Live vom Stellaris-Test - Performance-Probleme und Alien-Schwärme im Endgame-Video

Unser Test von Stellaris läuft, im Video zeigen wir das Endgame – und die Performance-Probleme – des Weltraum-Strategiespiels.

Stellaris - Das lauert im Endgame Video starten 20:06 Stellaris - Das lauert im Endgame

Unser Test von Stellaris ist in vollem Gange, Michaels Bug-Imperium greift nach der Herrschaft über die Galaxis. Nach dem Aufbau einer riesigen Flotte und der, äh, friedlichen Integration diverser Nachbarvölker kann ihm eigentlich kein anderes Volk mehr gefährlich werden. Eigentlich.

Denn im Endgame soll sich Stellaris von anderen Weltraum-Strategiespielen abheben, und zwar mit großen, galaktischen Katastrophen. Eine davon passiert auch in unserem Test: ein (recht knuddeliger) Alien-Schwarm ist in Michaels Milchstraße eingefallen und geht auf Eroberungstour. Was tatsächlich zum Weiterspielen motiviert, selbst wenn man mit den Nachbarn bereits locker den Boden aufwischt.

Also alles eitel Sonnenschein im Stellaris-Endgame? Leider nein. Denn außer dem überaus verschachtelten Interface und der weiterhin nervigen Übersetzung leidet Stellaris unter seiner nicht ausgereiften Technik. Bei großen Imperien entwickelt Stellaris spürbare Lags, Raumflotten bewegen sich nur noch ruckartig, teils hängt das Spiel eine oder zwei Sekunden lang. Und zwar selbst auf sehr schnellen Rechnern, wir testen Stellaris auf einem Intel i7-6700 mit 16 GB RAM und Geforce GTX 970.

Wann kommt der Test?
Wir haben Stellaris zwar schon über 30 Stunden lang gespielt und können vieles beurteilen (deshalb dieser Artikel samt Video), unser finales Fazit samt Wertung dauert aber noch bis morgen. Schließlich möchte so ein Test auch erst mal geschrieben werden - und eine gewisse Alien-Königin eingefangen ...

... vom anderen Ende ... vom anderen Ende
Der Schwarm ... Der Schwarm ...

Unsere Endgame-Krise: Ein Alien-Schwarm fällt in die Galaxis ein.

Einschränkend müssen wir allerdings zugeben: Wir spielen in einer riesigen Galaxis mit 1.000 Sonnensystemen. Da gibt's logischerweise einiges zu berechnen. In kleinere Milchstraßen läuft Stellaris deutlich flüssiger. In großen ruckelt's dafür sogar in Friedenszeiten, die Lags gibt's auch außerhalb von Kriegen.

Wenn wir in Konflikten gegen mehrere Gegner gleichzeitig antreten und Schlachten in mehreren Sonnensystemen schlagen, werden die Ruckler noch schlimmer. Zumindest auf der höchsten Geschwindkeitsstufe, auf den niedrigeren läuft's flüssiger.

Allerdings müssen wir auf denen teils ewig warten, bis beispielsweise Planeten »fertig« bombardiert sind und wir mit Bodentruppen landen können. Wer keine Engelsgeduld besitzt und dennoch in einer größeren Galaxis spielen möchte, muss die Lags von Stellaris also in Kauf nehmen. Und zwar, das sei noch mal betont, nicht im Online-Modus, sondern offline. Die Engine von Stellaris kommt bei großen Truppenmassen und Imperien einfach ins Schwitzen.

Stellaris-Ersteindruck: Krieg, Diplomatie und Rebellion im Mid-Game

Patch im Anflug
Auf Reddit haben die Entwickler inzwischen die von uns gemeldeten Performance-Probleme von Stellaris eingeräumt und zugegeben, dass sie selbst auf schnellen Rechnern auftreten. Zugleich stellen sie einen Patch in Aussicht, der die Lags lindert. Derzeit werde das Update noch in der QA getestet, solle aber »so schnell wie möglich« erscheinen.

Unberechenbar

Heißt das, dass wir im Stellaris-Test keinen Spaß mehr haben? Im Gegenteil! Stellaris ist immer noch enorm motivierend. Weil uns der Endgame-Schwarm vor eine spannende Herausforderung stellt. Weil es immer noch Neues zu entdecken gibt, dank einer erforschten Technologie konnten wir unser Volk beispielsweise genetisch manipulieren und ihm einen neuen Bonus spendieren.

Und weil wir zwar mit den Nachbarn den Boden aufwischen, im Endgame aber häufig gegen größere Allianzen antreten und an mehreren Fronten kämpfen müssen. Was dank des Echtzeit-Ablaufs enorm in Hektik ausarten kann.

Die KI hinterlässt dabei einen zwiespältigen Eindruck. Zwar arbeiten die Gegner gut zusammen und schließen Allianzen sowie Föderationen, auch unsere eigenen Verbündeten unterstützen uns (auch wenn sie immer nur stur unsere größte Flotte begleiten. Im Krieg geht die Stellaris-KI jedoch oft wirr vor. Beispielsweise sind die Gegner zwar schlau genug, Sonnensysteme zu überfallen, die wir nur schwach oder gar nicht verteidigen. Das machen sie aber nicht konsequent und ziehen sich viel zu früh wieder zurück.

Bei großen Schlachten kommt das Spiel enorm ins Ruckeln. Bei großen Schlachten kommt das Spiel enorm ins Ruckeln.

Außerdem schaffen es die KI-Gegner von Stellaris selten, einen unserer Planeten zu erobern. Oder einen von uns eroberten Planeten zurückzuholen, selbst wenn wir die Weltüberhaupt nicht verteidigen. So entsteht zwar dennoch ein Katz-und-Maus-Spiel mit Plünderflotten, das aber noch viel nerviger sein könnte. Im Prinzip reicht es, ein halbes Auge auf die gegnerischen Flotten zu haben, während man selbst Feindwelten erobert. Stressig sind Kriege zwar trotzdem, aber weniger stressig, als sie sein könnten.

Einsteiger-Guide zu Stellaris: Völker-Eigenchaften, Ethiken, Regierungsformen

Vorläufiger Fazit

Stellaris ist also keineswegs perfekt – aber dennoch ein exzellentes Weltraum-Strategiespiel, vor allem dank seines unberechenbaren Spielablaufs. Denn selbst im Endgame passieren noch interessante Dinge, selbst im Endgame entdecken wir noch Neues, selbst im Endgame sind wir noch motiviert, uns weiter auszubreiten und weitere Ecken der Galaxis zu erobern.

Anderen Spielern mag das anders gehen, auch einige unserer Tester klagen über langweilige Startpositionen und sehr viel Leerlauf - aber das liegt nun mal daran, dass Stellaris sehr viel zufallsgeneriert. Und wer Pech hat - etwa, wenn die verfügbaren Technologien die Besiedelung weiterer Welten verhindern -, der kann schnell davon genervt sein. Andererseits ist just diese Zufälligkeit eine Stärke von Stellaris: Das Strategiespiel ist einfach unberechenbar. Im Guten wie im Schlechten.

Mehr sehen, mehr erleben: Let's Plays zu Stellaris

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