz.

Spezifikationen
  • 27,5-Zoll-Laufräder mit Continental Terra Trail Schildwall-Reifen
  • 250 Watt-Motor (36V) mit 56 Nm
  • Drehmomentsensor mit drei Assistenzstufen
  • OLED-Display in Querstange
  • 40mm-Frontfedergabel mit Sperrfunktion
  • 10 Gang-Schaltung von Deore oder Singlespeed-Variante mit Gates-Carbonriemen
  • 3 Größen: L, XL und SL (Tiefeinstieg)
  • Hydraulische 160mm-Scheibenbremsen
  • Aufladeausgabe: USB Typ A/C, maximal 65W
  • Ladedauer: 3,5h
  • Gewicht: ca. 18,5 kg (Fahrrad), 3 kg (SmartPac)
  • Motorunterstützung: bis 32 km/h (in Deutschland bis ca. 26,5 km/h)
  • Heckgepäckträger
  • Handyhalterung im Lenker
Preis und Verfügbarkeit

Das MK2 MAX-Modell ist zum Einführungspreis ab 3190 Euro erhältlich. Die UVP beträgt 3390 Euro. Das Fahrrad kann auch als Bio-Bike ohne Smartpac für 900 Euro weniger gekauft werden. Es gibt drei Rahmengrößen (L, XL, ST) für Fahrer ab 160 cm Körpergröße und zwei Farben (Grau, Sand).

Verarbeitung & Design

Hier gab's schon beim Lemmo One (MK2) nichts zu kritisieren und das bleibt auch beim MAX-Modell so. Auch hier trifft beim Design zurückhaltende Eleganz auf moderne Farbakzente – Markenname und Gepäckträger sind in beiden Farben (Sand, Grau) farblich hervorgehoben.

Der Rahmen ist frei von jeglichen Schweißnähten und sorgt in Kombination mit dem Smartpac für ein kontroverses, aber ikonisches Aussehen. Ich wurde jedenfalls schon mehrmals gefragt, was für ein schickes Fahrrad das sei.

Das Auge fürs Detail hört aber nicht beim perfekt gearbeiteten Rahmen auf, auch Sattel, Lenker und Griffe lassen keinen Raum für Kritik. Die neue Federgabel fügt sich dank schwarzem Hochglanz-Lack kaum wahrnehmbar ins Design ein. Ein rundum gelungener Stil.

Die universelle Handyhalterung ist mit Metallschienen verstärkt, sodass es hier langfristig ebenfalls nicht zu Abnutzungserscheinungen kommen dürfte. Das Display im Oberrohr bleibt bei der Anzeige rudimentär und zeigt lediglich Akkustand, Geschwindigkeit und Assistenzstufe, ist aber stets gut ablesbar.

Fahrgefühl in der Praxis

Da auch beim MAX-Modell ein Drehmomentsensor zum Einsatz kommt, beschleunigt der Motor je nachdem, wie kraftvoll ihr in die Pedalen tretet beinahe verzögerungsfrei und jederzeit geschmeidig.

Selbst auf der ersten Assistenzstufe habt ihr schnell die in Deutschland erlaubte Grenze für Motorunterstützung bei Pedelecs von 25 km/h erreicht, wobei es dank Toleranz beim MAX bis zu 26,5h km/h sind, bis ihr mit Muskelkraft weiterstrampeln müsst.

Auf Stufe 2 oder 3 fährt sich das MAX besonders spritzig. Durch die Rahmengeometrie und den leicht geschwungenen Lenker seid ihr etwas sportlich, aber stets bequem unterwegs.

Apropos: Komfortabel ist auch die 10-Gang-Kettenschaltung. Ich bin eigentlich ein Fan von Pedelecs mit Gates-Riemen, da ich hier weder fetten noch mir Sorgen um ölige Hosenbeine machen muss. Doch die Kettenschaltung gibt mir beim MAX die nötige Flexibilität. Will ich beim Anfahren schneller vorwärtskommen oder die Kadenz bei 30 km/h reduzieren? Hier habe ich die Wahl.

Das MAX-Modell gibt es nur mit Kette. Die Schaltung macht das Bike flexibler und ist meine bevorzugte Wahl bei jedem Lemmo. Das MAX-Modell gibt es nur mit Kette. Die Schaltung macht das Bike flexibler und ist meine bevorzugte Wahl bei jedem Lemmo.

Merkt man die stärkere Motorleistung? Bedingt. Auf ebener Strecke ist man zu schnell auf Maximalgeschwindigkeit, wobei der Motor eigentlich bis zu 32 km/h beschleunigen könnte, in Deutschland aber vorher abgeriegelt wird.

Bei Bergfahrten macht sich das Leistungsplus von 40 Prozent gegenüber dem MK2-Modell schon deutlicher bemerkbar – hier gibt's dank 56 Nm genügend Leistungsreserven, um bergauf flott zu beschleunigen.

So fährt es sich abseits der Straße: Ich habe in meiner Umgebung zahlreiche Asphaltlöcher, Schotterstein- und Waldwege und somit die perfekte Umgebung für das MAX. Die neue Frontfedergabel sowie der gefederten Sattel erhöhen den Fahrkomfort enorm.

Egal, welcher Untergrund: Offroad-Touren sind eine Freude. Die bissigen Scheibenbremsen sorgen dabei in Kombination mit den Terra Trail Contintental-Reifen auch bei Nässe für Sicherheit.

Auf unbefestigten Wegen fühlt sich das MAX wohl – und ich mich dank Federgabel und gefederten Sattel auch. Auf unbefestigten Wegen fühlt sich das MAX wohl – und ich mich dank Federgabel und gefederten Sattel auch.

Unterm Strich bietet das Lemmo One MK2 MAX ein gewohnt natürliches Fahrgefühl mit genügend Kraftreserven für sportliche Manöver, auch wenn im Vergleich das Tenways CGO 600 Pro noch einen Tick geschmeidiger rollt. Hier scheint die Software respektive der Algorithmus noch besser auf den Motor abgestimmt zu sein. Das ist jedoch Kritik auf hohem Niveau.

Per Drehbewegung zum Bio-Bike

Das Besondere an den Lemmo-Bikes ist, dass ihr den (übrigens relativ leisen) Motor auch komplett entkoppeln könnt, indem ihr eine mechanische Kupplung an der Nabe betätigt. Dann fährt das E-Bike wie ein normales Fahrrad ohne jeglichen Widerstand.

Mit diesem kleinen Knauf entkoppelt ihr den Motor. Mit diesem kleinen Knauf entkoppelt ihr den Motor.

Der Unterschied wird vor allem beim MAX mit Kette deutlich. Im manuellen Modus fährt es sich beinahe wie ein herkömmliches Fahrrad – auch dank des relativ geringen Gewichts von nur 21 Kilo inklusive Akku.

Diese Funktion schätze ich sehr. Wenn ich meinen Sohn morgens zur Kita bringe, fahre ich ohne Motor, um mich noch etwas fit zu halten. Bei längeren Touren greife ich dann aber gern auf den Komfort des Antriebs zurück.

Schade, dass man den Wechsel weiterhin nicht elektronisch während der Fahrt steuern kann. Hier müssen wir womöglich auf ein Lemmo Two warten.

Potenzial bei der Software

Im März schrieb ich in meinem Test zum MK2-Modell: Nachlegen muss Lemmo vor allem bei der App. Die hinkt stellenweise noch etwas der Konkurrenz hinterher.

Daran hat sich selbst ein halbes Jahr später leider nichts geändert. Zwar kann ich in der App auf die wichtigsten Funktionen zugreifen, etwa den Status und GPS-Ort meines Fahrrads einsehen sowie Licht, Alarmanlage und elektronisches Schloss steuern. Moderne Features wie Homescreen-Widgets, detaillierte Statistiken oder gar eine Apple-Watch-App dürft ihr jedoch nicht erwarten.

Die App funktioniert gut und bietet Zugriff auf die wichtigsten Funktionen, hat aber noch viel Potenzial. Die App funktioniert gut und bietet Zugriff auf die wichtigsten Funktionen, hat aber noch viel Potenzial.

Hier darf sich, nein, sollte sich Lemmo gern eine Scheibe von Cowboy abschneiden, deren App zur besten auf dem Markt gehört. Lemmo hat gezeigt, dass sie hervorragende Fahrräder mit smarten Features bauen können. Nun sollten sie der App und der Konnektivität etwas Aufmerksamkeit schenken. Es wäre etwa wünschenswert, würde die Bluetooth-Erkennung für die automatische Schlossentriegelung schneller funktionieren. Dann hätte ich wirklich gar nichts mehr auszusetzen.

Solltet ihr das Lemmo One MK2 MAX kaufen?

Das One MK2 MAX lohnt sich für euch, wenn:

  • Ihr Wert auf smarte Features wie ein elektronisches Schloss, Alarmanlage und GPS-Ortung legt
  • Ihr das E-Bike wie ein Bio-Bike auch mal ohne Motorwiderstand fahren wollt
  • Ihr unterwegs häufig mal eine große Powerbank braucht

Mögliche Alternativen zum Lemmo One MK2 MAX:

  • Das Cowboy Cross (nicht getestet) ist zwar noch etwas teurer, bietet aber ebenfalls eine Federung, smarte Features und eine exzellente App – allerdings mit Zusatzkosten.
  • Das VanMoof S5 (nicht getestet) kommt auch mit einem elektronischen Schloss, GPS und Alarmanlage, bietet aber keine Federung. Dafür eine automatische Gangschaltung.
  • Das Lemmo One MK2, wenn ihr alle Features des MAX-Modells wollt, aber ein niedrigeres Budget habt. Dafür müsst ihr auf die Federung verzichten.

Lemmo hat mit seinen jüngsten Modellverbesserungen gezeigt, dass sie qualitativ hochwertige und ausgeklügelte E-Bikes bauen können. Das MAX vereint hohe Qualität, stylishes Design, innovative Ansätze und smarte Features, die es in diesem Preispaket nirgendwo sonst gibt.

Wenn das noch junge Unternehmen jetzt noch die App poliert, bleiben kaum noch Wünsche offen. Das One MK2 MAX gehört zu den besten E-Bikes für die urbane Umgebung, die ich bisher getestet habe.

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