Ich mache das sonst nie, aber mein nächstes Handy wird über 1.000 Euro kosten - und es ist kein iPhone

Meinung: Flaggschiff-Handys sind zu teuer, die Mittelklasse völlig ausreichend. Warum ich das immer noch so sehe - und beim nächsten Kauf trotzdem zum 1.000-Euro-Modell greifen werde.

Für Handys wie dieses breche ich meine goldene Regel beim Smartphone-Kauf. Für Handys wie dieses breche ich meine goldene Regel beim Smartphone-Kauf.

Bisher hatte ich beim Handy-Kauf eine goldene Regel: Für ein neues Smartphone gebe ich nicht mehr als 500 Euro aus.

Das mag etwas willkürlich wirken, hat sich für mich aber in der Vergangenheit bewährt. Zu dem Preispunkt hat man auch als Tech-Enthusiastin nicht wirklich Kompromisse beim Kauf eines neuen Smartphones eingehen müssen.

Klar merkt man bei Flaggschiff-Handys im direkten Vergleich schon einen Unterschied, vor allem bei der Kamera - aber im Alltag hatte ich so bisher nie das Gefühl, als würde mir etwas Essenzielles fehlen. Denn:

  • Akku, Display und Verarbeitung sind bei vielen Handys mittlerweile auch in der Mittelklasse verdammt gut.
  • Mir reicht eine Kamera, mit der man im Alltag schnelle Schnappschüsse tätigen kann - alles darüber hinaus wären in meinem Fall eher Perlen vor die Säue.
  • Auch günstigere Handys namhafter Hersteller bekommen mittlerweile mehrere Jahre Software- und Sicherheits-Support.
  • Am Ende ist so ein Handy auch ein Verbrauchsgegenstand, der alt wird, kaputt oder verloren geht und dann ersetzt werden will. Da muss man ökonomisch denken.
Alana Friedrichs
Alana Friedrichs

Einen vierstelligen Betrag für ein Handy auszugeben, wäre Alana bis letztes Jahr nicht im Traum eingefallen. Schließlich wächst Geld nicht auf Bäumen und die PC-Bauteile wollen auch irgendwie bezahlt werden. Ihre Erfahrungen mit Klapphandys wie dem Flip5 von Samsung oder dem Razr 40 Ultra von Motorola haben sie aber umgestimmt. Nur gut, dass eine neue Grafikkarten-Generation wohl erstmal auf sich warten lässt, was?

Und so hielt ich mich bisher strikt an meine Handy-Regel und war damit glücklich.

1.000 Euro für ein Handy? Für mich nicht mehr unvorstellbar

Aber ich glaube nicht, dass ich meine goldene Regel beim nächsten Handy-Kauf noch einhalten kann. Der Grund dafür ist eine Smartphone-Kategorie, die mich dieses Jahr endgültig verzaubert hat, aktuell aber noch vergleichsweise teuer ist. Mein nächstes Handy wird wohl ein faltbares Klapphandy - und ich lege dafür vermutlich sogar einen vierstelligen Betrag hin.

Dabei bin ich ganz ehrlich: Anfangs fand ich faltbare Handys eigentlich alles andere als überzeugend. Für die ersten Monate, sogar Jahre, war ich überzeugt, dass es sich bei ihnen um eine schnelllebige Mode-Erscheinung handelt, die wir irgendwann wieder in einer Artikel-Liste aufrollen, mit dem Titel Die 20 kuriosesten Tech-Trends der 2010er. Vor allem mit den absurd teuren und klobigen Foldables im Tablet-Format bin ich bis heute nicht so recht warm geworden.

Drei objektive Vorteile von Klapphandys

Anders sieht es aber nun eben mit deren kleinen Geschwistern, den Flip-Handys, aus. Warum die es mir so angetan haben? Hier sind drei objektive Gründe:

Die erweiterten Fotografie-Möglichkeiten: Eingangs habe ich gesagt, dass mir wirklich tolle Fotos nicht so wichtig sind, und das stimmt auch. Gleichzeitig mache ich aber gerne Bilder von Momenten, die ich mit Freunden und Familie teile. Etwa von einem gemeinsamen Abendessen. Da kommt dann etwa die Klappfunktion zum Einsatz, mit der ich das Handy am Tischrand aufstelle und dann per Geste auslöse - so passen wirklich alle in den Bildrahmen.

Beim Wandern hingegen kann man die Hauptkamera für Bilder von Mitwanderern verwenden, die sich dann selbst im rückseitigen Display sehen - was viele Menschen deutlich entspannter vor der Kamera macht.

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Das Handy passt in meine Hosentasche: Das ist für all die Cargoshorts tragenden Utility-Jünger unter euch vielleicht kein großes Thema. Bei meinen Skinny Jeans (ja, ich weiß, dass die Out sind) bin ich aber froh um jeden Millimeter. Und selbst bei denen kann ich das Handy einfach in der Vordertasche verstauen und bin nicht immer auf Handtasche oder Umhängekordel angewiesen.

Wie ich das Handy verwende: Denn auch, wenn es nur eine Sekunde ist: Das Aufklappen ist eine physikalische Hürde. Und so passiert es mir mit Klapphandy im Alltag viel seltener, dass ich das Handy in freien Momenten aus der Tasche nehme, einen Social-Media-Feed öffne und dann viel zu viel Zeit mit Scrolling verschwende. Stattdessen nutze ich das Handy so viel bewusster - und lasse es dank Rückendisplay oft sogar ganz geschlossen, wenn ich nur etwas nachschauen möchte.

Alle drei Punkte sind für mich sinnvolle Erweiterungen dessen, was ein Smartphone schon seit Jahren ist und sein soll. Ob sie einen Aufpreis von mehreren Hundert Euro wert sind - muss man selbst wissen.

Klapphandys: Nicht nur besser, sondern auch spannender?

Bei mir kommt aber noch eine emotionale Komponente hinzu: Ich habe das Gefühl, dass sich hier etwas tut. Anders als beim eingeschlafenen, klassischen Handy-Markt, wo mittlerweile vor allem Bestandspflege betrieben wird, gab es bei den Klapphandys gerade dieses Jahr viel Bewegung. Vor allem die Modelle von Motorola und Samsung waren hier Vorreiter.

Und dann bin ich am Ende vielleicht auch einfach zu sehr Tech-Nerd und möchte diese Bewegung selbst miterleben und meinen kleinen, monetären Beitrag leisten, damit sie auch finanziell honoriert und weiter vorangetrieben wird. Und wenn ich für mein nächstes, klappbares Handy erstmals einen vierstelligen Betrag ausgebe, dann mache ich das gerne - auch, wenn es sich wie alle neuen Dinge erstmal ein bisschen komisch anfühlen wird.

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Wie ist das bei euch? Habt ihr eine Schmerzgrenze, über die ihr beim Handy-Kauf nicht hinausgeht? Wie ist das bei anderer Hardware? Und Hand aufs Herz: Gab es schon einmal dieses eine Produkt, für das ihr alle Vorsätze dann doch in den Wind geschossen habt? Wie steht ihr zu Falt-Handys? Sinnvolle Weiterentwicklung oder Modequatsch? Schreibt mir eure Meinung gerne in die Kommentare!

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