Nothing Phone 1: Mein Fazit nach einem Jahr - Diese Dinge wurden in fast keinem Test erwähnt

Lohnt sich das Nothing Phone 1 noch Ende 2023? Ich habe es nun seit einem Jahr und diese Dinge solltet ihr vor dem Kauf wissen.

Wie schlägt sich das Nothing Phone 1 nach einem Jahr und lohnt es sich noch Ende 2023 zu kaufen? Wie schlägt sich das Nothing Phone 1 nach einem Jahr und lohnt es sich noch Ende 2023 zu kaufen?

Ich besitze das Nothing Phone nun seit etwa einem Jahr und berichte euch, ob sich das Handy Ende 2023 noch lohnt und welche Dinge mir besonders gut gefallen haben und welche nicht. Immerhin kann man es inzwischen für unter 350 Euro kaufen und ich kann mir gut vorstellen, dass es zu Black Friday nochmal rabattiert wird. Also: Sollte man zugreifen?

Nothing Phone 1
Nothing Phone 1
Das Nothing Phone 1 ist selbst Ende 2023 ein Handy mit einem äußerst guten Preis-Leistungs-Verhältnis! Das Alleinstellungsmerkmal sind die Glyph-LEDs. Sie können durchaus sinnvoll verwendet werden, jedoch sind einige Funktionen auch mehr oder weniger ein Gimmick. Trotzdem ist das Handy im Gesamtbild solide und eine gute Wahl für preisbewusste Interessenten.
  • Ansprechendes Design
  • OLED-Display mit 120 Hz
  • Solide Hauptkamera
  • Ultraweitwinkel mit 60 FPS-Aufnahme
  • Regelmäßige Updates, die das Handy verbessert haben
  • Alltagstaugliche Performance
  • Glyph-LEDs als Fülllicht und Ladestatus-Anzeige
  • Einige Glyph-Funktionen bieten keinen echten Mehrwert
  • Überhitzen beim kabellosen Laden
  • Schlechter Fingerabdrucksensor
  • Ruckelige Videoaufnahmen bei aktivierter Bildstabilisierung
  • Kein OLED-Dark-Mode
  • Schwache Ultraweitwinkel-Kamera
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Was hat mir am Nothing Phone 1 besonders gut gefallen?

✅Das Design

Einer der Hauptgründe, warum ich mich überhaupt für das Nothing Phone 1 entschieden habe, ist das einzigartige Design mit den Glyph-LEDs. 

Ich habe mir angewöhnt, das Handy auf die Displayseite zu legen, so dass die Rückseite stets sichtbar ist und das hat schon einige Gespräche gestartet. 

Auch bis heute habe ich mich nicht an dem Design satt gesehen. 

Das Design ist einer der Hauptgründe, warum ich mir das Handy geholt habe. Das Design ist einer der Hauptgründe, warum ich mir das Handy geholt habe.

✅Das OLED-Display mit 120Hz

Wenn man sich einmal an 120Hz gewöhnt hat, ist es schwierig, zu 60Hz zurückzukehren - für mich jedenfalls. Gerade bei der allgemeinen Bedienung macht sich die höhere Bildschirmwiederholrate bemerkbar: Scrollen und Wischen wirken einfach sehr viel geschmeidiger und flüssiger. 

Auch der OLED-Bildschirm weiß mit hohen Kontrasten, lebendigen Farben und tiefen Schwarzwerten zu überzeugen. 

✅Die Kameras

Die Kamera ist ein anderer Hauptgrund, warum ich mich für das Nothing Phone 1 entschieden habe. Nicht unbedingt, weil die Qualität bombastisch ist - sie ist gut, aber auch nichts besonderes.

Mein Grund war ganz einfach: Es ist eines der wenigen Handys auf dem Markt, die unter 400 Euro kosten und mit 60 FPS in Full HD mit der Ultraweitwinkel-Linse filmen können - Ja, sehr speziell, aber genau das war mir sehr wichtig.

Die Bildqualität der beiden Kameras ist in Ordnung. Die Hauptkamera liefert sowohl bei schlechten als auch bei guten Lichtbedingungen eine gute Figur ab. Die Ultraweitwinkel-Kamera ist mehr eine Tageslichtkamera. 

Das folgende Testvideo zum Marshall Emberton II habe ich nur mit dem Nothing Phone aufgenommen:

Klingt genauso gut wie er aussieht? Der Marshall Emberton II im Kurztest Video starten 1:14 Klingt genauso gut wie er aussieht? Der Marshall Emberton II im Kurztest

✅Regelmäßige Updates (viele Bugs wurden behoben)

Das Nothing-Team hat in den Monaten das Handy regelmäßig mit Updates versorgt. Zwar hatten viele dieser Updates Kinderkrankheiten, jedoch wurden diese schnell erkannt und behoben. Ich habe das letzte Update sogar erst gestern erhalten. 

Anfangs gab es viele Berichte über Bugs und Instabilität in Nothing OS. Diese waren zu Beginn auf jeden Fall zutreffend, jedoch hat sich die Situation deutlich verbessert. Mein Handy läuft stabil und mir fallen keine signifikanten Bugs oder Fehler auf. 

✅Performance im Alltag

Der Qualcomm Snapdragon 778G+ ist nicht für seine brachiale Leistung bekannt, wie bei so manch anderem Flaggschiff-Handy. 

Im Alltag: Das der eingebaute Prozessor nur »Mittelklasse« ist und nicht High-End ist mir aber gar nicht aufgefallen. Beim alltäglichen Gebrauch gibt es so gut wie keine Ruckler oder Hänger, die mir aufgefallen sind. Das Handy läuft und läuft einfach so wie es soll. 

Was ist mit Spielen? Ich muss zugeben: Ich spiele keine Spiele auf dem Handy. Das einzige, was ich ab und zu starte, ist die Xbox-App, um Spiele von meiner Xbox zu streamen. Das funktioniert wunderbar. 

Der Snapdragon 778G+ soll eine passable Leistung bei nativen Android-Spielen liefern, aber in einigen müssten Kompromisse bei den Grafikeinstellungen gemacht werden. 

Welche Dingen stand ich gemischt gegenüber?

⚠️Das Glyph-Interface 

Das Alleinstellungsmerkmal vom Nothing Phone. Ist es nur ein Gimmick oder ein Feature? 

Obwohl ich das Handy schon so lange besitze, kann ich keine ganz klare Antwort darauf geben. Es gibt Funktionen, die sind tatsächlich sehr nützlich und andere hingegen verwende ich einfach nie oder bemerke sie nicht einmal. 

Besonders nützlich 

Glyph-LEDs als Fülllicht: Gerade beim Aufnehmen oder Fotografieren von nahen Objekten sorgen die Glyph-LEDs für ein schön weiches und diffuses Fülllicht. Ich habe das Feature gerade zum Fotografieren von Produkten gerne verwendet. 

Das folgende Video zum Alpakka-Controller habe ich auch mit dem Nothing Phone aufgenommen und dabei die Glyph-LEDs als Fülllicht verwendet:

Alpakka Controller Gameplay: Battlefield 2042 Video starten 2:12 Alpakka Controller Gameplay: Battlefield 2042

Ladezustand beim Laden anzeigen: Wenn das Nothing Phone mit einem USB-Kabel aufgeladen wird und auf dem Display liegt, kann man es kurz antippen oder leicht schütteln, damit der aktuelle Ladezustand angezeigt wird. 

Die Ladeanzeige über die Glyph-LEDs ist ein nützliches Feature. Die Ladeanzeige über die Glyph-LEDs ist ein nützliches Feature.

Rote LED, die beim Filmen blinkt: Auf der Rückseite befindet sich zusätzlich zu den Glyph-LEDs eine rote LED, die beim Filmen blinkt. Gerade für meine Art der Verwendung, ist sie besonders nützlich. Beim Trainieren in der Turnhalle stelle ich das Handy oft in eine Ecke und starte dann die Aufnahme. Dank der LED weiß ich immer, dass die Aufnahme noch läuft oder ob sie aus irgendeinem Grund unterbrochen wurde. 

Flip-to-Glyph: Wenn diese Option aktiviert ist, wird das Nothing Phone stummgeschaltet, wenn man es auf die Displayseite legt. Benachrichtigungen und Anrufe werden dann nur über die LEDs signalisiert. 

Die rote Aufnahme-LED war für mich persönlich sehr nützlich - für viele andere wohl eher nutzlos. Die rote Aufnahme-LED war für mich persönlich sehr nützlich - für viele andere wohl eher nutzlos.

Irgendwie cool, aber auch irgendwie unnötig

Glyphs blinken bei Benachrichtigungen und Anrufen: Also eigentlich ist es ja ganz cool, dass die Glyphs kurz aufblinken, wenn man eine Benachrichtigung oder einen Anruf erhält - aber eigentlich ist es auch irgendwie unnötig. 

In den meisten Fällen werde ich durch einen Ton oder durch Vibration schon auf die Benachrichtigung aufmerksam gemacht. Dass das Handy zusätzlich blinkt, hat für mich persönlich wenig Mehrwert gehabt.

Essential Benachrichtigungen: Man kann bestimmte Apps als »Essential« markieren und wenn man dann eine Benachrichtigung von diesen erhält leuchtet der LED-Streifen oben rechts dauerhaft, bis die Benachrichtigung gesehen wurde. Hört sich nützlich an, oder?

Ist es bestimmt auch, aber ich fand es eher störend. Die LEDs leuchten permanent und das auch noch sehr hell, bis man die Benachrichtigung gelesen hat. Das war mir der Akkuverbrauch nicht wert und außerdem war es super nervig, wenn ich eine solche Essential Benachrichtigung in der Nacht bekommen habe - plötzlich ist das gesamte Schlafzimmer erleuchtet. Okay, so schlimm war es wirklich nicht, aber es hat sich so angefühlt. Das Feature bleibt bei mir deaktiviert. 

Glyph Composer: Hiermit kann man eigene Glyph-Klingeltöne und Blinkmuster erstellen. Unnötig, aber eine nette Spielerei. 

Was hat mir nicht gefallen

⛔Das Handy überhitzt fast ständig beim Kabellosen Laden

Wenn ich das Handy kabellos aufladen möchte und der Akkustand unter 40 Prozent liegt, ist ein Überhitzen vorprogrammiert - jedes Mal. 

Es erscheint dann die Meldung, dass das kabellose Laden unterbrochen wird, bis das Handy wieder abgekühlt ist. 

Inzwischen lade ich das Handy nur noch kabelgebunden auf: Es ist schneller und ich muss mir keine Sorgen vor Überhitzung machen. 

⛔Der Fingerabdrucksensor ist grottenschlecht 

Der optische Fingerabdrucksensor ist sehr langsam und ab und zu benötigt es zwei bis drei Versuche bis das Handy entsperrt ist. Hier ist es unbedingt empfehlenswert auch Face Unlock eingerichtet zu haben, denn oft ist das Nothing Phone damit schneller entriegelt, als mit dem Finger. 

⛔Statische Videoaufnahmen mit Bildstabilisierung sind ruckelig

Dieses Problem ist eher ein bisschen speziell, aber sollte nicht unerwähnt bleiben. Wenn das Handy von einem Stativ aus filmt, sollte unbedingt die Videostabilisierung vorher deaktiviert werden.

Sollte man dies nicht tun, kommt es zu Rucklern und Hängern im aufgenommenen Video. Ich habe dadurch schon einige Aufnahmen verloren. 

⛔Ultraweitwinkelkamera ist nur bei Tageslicht gut 

Die Ultraweitwinkelkamera liefert bei guten Lichtbedingungen wirklich passable Fotos und Videos ab. Wenn Licht schlechter wird, fängt sie aber sehr schnell an zu rauschen und Details gehen verloren. 

Ich rede hier auch nicht einmal von Aufnahmen bei Mondschein - schon beim Aufnehmen in der Turnhalle mit künstlichen Lichtquellen merkt man einen deutlichen Qualitätsverlust, wenn man den Ultraweitwinkel verwendet. 

⛔Das Menü ist grau

Der letzte Punkt ist weniger dramatisch, aber trotzdem ein kleines Ärgernis. Obwohl das Nothing Phone einen OLED-Bildschirm besitzt, der wunderbare Schwarzwerte anzeigen kann und mit schwarzen Inhalten sogar Energie spart, besitzt es keinen echten OLED-Dark-Mode. Die Menüs und der App-Drawer sind immer grau und nicht schwarz! 

Alle Menüs sind grau statt schwarz. Alle Menüs sind grau statt schwarz.

Fazit der Redaktion

Duy Linh Dinh
@linhduy.rb

Würde ich euch das Handy heute noch empfehlen? Trotz der negativen Punkte, würde ich euch das Handy trotzdem noch empfehlen. Die Vorteile überwiegen, das Design ist richtig cool und es kostet aktuell weniger als 340 Euro. 

Wenn euch das Nothing Phone optisch zusagt und ihr mit den hier gelisteten Nachteilen leben könnt, erhaltet ihr ein Smartphone mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. 

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Besitzt ihr selbst das Nothing Phone 1 und könnt über eure Erfahrung damit berichten? Gibt es etwas, was mir nicht aufgefallen ist und unbedingt erwähnt werden sollte? Oder könnt ihr andere Handys empfehlen, die sich in derselben Preisregion befinden und auch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten? Schreibt es uns in die Kommentare! 

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