Lautstärke und andere Haken
Ein paar Haken trüben den Spielspaß dann aber doch, allen voran die teils sehr hohe Geräuschentwicklung. In anspruchsvollen Spielen drehen sich die beiden Radial-Lüfter im Inneren des Gehäuses gerne mit über 5.000 Umdrehungen pro Minute, was auch der sehr hohe maximale Messwert von 57 dB(A) verdeutlicht. Zum Vergleich: Bei unserem offenen Grafikkarten-Testsystem messen wir meist eher Werte im niedrigen 40er-Bereich. Die Temperaturen von CPU und GPU bewegen sich bei starker Last im Bereich von etwa 80 Grad, was zwar sehr hoch, aber noch nicht bedenklich ist. Einen Leistungsabfall (Stichwort »Throttling«) haben wir dementsprechend auch nach längerer Belastungszeit nicht festgestellt.
Ebenfalls nicht ganz überzeugend: Der vergleichsweise flache Winkel, in dem wir Tastatureingaben vornehmen. Während wir es von normalen Tastaturen gewohnt sind, sie über kleine Standfüße im hinteren Bereich für ein angenehmeres Schreib- und Tippgefühl anheben zu können, ist das bei einem Notebook höchstens mit kreativen Lösungen der Marke Eigenbau möglich. Da die Schalter von Laptop-Tastaturen normalerweise eher flach sind und einen relativ kurzen Auslöseweg besitzen, spielt das bei Notebooks in der Regel kaum eine Rolle, im Falle der mechanischen Schalter des GT80S 6QE mit relativ langem Auslöseweg sagt uns der Winkel allerdings nicht ganz zu.
Auch der SLI-Verbund der beiden GTX 980M-GPUs hat neben der brachialen Leistung seine Schattenseiten. Gibt es für ein Spiel kein passendes SLI-Profil im Treiber, bekommt eine der beiden Grafikkarten nichts zu tun, entsprechend stark sinkt dann auch die Leistung des GT80S 6QE. Statt flotter als unser Highend-PC mit GTX 980 Ti ist das Notebook mit nur einem aktiven Grafikchip dann langsamer als derselbe PC mit einer GTX 970. Wie sehr ein Spiel mit passendem Treiberprofil von SLI profitiert, kann außerdem stark variieren, unsere SLI-Benchmark-Ergebnisse in Fallout 4 und GTA 5 sind eher überdurchschnittlich positive Beispiele.
Beim Spielen mit zwei Grafikkarten per SLI (oder per Crossfire im Falle von AMD) kann es außerdem zu so genannten Mikrorucklern kommen, weil die beiden Grafikkarten die Bildberechnung miteinander koordinieren müssen. Dadurch können die Abstände zwischen der Berechnung von Einzelbildern (auch als »Frametimes« bekannt) sehr stark variieren, was das Spielgefühl trotz eigentlich ausreichend hoher fps ruckelig wirken lassen kann. Wie wichtig dieser Faktor ist, hängt allerdings nicht nur vom jeweiligen Spiel und Treiber ab, sondern auch vom subjektiven Empfinden, eine allgemeingültige Aussage lässt sich deshalb kaum darüber treffen. Immerhin hat sich das Mikroruckler-Problem in den vergangenen Jahren etwas entschärft, vorhanden ist es aber (abhängig vom Spiel) immer noch.
Grand Theft Auto 5
Maximale Details, 4xMSAA, durchschnittliche fps
- 1920x1080
- 2560x1440
- 3840x2160
- 0
- 14
- 28
- 42
- 56
- 70
Bootzeit, Display & Co
In den Anwendungs-Benchmarks (siehe unten) macht das GT80S 6QE Titan SLI auch aufgrund der extrem schnellen M.2-SSDs im RAID 0-Verbund eine sehr gute Figur, vor allem die sehr kurze Bootzeit von knapp 13 Sekunden gefällt uns. Aufgrund anderer Flaschenhälse helfen die sehr hohen Transferraten letztlich aber nur in wenigen Fällen im Alltag wirklich nennenswert, was auch ein Blick auf die Ladezeit von Fallout 4 zeigt: beim Notebook mit zwei PCI-Express-SSDs im Raid 0 ist sie nur minimal kürzer als beim Desktop-PC mit nur einer SATA 3-SSD.
Gute Noten verdient sich das MSI-Gerät für das 18,4 Zoll-Display. Dank IPS-Panel hat es weite Blickwinkel und eine satte Farbdarstellung, die Sie außerdem über die vorinstallierte Software »MSI True Color« vielfältig den eigenen Wünschen anpassen können. Klar, die Full HD-Auflösung ist für die hohe Leistung des GT80S 6QE eigentlich zu niedrig, würde bei dieser Bildschirmdiagonalen aber eine höhere Auflösung zum Einsatz kommen, wären viele Elemente ziemlich klein. Außerdem verfügt das Notebook mit jeweils einem HDMI- und einem DisplayPort sowie dem USB 3.1-Anschluss über ausreichend Möglichkeiten, um externe Monitore mit höhere Auflösung anzuschließen, auch G-Sync wird dabei unterstützt.
Im Audiovergleich vom HiFi-Anschluss mit speziellem Digital-Analog-Wandler gegenüber dem normalen Headset-Anschluss (beide 3,5 mm Klinke) ist das Klangbild durch etwas klarere Höhen und kräftigere Bässe tatsächlich ein Stück differenzierter. Riesig waren die Unterschiede allerdings nicht, außerdem dürften sie nicht jedem gleichermaßen auffallen und nur mit entsprechend hochwertiger Audio-Hardware überhaupt eine Rolle spielen. Die Lautsprecher des GT80S liegen dagegen aufgrund des geringen Platzangebots trotz Kooperation mit Dynaudio nur minimal über dem ziemlich niedrigen Durchschnittsniveau bei Notebooks und sollten deshalb nur in Notfällen zur Sound-Wiedergabe verwendet werden.
Abschließend noch ein Wort zum Stromverbrauch: der liegt beim Spielen fast genau so hoch wie bei unserem Desktop-PC mit GTX 980 Ti und Core i7 4790K, das GT80S ähnelt ihm also nicht nur in Sachen Leistung. Wie bereits erwähnt ist der Akku des Notebooks deshalb vor allem unter Last schnell leer gesaugt, ohne Stromzufuhr macht der Einsatz des alles andere als kompakten GT80S deshalb nur bedingt Sinn.
Anwendungs-Benchmarks
- MSI GT80S 6QE
- Highend-PC*
- 0,0
- 170,0
- 340,0
- 510,0
- 680,0
- 850,0
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