Nvidia - CEO Jensen Huang zum Ende des Geforce Partner Programs

Das Geforce-Partner-Program stand in den letzten Wochen stark in der Kritik – und darum hatte Nvidia den Stecker gezogen.

Nvidia stellt das umstrittene Geforce-Partner-Program wieder ein. Nvidia stellt das umstrittene Geforce-Partner-Program wieder ein.

Update: Während der Vorstellung der guten Geschäftszahlen wurde Nvidia-CEO Jensen Huang auch gefragt, warum man das Geforce Partner Program eingestellt habe und was Nvidia eigentlich damit habe erreichen wollen. Huang wiederholte dabei laut Reddit allerdings vor allem die Aussagen aus der Pressemitteilung.

Man habe nur sicherstellen wollen, dass Gamer beim Kauf von Grafikkarten genau informiert seien, welcher GPU-Hersteller hinter dem Produkt steht, weil das Spielerlebnis so sehr von der Grafikkarte abhänge. Ein Wechsel der GPU innerhalb der selben Marke sei undurchsichtiger für Spieler und hätte die Wahl erschwert.

Die meisten Partner hätten die Idee geliebt, aber weil manche Leute das GPP überhaupt nicht gewollt hätten, hätte die Aufregung nur abgelenkt und Nvidia selbst brauche das GPP auch nicht. Daher habe man es eingestellt.

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HardOCP befürchtet Folgen

Update: Kyle Bennett von HardOCP, der zuerst über das GPP berichtet hatte, hat bei Reddit einen Beitrag verfasst. Dort erklärt er, dass Nvidia ihm vor seinem Bericht gedroht habe, dass man die Verbindung zu ihm trennen werde. Seit dem Artikel erhalte er auch keine Antwort auf E-Mails mehr und daher gehe er davon aus, dass die Brücke zu Nvidia für immer abgebrannt ist. AMD ist natürlich froh über die Meldung, so Bennett.

Was Grafikkarten-Hersteller betrifft, so könne er noch nicht sagen, wie sich das auswirkt, doch er hält es durchaus für möglich, dass Nvidia den Partnern verbietet, HardOCP mit Geforce-Grafikkarten zu versorgen. Außerdem ist er gespannt, ob Nvidia Partner dazu bringt, Werbung auf HardOCP zu entfernen, wovon er ausgeht. Insgesamt hält Bennett es für wahrscheinlich, dass die Sache das Ende von HardOCP bedeuten könne, aber das habe er auch schon vor der Veröffentlichung über das GPP gewusst.

Er wolle auch nicht über verschüttete Milch weinen, sondern einfach nur über die Tatsachen reden. In den Kommentaren dazu weisen aber einige Nutzer darauf hin, dass so ein Verhalten von Nvidia natürlich auch öffentlich diskutiert würde - und das noch viel größeren Schaden anrichten könnte als die Berichte über das GPP. Immerhin ist HardOCP seit sehr vielen Jahren eine wichtige, bekannte Webseite im englischsprachigen Raum.

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Originalmeldung: Wie Nvidia im eigenen Blog mitteilt, wird das umstrittene Geforce-Partner-Program (GPP) wieder eingestellt oder, wie es das Unternehmen selbst nennt, der Stecker gezogen. Allerdings bestreitet Nvidia die Vorwürfe, die gegenüber dem GPP gemacht wurden. Die »Gerüchte, Mutmaßungen und Unwahrheiten «seien weit über die Absichten des GPP hinausgegangen und »statt gegen Falschinformationen zu kämpfen«, habe man sich entschieden das Programm einzustellen.

Ziel sei es nur gewesen, den Gamern eine klare Wahl zu bieten, damit sie wissen würden, was sie kaufen. Mit dem GPP habe man die Partner gebeten, ihre Produkte so zu vermarkten, dass sichergestellt sei, dass die Gamer, die Nvidia-Technik wollen, auch Nvidia-Technik erhalten. Die Wahl der Grafikkarte würde eine Gaming-Plattform definieren und daher sollte auch eine Grafikkarten-Marke eindeutig transparent sein und keine »Ersatz-GPU hinter einem Haufen Techno-Jargon« verstecken.

Partner hätten der Ansicht von Nvidia zugestimmt

Die meisten Partner hätten dem zugestimmt. Die Partner würden die Marken besitzen und selbst entscheiden, wie sie ihre Produkte für Gamer anbieten. Trotzdem habe man sich nun entschieden, das GPP zu beenden, um Ablenkung von der »super begeisternden Arbeit, die großartige Fortschritte für das PC Gaming« zu verhindern.

Wie der Text zeigt, geht Nvidia leider mit keinem Wort auf die eigentlichen Vorwürfe ein. Diese lauteten unter anderem, dass Partner nur noch dann eine umfangreiche Ünterstützung und vieleicht sogar ausreichend Grafikchips erhalten würden, wenn sie ihre erfolgreichen Gaming-Marken nur noch mit Geforce anbieten.

Genaue Details bleiben weiter unbekannt

Die Tatsache, dass einige Hersteller ihre erfolgreichen Marken tatsächlich von Radeon-Produkten entfernt haben und wie Asus mit Arez sogar eine neue Marke speziell für Radeon erschaffen haben, deutet darauf hin, dass zumindest Teile der Vorwürfe nicht ganz aus der Luft gegriffen scheinen. Ohne Grund machen sich Hersteller kaum den Aufwand, eine bekannte Marke für einen Teil der Produkte aufzugeben und eine neue Marke zu erschaffen.

Außerdem wollte kein Hersteller über das GPP sprechen, was für ein Programm zum Vorteil der Gamer äußerst merkwürdig erscheint, denn das ließe sich positiv vermarkten. Der Image-Schaden, den Nvidia durch das GPP, dessen genaue Klauseln ja immer noch nicht bekannt sind, davongetragen hat, dürfte wohl auch ein Grund für dessen Einstellung gewesen sein.

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