NSA-Überwachungsskandal - Snowden-Provider gab SSL-Schlüssel nur als Ausdruck in Mini-Schrift heraus

Der E-Mail-Provider Lavabit, der auch von Whistleblower Edward Snowden verwendet wurde, wehrte sich gegen das FBI auch mit originellen Mitteln.

Der E-Mail-Provider von Edward Snowden wehrte sich lange gegen die US-Behörden und stellte letztlich lieber den Dienst ein, als den Forderungen nachzukommen. Der E-Mail-Provider von Edward Snowden wehrte sich lange gegen die US-Behörden und stellte letztlich lieber den Dienst ein, als den Forderungen nachzukommen.

Wired hat die Gerichtsdokumente zum Fall des E-Mail-Providers Lavabit veröffentlicht, den auch der NSA-Whistleblower Edward Snowden verwendete. Vermutlich ging es auch genau um dessen Daten, die das FBI anforderte, denn die Vorwürfe gegen die betroffene Person entsprechen denen gegen Snowden.

Lavabit-Besitzer Ladar Levison wies zunächst darauf hin, dass die Nutzer ihre eigenen Schlüssel verwenden, doch das FBI erwirkte daraufhin einen Durchsuchungsbeschluss. Dieser sah die Herausgabe aller kryptografischen Schlüssel und der SSL-Keys vor, womit das FBI aber Zugriff auf die komplette Kommunikation der Kunden mit Lavabit gehabt hätte. Levison gab nach einem weiteren Versuch, sich gegen die Herausgabe zu wehren, anscheinend geschlagen.

Allerdings lieferte er die Schlüssel nur ausgedruckt in einer 4 Punkte großen Schrift auf elf Seiten an das FBI. Die Behörden hätten dann 2.560 Zeichen pro Schlüssel per Hand eingeben müssen und jeder Fehler hätte die Eingabe unbrauchbar gemacht. Als das Gericht daraufhin eine brauchbare elektronische Form anforderte oder eine tägliche Geldbuße in Höhe von 5.000 US-Dollar androhte, stellte Levison stattdessen lieber seinen E-Mail-Dienst ein.

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