Ein kabelloses, aber relativ preiswertes Gaming-Headset erwartet uns mit dem Sony Inzone H5. Optimiert für die PlayStation 5, aber ebenso kompatibel mit dem Windows-PC, haben wir uns im Langzeittest angehört, was das Gerät zu bieten hat, und wo es ins Straucheln gerät.
Spezifikationen des Sony Inzone H5
- Bauweise: Geschlossen
- Verbindungsart: Wireless über 2,4 GHz-Funk (USB-Dongle)
- Treiber: 40 Millimeter
- Frequenzgang: 5 - 20.000 Hertz
- Nennimpedanz: 21 Ohm
- Kabellänge: Klinke ca. 1,5 Meter
- Akkulaufzeit: Bis zu 28 Stunden
Was lässt sich ohne Aufsetzen feststellen?
Die Bauweise des Sony Inzone H5 ist äußerst leicht. Mit nur 260 Gramm ist das kabellos schwebende Gaming-Headset ein wahrer Toydarianer. Das geringe Gewicht hat es dem leichten aber hochwertigen Kunststoffrahmen sowie der luftigen Nylonbeschichtung der Ohrpolster zu verdanken.
Das Design passt – und das dürfte PlayStation 5 Besitzern sehr gefallen – wahlweise in schwarzem oder weißen Sony-Look, perfekt zur Konsole.
Ein Gutwetter-Headset?
In Praxistest an der PlayStation 5 erlebte ich teilweise vollkommen unterschiedliche Momente. Wo ich in Assassin‘s Creed Mirage noch voller Begeisterung bei jedem Spielstart die Intromusik lauter drehte und beinahe vergaß, dass überhaupt ein Headset auf den Ohren sitzt, enttäuschte das Sony Inzone H5 hingegen in Alan Wake 2. Am Cauldron Lake und dem Dunklen Ort regnet es bekanntermaßen fast durchgehend. Wäre kein Problem, immerhin bleiben die eigenen Füße ja trocken, aber das Headset zeigt hier erstmals seine größte Schwäche:
Wassergeräusche. Das mag seltsam klingen, ergibt aber durchaus Sinn, wenn man im Vergleich dazu ans AC Mirage-Setting denkt (regnet es da überhaupt mal?). In Alan Wake aber stapfen wir nur wenig begeistert durchs Nass. Jeder Schritt gibt ein klirrendes Schmatzen aus, der Niederschlag kommt ebenfalls schrill ans Ohr.
Um zu verifizieren, dass es nicht am Spiel liegt, habe ich diverse andere Headsets aufgesetzt und mich mit Saga und Alan herumgetrieben. Tatsächlich tendieren die beschriebenen Klangkulissen zu unangenehmen Ausprägungen, je nach Headset sind diese aber nicht wahrnehmbar. Sprich: Ja, die Sounds klingen schnell unsauber, beim Sony Inzone H5 war es aber besonders schlimm.
Auf dem PC kann Spatial Audio und an der PS5 Tempest 3D Audio verwendet werden, um an den schwächelnden Tönen zu schrauben.
Um weitere Vergleichsmöglichkeiten zu bekommen, bat ich einen GS-Hardware-Kollegen mit Ohrringen und Brille, das Headset ebenfalls an der PS5 auszuprobieren, aber mit Days Gone. Ihm fiel bezüglich der Klangqualität nichts Negatives auf, im Gegenteil lobte er die weite Räumlichkeit, beispielsweise wenn ein NPC in der Ferne herumhämmert.
Auch die Zweitmeinung bestätigt den leichten, druckfreien Sitz, und das trotz Ohrschmuck. Dieser verheddert sich im Nylon-Überzug wohl nicht so sehr, wie es bei Kopfhörern mit Mesh-Stoff-Bezug oft der Fall ist.
Mikrofon, Akkulaufzeit und Reichweite
Das Mikrofon ist »okay«. Nicht mehr und nicht weniger. Für kurze Voicechats reicht es jedenfalls aus. Ab und an klingt es aber, als würdet ihr aus einem Cockpit heraus mit euren Gesprächspartnern reden.
Die Akkulaufzeit ist zwar nicht die allerbeste, dafür lässt sich das Headset aber umso schneller wieder aufladen. Für rund zehn Minuten Ladezeit können wir ungefähr drei Stunden spielen. Diese Angabe stammt offiziell von Sony, konnte im Test aber grob bestätigt werden.
Glänzen konnte das Sony Inzone H5 bei der Reichweite. Im Verlauf eines Standardtages muss ich immer mal mein Arbeitszimmer in der ersten Etage des Altbaus verlassen und nach unten schlendern, um für kleine Neles zu gehen, die Katzen zu füttern, neuen Kaffee zu holen usw. Dabei brach die Funkverbindung selten und auch nie komplett ab.
Musikalische Impressionen
Wie bei jedem Headset-Test habe ich mit dem Gerät meinen Alltag gelebt: Arbeiten zu Musik, Serien und Let's Plays, audiovisuelle Kommunikation und viiiieeel Spielen am Gaming-Laptop sowie der PS5.
Ohne nun bei jedem einzelnen Aspekt ins Detail zu gehen, zeichnet sich insgesamt folgendes Bild ab: Sowohl beim Spielen am PC als auch beim Musikhören an selbigem erzeugt das Headset keinerlei Druck auf den Ohren. Was einem beschwerdefreien Tragekomfort dienlich ist, lässt Bässe je nach Tontiefe jedoch manchmal flach klingen.
Bei Stücken, die eine Vielzahl an tieferen facettenreichen Klängen aneinander reihen, fällt es manchmal schwer, die Unterschiede zwischen ihnen herauszuhören. Das führt dazu, dass das Gefühl entsteht, die Musik sei zu leise. Dies ist nicht zu verwechseln mit der Ortung in Games. Die ist nämlich wirklich gut beim Inzone H5.
Generell punktet das Headset bei den meisten Spielen mit einem ausgewogenen und satten Sound in den Mitten. Mehr braucht es meist auch nicht.
Passend für euch, wenn:
- ihr eine PS5 besitzt und ein darauf abgestimmtes Produkt sucht
- ihr druckempfindlich seid
- ihr nicht mehr als 150 Euro ausgeben wollt/könnt
- ihr das Mikrofon eher selten benutzt, aber ab und an eines braucht
- ihr ein superleichtes, kabelloses Headset sucht
Fazit der Redaktion
Nele Wobker
In Sternen bewertet liegt das Headset für mich zwischen 3,5 und 4, je nachdem, wofür es wie intensiv und vielfältig benutzt wird. Überwiegend macht es eine wirklich gute Figur, insbesondere an der PS5. Außerdem hatte ich vor einiger Zeit auch den überdimensioniert teuren großen Bruder, das Inzone H9, im Test. Trotz des saftigen Aufpreises macht das H9 aber nicht wirklich vieles besser als das deutlich preiswertere H5. Müsste ich mich zwischen den beiden entscheiden, würde ich das H5 wählen – nicht bloß wegen des kleineren Preises. Der Sound ist in den meisten Spielen super, die Räumlichkeit fantastisch und ich mag den luftigen, druckfreien Sitz.
Hätte ich im mehrmonatigen Testzeitraum nicht zufällig den Alan Wake 2 New Game Plus-Modus The Final Draft gespielt, hätte ich bis auf das Mikro kaum etwas am H5 zu bemängeln. Am PC, für Calls und meine Ausflüge mit Saga Anderson bleibe ich jedoch lieber bei meinem Razer Blackshark V2 Pro (2023)*, unter anderem auch, weil das Mikrofon deutlich besser ist.
Falls ihr Over-Ear-Kopfhörer nicht so gerne mögt, aber ein Produkt von Sony sucht, solltet ihr euch unbedingt Linhs Test zu den Inzone Buds ansehen:
Jetzt seid ihr gefragt: Was ist euch bei einem Gaming-Headset am wichtigsten? Sound, Mic, Reichweite, Akkulaufzeit, Ortung, Komfort? Etwas ganz anderes oder irgendwie alles (Preis-Leistung)? Bevorzugt ihr einen Hersteller oder greift ihr grundsätzlich zu dem, was euch gefällt oder ins Budget passt? Erzählt es uns in den Kommentaren.
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