Manchmal wundert man sich über sich selbst. Das ist bei mir der Fall, wenn es um das zentrale Thema aus diesem Artikel geht: Wie hell ist dein Monitor eingestellt?
.
Meine Antwort darauf lautete bisher stets auf dem Maximum
, und vielleicht geht es euch ja auch so.
Einerseits, weil das gerne mal die Standardeinstellung von Monitoren ist. Andererseits bin ich persönlich allzu oft blindlings dem Motto mehr ist besser
gefolgt.
Eigene Praxistests und Verbrauchswerte haben mich jetzt aber (endlich) eines Besseren belehrt.
Von welchen Werten und Ergebnissen wir hier genau sprechen und warum ich euch empfehle, auch bei eurem Bildschirm die eingestellte Helligkeit zu überprüfen (sofern noch nicht geschehen), klären wir jetzt.
Der Verbrauch meines Hauptmonitors
Aktuell nutze ich in meinem Homeoffice einen besonders breiten Monitor mit einem Seitenverhältnis von 32:10. Genauer gesagt handelt es sich um den Asus XG43VQ.
Warum ich euch Bildschirme mit so einem Seitenverhältnis sehr ans Herz lege, habe ich bereits vor längerer Zeit in einem passenden Artikel beschrieben. Auch das offizielle Vorstellungsvideo unten zu einem aktuellen Asus-Modell dieser Art veranschaulicht das gut:
Mit Blick auf den Stromverbrauch hat die große Bildfläche aber durchaus ihren Preis: Bei der von mir bisher eingestellten maximalen Helligkeit sind es mit mehreren sichtbaren Fenstern wie dem Browser, Microsoft Teams (im dunklen Modus) und dem Windows Explorer immerhin etwa 68 Watt.
Doch es geht deutlich sparsamer: Die Helligkeit im Monitormenü um zehn Prozent zu senken, reduziert den Verbrauch bereits um etwa 20 Prozent beziehungsweise um 14 Watt auf knapp 54 Watt, wie auch die Tabelle unten zeigt.
Das große Sparpotenzial bei nur zehn Prozent niedrigerer Helligkeit im Vergleich zum Maximum scheint Asus bewusst zu sein: Standardmäßig ist beim XG43VQ eine Helligkeit von 90 Prozent vorgesehen. Meiner Erfahrung nach laufen aber viele PC-Bildschirme von Haus aus mit maximaler Helligkeit.
Stromverbrauch des Asus XG43VQ
Helligkeit | Energieaufnahme |
---|---|
100 Prozent | 67,8 Watt |
90 Prozent | 53,8 Watt |
80 Prozent | 50,8 Watt |
70 Prozent | 48,3 Watt |
60 Prozent | 45,5 Watt |
50 Prozent | 42,6 Watt |
40 Prozent | 40,3 Watt |
30 Prozent | 37,6 Watt |
20 Prozent | 34,6 Watt |
10 Prozent | 32,6 Watt |
Wie anhand der obigen Tabelle zu sehen, ist die Ersparnis bei den weiteren Zehn-Prozent-Schritten geringer. Der entscheidende Punkt ist aber ohnehin ein anderer.
Sparen ohne echten Nachteil
Die Helligkeit meines Bildschirms um zehn Prozent zu reduzieren, nehme ich optisch so gut wie gar nicht wahr, und erst recht nicht störend.
Wie gering der Unterschied ist, zeigen auch die folgenden Vergleichsfotos. Sie sind in einem komplett abgedunkelten Raum entstanden und dienen nur zur beispielhaften Veranschaulichung.
Welchen Einfluss die Helligkeitsstufen genau haben und welcher Wert empfehlenswert ist, variiert je nach Bildschirm, Umgebung und subjektiver Wahrnehmung.
Der genaue Verbrauch des Monitors hängt außerdem nicht nur von der Größe, sondern auch vom Panel-Typen ab. Mehr zu den verschiedenen Varianten erfahrt ihr hier:
- TN, VA und IPS - Panels von Monitoren im Vergleich
- OLED, Mini-LED, Micro-LED und Co.: Was taugt wofür? Vor- und Nachteile im Überblick
Entscheidend ist aber vor allem, dass der Blick auf den Monitor für die Augen auf Dauer nicht zu anstrengend ist - und da dürften zehn Prozent mehr oder weniger Helligkeit unabhängig vom Panel nur sehr selten einen nennenswerten Unterschied machen.
Viel Geld spare ich damit auf das Jahr gerechnet zwar nicht, wie die Rechnung im nächsten Abschnitt zeigt. Für mich zählt aber vor allem, dass diese Form der Ersparnis keinen Nachteil mit sich bringt.
Es kann bei einer reduzierten Helligkeit zwar manchmal zu einer gewissen Geräuschentwicklung kommen. Bei meinen Bildschirmen ist das aber nicht der Fall und im Zweifel ist die Helligkeit im Handumdrehen wieder höher gestellt.
Beispielrechnung: Wie viel spare ich mit 90 Prozent Helligkeit?
Geht man von einer Nutzung von neun Stunden pro Arbeitstag aus und legt den aktuellen Durchschnittspreis für Strom in Deutschland laut Bundesamt zugrunde (der nur minimal oberhalb der Strompreisbremse liegt), ergibt sich auf Basis der obigen Tabelle diese Rechnung:
14 Watt / 1.000 = 0,014 (kW) x 0,42 (Cent pro kWh) x 9 (Arbeitsstunden pro Wochentag) x 220 (Arbeitstage im Jahr 2023) = 11,64 Euro
Das Sparpotenzial ist nicht das Entscheidende
Bei einzelnen 16:9-Monitoren im 27-Zoll-Format kann die Ersparnis klar geringer ausfallen, wie die Werte von zwei weiteren PC-Bildschirmen bei mir daheim zeigen.
Hier liegt der Verbrauch mit 33 Watt (Full-HD-Modell, TN-Panel) beziehungsweise 41 Watt (4K-Model, IPS-Panel) bei 100 Prozent Helligkeit generell niedriger.
Gleichzeitig sinkt er bei 90 Prozent sowohl absolut als auch relativ betrachtet in geringeren Maße als bei meinem besonders großen Monitor (auf 31,6 Watt beziehungsweise 37,8 Watt).
Allerdings kommen im Homeoffice gerne zwei oder mehr Monitore zum Einsatz, was die Relevanz der Helligkeitseinstellung wieder erhöht. Außerdem könnte man alle meine Monitore auch mit noch niedrigeren Prozentwerten problemlos weiter verwenden.
Ein möglichst großes Sparpotenzial steht hier aus meiner Sicht aber ohnehin nicht im Mittelpunkt. Stattdessen geht es um eine sehr simpel umsetzbare Ersparnis, die sich in vielen Fällen ohne nennenswerten Nachteil mitnehmen lässt. Probiert es daher doch einfach mal aus!
Gleiches gilt für eine sehr empfehlenswerte Windows-Einstellung in Bezug auf den Bildschirm, über die ihr im folgenden Artikel mehr erfahrt. Auf den Stromverbrauch hat sie meinen Messungen nach keinen Einfluss, wohl aber auf euer Seherlebnis:
Wie viele Monitore verwendet ihr an eurem PC und wie sieht es jeweils mit der eingestellten Helligkeit aus? Verwendet ihr einfach die Standardeinstellungen des Bildschirms oder justiert ihr die Helligkeit manuell, um einen optimalen Wert für die Umgebung bei euch daheim zu finden? Und wie schaut es bei eurem Fernseher aus? Läuft er mit maximaler Helligkeit oder sparsamer? Schreibt es gerne in die Kommentare!
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