Im hintersten Teil der Kentia Hall reihen sich graue Budenzellen aneinander, im Inneren führen eher kleine Firmen betuliche Gespräche. Ungewohnter Trubel aber vor Room 7156: Hier geben sich Trauben von Journalisten die Klinke in die Hand, um einen verblüffenden Erstling zu beägen. "Puh", stöhnt Lead Designer Björn Sunesson vom schwedischen Newcomer Team Tarsier, "ich komme hier seit zwei Tagen nicht raus. Bringst du mir was zu essen?" Nö, Junge, wir sind hier, um dein Spiel zu sehen. Metronome entpuppt sich als alptraumhaft schöne Düster-Reise ins Reich der Töne.
Zwar ist es nur ein Prototyp, den die Schweden zeigen - ein erster Spieleindruck, mit dem sie auf Publisher-Suche gehen wollen. Doch schon diese Demoversion macht einen ausgefeilteren Eindruck als manch anderes Programm auf der Messe. Als junger Held rätseln Sie sich im 3D-Action-Adventure durch die skurrile Metropole Metronome. Alles dreht sich um Töne: Mit einem Saugrucksack speichern Sie Klänge und benutzen sie dann, um Gegner nieder zu dröhnen oder Aufgaben zu lösen. So lassen sich seelenlose Arbeitspuppen durch Musik manipulieren, um dann Dinge zu tun, die Ihr Held nicht ausführen kann. Das Bellen eines kleinen Hundes nehmen Sie auf und verlangsamen es - nun lässt sich das tiefe Röhren als mächtige Waffe einsetzen. Weil Sie nur begrenzt viele Klänge speichern können, die sich verbrauchen, sind SIe ständig auf der Suche nach neuen Tönen.
Mehr noch als das originelle SPielkonzept fällt das coole Design ins Auge: Die comichaft schrägen Gebäude, verformten Figuren und passenden Lichtstimmungen liegen irgendwo zwischen Cartoon, Anime und makaberem Kinderbuch. Ein viel versprechender Titel - der aber noch in weiter Ferne liegt.
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