Magic The Gathering: Mein neues Deckbuilding-Tool wischt mit dem alten den Boden auf - ich will nie mehr zurück

Bye Moxfield und hallo Archidekt. Ist das überhaupt noch ein fairer Vergleich?

Ich habe gewechselt. Ihr auch? (Bildquelle: Archidekt) Ich habe gewechselt. Ihr auch? (Bildquelle: Archidekt)

Wohin mit all meinen Stapeln und Sonderkategorien? Meine bisher liebste Deckbuilding-Webseite, Moxfield, war mir einfach zu klein, also musste eine Alternative her.

Ich spiele mittlerweile seit einigen Jahren aktiv Magic: The Gathering und baue in meiner Freizeit gerne diverse (und wahrscheinlich zu viele) Decks. Keine Sorge: ich kaufe mir nicht alle, sonst wäre ich ziemlich arm dran.

Trotzdem: wer viele Decks baut, sehnt sich irgendwann nach mehr Funktionen, mehr Detail-Einstellungen und mehr Möglichkeiten, die mir den Prozess des Deckbaus erleichtern. Da kommt Archidekt ins Spiel.

Ihr spielt noch kein Magic, habt aber Interesse? Profi-Spieler Toralf Severin weiß wie ihr heute noch einsteigt:

Was macht eine Deckbuilding-Webseite aus?

Fangen wir kurz bei den Grundsätzen an, denn ich denke, sie sollten geklärt sein, bevor wir in die Details gehen.

Das Minimum: Alle Webseiten für den Deckbau sind grundsätzlich erst einmal gleich und sollen Decks übersichtlich darstellen, Karten hinzufügen und entfernen können, und einiges mehr. Hier eine kurze Liste, was man wohl von jeder Seite dieser Art erwarten kann:

  • Decks erstellen und nach diversen Faktoren sortieren
  • Decklisten importieren, exportieren und duplizieren
  • Tags/Kategorien zuweisen (Draw, Removal, Kombo-Piece und so weiter)
  • Preise einsehen
  • Artworks und Printings anpassen
  • Die eigene Sammlung verwalten 
  • Übersicht zur Manakurve und Landverteilung
  • Deck-Historie anzeigen, um vergangene Änderungen einzusehen
  • Playtest-Funktion
  • Und einiges mehr

Das alles bieten sowohl Moxfield als auch Archidekt, doch kommen wir zum Knackpunkt.

Das Problem mit Moxfield

Beim Deckbau mit Moxfield ist mir immer wieder aufgefallen, dass mir eine oder gar mehrere Zonen fehlen, um Karten einzuordnen. Es gibt nämlich nur drei übergeordnete Zonen, in die ich Karten einsortieren kann: das Deck, das Sideboard und »Considering«. Ich habe also drei digitale Bereiche, denen ich Karten zuordnen kann.

Das Problem: Es sind einfach zu wenig Zonen. Manchmal brauche ich mehr, um den Überblick zu behalten, denn hin und wieder baue ich beispielsweise ein Deck mit mehr als nur einer Idee im Hinterkopf (um nur einen Anwendungsfall zu nennen).

Moxfield sieht gut aus und bietet diverse praktische Funktionen, doch wird trotzdem übertroffen. Moxfield sieht gut aus und bietet diverse praktische Funktionen, doch wird trotzdem übertroffen.

Dann wären frei erstellbare Zonen, in die ich Karten packen kann, wirklich gut. Nach dem Motto: Nur für die Token-Strategie, Nur für Reanimation oder Zu teuer, aber trotzdem gut.

Als ich dann zum ersten Mal Archidekt ausprobiert habe, musste ich feststellen, dass die Webseite nicht nur mein Problem mit den Zonen löst, sondern auch Probleme, von denen ich nicht mal wusste, dass ich sie habe. 

Oder anders gesagt: Archidekt ist Moxfield in Sachen UI, nützliche Features und Design haushoch überlegen. Zumindest, wenn es nach mir geht.

Was Archidekt besser macht

Um den Rahmen des Artikels nicht komplett zu sprengen, halte ich mich zu den einzelnen Features kurz und liste euch hier die Vorteile von Archidekt auf, die für mich entscheidend sind.

1. Kategorien erstellen

Wie bereits erwähnt, kann ich bei Archidekt mehrere Kategorien erstellen – so viele ich möchte. So ist die ursprüngliche Hinderung von Moxfield passé. 

Doch das ist lange nicht der einzige Vorteil.

Die Kategorien seht ihr hier rot markiert. Sie helfen, den Überblick zu behalten. Die Kategorien seht ihr hier rot markiert. Sie helfen, den Überblick zu behalten.

2. Automatisches Taggen

Wenn ich einem Deck eine Karte hinzufüge, werden sie automatisch in eine (meistens) passende Kategorie eingeordnet. Das spart eine Menge Zeit, wenn man mit Kategorien (wie sie auf Archidekt genannt werden) oder Tags (wie sie auf Moxfield genannt werden) arbeitet. 

Und genau das ist für meinen Deckbauprozess essenziell. Immerhin möchte ich jederzeit wissen, wie viel Effekte ich im Deck habe, die mir beispielsweise Karten ziehen oder Leben geben.

Bonus: Nicht nur werden Kategorien hier automatisch zugeordnet, ich kann die Deckliste auch nach Kategorien sortieren und Karten per Drag-and-Drop zwischen den Kategorien bewegen.

Bei Archidekt muss ich Tags einzeln zuweisen und kann sie auch nur zwischen Kategorien verschieben, wenn ich die Details jeder Karte einzeln bearbeite.

3. Drag-and-Drop funktioniert deutlich besser

Zum eben angesprochenen Punkt mit den Kategorien gesellen sich weitere Drag-and-Drop-Funktionen. Beispielsweise könnt ihr Karten von anderen Magic-Webseiten (zum Beispiel EDHRec oder Scryfall) einfach in euer Browserfenster ziehen, in dem Archidekt geöffnet ist und die Karte direkt in eine von drei Standardzonen einordnen.

Archidekt merkt sich, in welche Zone ihr zuletzt eine Karte gelegt habt und wählt beim nächsten Mal dieselbe Zone. Archidekt merkt sich, in welche Zone ihr zuletzt eine Karte gelegt habt und wählt beim nächsten Mal dieselbe Zone.

Moxfield macht das zwar ähnlich, doch hier habe ich nicht die Auswahl aus drei Standardzonen und optisch gibt es kaum Hinweise darauf, ob die Karte wirklich zum Deck hinzugefügt wurde.

4. Color-Tags

Archidekt bietet mir die Möglichkeit, Farb-Tags zu erstellen und meinen Karten diese Farb-Tags zuzuweisen.

Noch mehr Tags? höre ich euch fragen. Und ich sage: je mehr, desto besser!

Wie man die farblichen Markierungen einsetzt, bleibt jedem selbst überlassen. Man kann sie sozusagen als Meta-Tags betrachten. Ich nutze sie beispielsweise, um auf einen Blick zu sehen, welche Karten neu in einem Deck sind oder welche ich in Zukunft vielleicht entfernen möchte. So erspare ich mir die Suche, wenn ich die Deckliste nach Monaten zum ersten Mal öffne.

Und ja, Archidekt lässt euch eure Karten auch hier wieder sortieren. Ihr könnt also mit zwei Klicks genau sehen, wie ihr euer Deck eingeteilt habt.

Farblich markiert und sortiert: Welche Karten ich als Nächstes aus dem Deck nehme und welche neuen Karten im Deck noch ausgetestet werden müssen, zeigen mir meine Farb-Tags, Farblich markiert und sortiert: Welche Karten ich als Nächstes aus dem Deck nehme und welche neuen Karten im Deck noch ausgetestet werden müssen, zeigen mir meine Farb-Tags,

5. Andere Quality-of-Life-Funktionen

Auch der Komfort ist bei Archidekt eher gegeben. So gibt es mehrere Features, die zwar kein Hexenwerk sind, das Deckbauerlebnis allerdings deutlich angenehmer machen:

  • Buttons zur schnellen Bearbeitung: In der Deckbauansicht hat jede Karte ein Minus- und Plus-Icon, um die Karte zu löschen oder die Anzahl zu erhöhen. 
  • Deckbau mit Freunden: Ähnlich wie bei einer Spotify-Session kann ich den Link für ein Deck teilen und Freunde können es ebenfalls bearbeiten, sobald ich die Option aktiviere.
  • Visuelles Feedback und Design: Archidekt hat meiner Meinung nach ein moderneres Design, dass visuelles Feedback in Form von kleinen Pop-Ups oder aufgehellten Elementen gibt, wenn ich beispielsweise eine Karte hinzufüge oder Karten von Kategorie zu Kategorie verschiebe.

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Mein Fazit

Archidekt hat für mich innerhalb kürzester Zeit Moxfield abgelöst und das aus gutem Grund: bessere Bedienbarkeit, mehr Features und schickeres Design, auch wenn letzteres wohl Geschmackssache ist.

Moxfield erfüllt zwar seinen Zweck, doch kann im Vergleich leider nicht mehr mithalten.

Wer also auf der Suche nach einem neuen Deckbuilding-Tool ist, dem kann ich Archidekt wärmstens empfehlen.

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