Teils massive Preissenkungen bei Netflix: Notbremse statt Account-Sharing-Verbot?

In Lateinamerika versucht der Streaming-Gigant eine neue Strategie: Nachlässe auf die Basis-, Standard- und Premium-Abos - allerdings nicht für jeden.

Das Spukgespenst namens Account-Sharing-Verbot bei Netflix geistert seit Monaten durch die Streaming-Community. Was jahrelang geduldet wurde, soll nun extra kosten. In Lateinamerika versucht Netflix nun User mit Nachlässen von teilweise 50% am Gehen zu hindern. Ein Versuch, Massenabsprüngen vorzubeugen?

Unfair verteilt?

Nachlässe klingen erst mal toll, doch auch wie beim Account-Sharing-Verbot, das zunächst nur in Kanada, Neuseeland, Spanien und Portugal gilt, bekommt nicht jeder etwas vom Kuchen ab.

Nur Lateinamerika bekommt Rabatte.

Und selbst in Lateinamerika kommen die Guten ins Töpfchen und die schlechten ins Kröpfchen: Während man in Kuba in der Karibik für den Basisplan derzeit nur 4 anstatt 8 Dollar zahlt, gehen Argentinien oder Peru leer aus, obwohl es diesen beiden Ländern wirtschaftlich am schlechtesten geht. Andere Länder wiederum bekommen nur 30 Prozent Nachlass. Hier ein Überblick:

Preise für Bolivien, Kuba, Venezuela, Nicaragua und Paraguay:

  • Basis: 4 Dollar (anstatt 8 Dollar)
  • Standard: 6 Dollar (anstatt 11 Dollar)
  • Premium: 8 Dollar (anstatt 14 Dollar)

Preise für Panama:

  • Basis: 5 Dollar (anstatt 9 Dollar)
  • Standard: 9 Dollar (anstatt 13 Dollar)
  • Premium: 13 Dollar (anstatt 16 Dollar)

Preise für El Salvador, Dominikanische Republik, Honduras, Ecuador und Guatemala:

  • Basis: 5 Dollar (anstatt 8 Dollar)
  • Standard: 8 Dollar (anstatt 11 Dollar)
  • Premium: 11 Dollar (anstatt 14 Dollar)

Und der Rest der Welt?

Der Rest der Welt geht zunächst leer aus. Wie schon beim Verbot fürs Account Sharing, testet Netflix die Fahrwasser. Die Resonanz auf die Taktik des Streaming-Riesen war weltweit riesig. In Kanada haben Nutzer sogar reihenweise die Reißleine gezogen, nachdem das Teilen des Accounts kostenpflichtig wurde. Auch die GameStar-Community hat abgestimmt, wie sie mit einem Verbot umgehen würde:

Momentan sieht es danach aus, als würde die Willkür entscheiden, wer seinen Account noch teilen darf und wer nicht, wer Nachlässe bekommt und wer nicht.

Abonnementpreise sind auch ein großes Thema bei Mark Zuckerberg und Meta:

Facebook und Instagram kopieren teures Feature von Twitter.

Netflix erlaubt sich, die Preise für Abos in Lateinamerika zu senken, um konkurrenzfähig zu bleiben. Glaubt ihr, der Anbieter hat Angst, dass zu viele Abonnenten abspringen? Findet ihr es unfair, dass einerseits Account-Sharing-Verbote getestet und andererseits Nachlässe verteilt werden? Diskutiert gerne in den Kommentaren.

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