Nvidia Grafikkarten - Weniger Leistungszuwachs bei neuen Generationen

Die Leistungssteigerung bei neuen Geforce-Grafikkarten ist seit 2010 nicht mehr so hoch wie in den Jahren zuvor, so eine Analyse.

Laut einer Analyse fallen die Steigerungen bei neuen Geforce-Grafikkarten seit 2010 deutlich geringer aus als früher. Laut einer Analyse fallen die Steigerungen bei neuen Geforce-Grafikkarten seit 2010 deutlich geringer aus als früher.

Bei den Prozessoren war in den letzten Jahren wenig Leistungssteigerung zu sehen – viele vermuten, dass Intel ohne starke Konkurrenz durch AMD nur noch geringe Zuwächse bei seinen Produkten für notwendig hielt. Erst die Ryzen-Prozessoren wie der Ryzen 7 1800X scheinen Intel aus dem Halbschlaf aufgeschreckt zu haben.

Auch bei den Geforce-Grafikkarten von Nvidia verzeichnet jetzt eine Analyse von DSO Gaming geringere Performance-Zuwächse als in den vergangenen Jahren. Aus zwei Videos von AdoredTV zur Geschichte der Karten geht hervor, dass die Leistungssteigerungen bei neuen Generationen früher wesentlich größer waren.

Früher manchmal 100 Prozent mehr Leistung

Vor 2010 lag der Durchschnitt bei einer neuen High-End-Geforce im Vergleich zur vorherigen Generation demnach im Schnitt bei 70 Prozent und in manchen Fällen sogar bei 100 Prozent. Beispiele dafür sind die Geforce 6800 Ultra und die Geforce 8800 GTX.

Seit einiger Zeit gibt es mit der Ausnahme der Geforce GTX 1080 aber keine Steigerungen über 50 Prozent mehr und der Durchschnitt liegt seit dem Jahr 2010 bei rund 30 Prozent Mehrleistung bei einer neuen Geforce-Generation.

Fehlende Konkurrenz durch AMD im High End

Laut DSO ist ein Grund dafür »ziemlich offensichtlich«: AMD könne mit Nvidia im High-End-Segment nicht mithalten. Daher habe Nvidia auch keinen Druck, unbedingt eine neue Grafikkarte auf den Markt bringen zu müssen, die wesentlich besser sei als die vorherige Generation. Vor 10 Jahren sei das mit ATi-Grafikkarten noch anders gewesen, die durchaus in der Lage waren, Nvidias Produkte zu übertreffen.

Außerdem habe sich Nvidia im Gegensatz zu früher dazu entschieden, erstmal beschnittene Versionen der tatsächlichen High-End-GPU zu veröffentlichen, wie beispielsweise im Falle der Geforce GTX 1080, dann eine teure Titan-Version und danach eine echte High-End-Version mit Ti-Kürzel. So steige die Leistung mit jeder Version etwas an und sorge so für den Eindruck, dass jede neue Generation merklich schneller sei als die vorherige, so DSO.

Große Steigerungen brauchen kleinere Strukturen

Allerdings erwähnt DSO nicht, dass es vermutlich auf der Basis weniger leistungsfähiger Grafikkarten von vor zehn Jahren einfacher ist, hohe Prozentzahlen an Leistungszuwachs zu erreichen, weil alleine schon immer bessere Produktionsprozesse schnellere und größere Chips erlauben.

In den letzten Jahren wurde lange Zeit der gleiche 28-Nanometer-Prozess verwendet, was Zugewinne rein durch die Architektur erforderte, die meist geringer ausfallen. Erst mit Pascal kamen mit dem 16nm-Prozess wieder kleinere Strukturen hinzu – und die Leistungssteigerung war daher auch wieder auf hohem Niveau.

Dass AMD weniger Anstrengungen im High-End-Segment unternehmen will, kommuniziert das Unternehmen selbst ganz offen. So hat unter anderem Corporate Vice President Roy Taylor in einem Interview im April 2016 kurz vor Release der Polaris-Generation in Form der Radeon RX 480 gesagt, dass man sich nicht mehr so stark an den High-End-Modellen der Konkurrenz orientieren werde, sondern den Fokus auf die Verbreitung von VR und die Bedürfnisse der breite(ste)n Käuferschicht legen wolle.

Mit den kürzlich veröffentlichten Vega-Karten (Vega 56 und Vega 64) hat AMD zwar zumindest wieder ähnlich hohe Leistung wie Nvidia mit der GTX 1070 und der GTX 1080 im Angebot, allerdings mit deutlicher Verzögerung, zudem wird das Niveau der GTX 1080 Ti und der Titan Xp aktuell von keiner AMD-Grafikkarte erreicht.

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