Geforce Now mit Uplay-Unterstützung
Neben nativen Android-Spielen (zu denen mittlerweile auch Titel wie The Witness und Resident Evil 5 gehören) und dem Streaming von Titeln vom eigenen Rechner an den TV per GameStream unterstützt die Shield TV-Box wie gehabt das Streaming aus der Cloud per Geforce Now. Der Dienst kostet 9,99 Euro pro Monat, für diesen Preis können Sie alle im Abo enthaltenen Spiele so lange zocken, wie sie möchten.
Gleiches gilt für die unterstützten Titel, die zusätzlich zur Abogebühr einmalig separat gekauft werden müssen. Im Kaufpreis ist dabei in der Regel ein passender Key zur Aktivierung bei Steam, Origin & Co enthalten, um die Spiele auf Wunsch auch direkt auf einem PC spielen zu können. Die Cloud-Synchronisation von Savegames zwischen Geforce Now und dem PC wird aber vorerst nur bei den neu hinzukommenden Uplay-Titeln möglich sein.
Geforce Now auf der Shield läuft parallel zum auf der CES angekündigten Streaming-Dienst für PC und Mac mit dem gleichen Namen, bei dem man stattdessen für eine gewisse Spieldauer bezahlt (20 Stunden mit Geforce GTX 1060-Leistung oder 10 Stunden mit Geforce GTX 1080-Leistung für jeweils 25 Dollar).
Eine der größten Neuerungen ist die Integration von Ubisofts Uplay, die wir exklusiv vorab testen konnten. Noch ist sie nicht offiziell frei geschaltet, das wird sich aber laut Nvidia in den nächsten Wochen und Monaten ändern. Dadurch können nicht nur zahlreiche Ubisoft-Spiele zu Geforce Now hinzugefügt werden, sondern auch die Möglichkeit, entsprechende Multiplayer-Titel online zu spielen. Auch Achievements und die Freundeliste sind wie gewohnt erreichbar.
Beim Start eines Uplay-Spiels wie etwa The Division müssen Sie sich dazu nach kurzer Ladezeit einmal in der gewohnten Oberfläche mit ihren Zugangsdaten anmelden, gegebenenfalls ein kurzes Update abwarten und schon kann es los gehen.
Um die Anmeldedaten eingeben zu können, muss man aktuell die Start-Taste unterhalb der Lautstärkeregelung gedrückt halten. Anschließend öffnet sich ein Overlay, das unter anderem eine Bildschirmtastatur und eine Mauszeigersimulation per rechtem Analogstick bietet.
Dieser Prozess soll in Zukunft noch vereinfacht werden, er hat in unseren Tests aber schon jetzt reibungslos funktioniert. Wir konnten The Division also problemlos mit all unseren Fortschritten online spielen, und das dank sehr schneller Server-GPU auch in maximalen Details bei mehr als 60 fps (was uns der integrierte Benchmark des Spiels auf Wunsch verrät).
Cloud-Gaming: Vor- und Nachteile
Frei von Problemen ist das Spielen per Cloud-Gaming aber nicht. So war etwa die Maussteuerung über einen per USB-Buchse angeschlossenen Nager in The Division sehr ruckelig, während sich der Mauszeiger in der Oberfläche von Android TV tadellos nutzen lässt. Außerdem kann es auch bei sehr schneller Internetleitung ab und an zu einem kurzen Stocken des Bildes oder zu sichtbaren Artefakten kommen. Das tritt unserer Erfahrung nach aber in so geringem Maße auf, dass es den Spielspaß nicht entscheidend trübt.
Grundsätzlich funktioniert Geforce Now damit immer noch so gut, wie wir es seinerzeit in unserem ersten Test des Streaming-Dienstes festgestellt haben - solange ihre Internetleitung und die heimische Netzwerkumgebung mitspielen. Was das genau heißt und Antworten auf viele weitere Fragen zu Geforce Now finden sie im besagten Test, dessen Aussagen auch heute noch praktisch alle Gültigkeit haben. Die wichtigsten Erkenntnisse zum Cloud Gaming mit Geforce Now fassen wir aber auch an dieser Stelle noch einmal kurz zusammen.
Eine leichte Latenz bei den Eingaben ist zwar vorhanden, aber in den meisten Spielen fällt das kaum auf, vor allem, da sie meist auf die Steuerung per (Shield) Controller ausgelegt sind. Mit ausreichend Bandbreite (für Full HD und 60 fps werden 40 bis 50 Mbit empfohlen, für 720p und 60 fps 20 Mbit - durchaus realistische Angaben) läuft der Videostream sehr stabil.
Die Bildqualität kann zwar naturgemäß nicht ganz mit dem nativen Bild am heimischen PC mithalten, der Spielspaß wird durch die Komprimierung unserer Erfahrung nach aber kaum negativ beeinträchtigt. Außerdem halten sich auch die Ladezeiten beim Start von Spielen in Grenzen, meist geht es nach zwanzig bis dreißig Sekunden los.
Im Test mit einer vergleichsweise langsamen Internetleitung mit 16 Mbit haben wir sogar gefühlt häufiger als noch vor einem Jahr einen Videostream in Full HD-Qualität zu sehen bekommen, wenn wir diese Auflösung über die Geforce Now-Einstellungen festgelegt haben. Zudem schien uns das für diese Bandbreite grundsätzlich deutlich realistischere Streamen in 720p noch etwas stabiler zu laufen als zuvor.
Das gilt allerdings nach wie vor nur dann, wenn die Shield TV-Box per LAN-Kabel mit dem Router verbunden ist. Mit WLAN-Verbindungen schwankt die Streamqualität dagegen stärker, wobei das insbesondere für Verbindungen per 2,4 GHz gilt. Wir empfehlen deshalb für das Spielen per Geforce Now in jedem Fall, Nvidias Shield TV kabelgebunden zu nutzen.
Wachsende Spielezahl, Ausblick
Das Nvidia es mit dem Cloud Gaming ernst meint, zeigt neben dem auf der CES 2017 angekündigten Streaming-Angebot für PC und Mac auch die Zahl der unterstützten Titel. Waren es in unserem ersten Test noch 62 Spiele, von denen 54 im Abopreis enthalten waren, sind es ohne die kommenden Uplay-Spiele mittlerweile laut offizieller Liste 109 Titel, von denen allerdings nur 60 im Abopreis enthalten sind.
Nvidia hat also vor allem die Zahl der separat zu kaufenden Titel erhöht. Für die Zukunft würde sich eine größere Zahl an im Abo enthaltenen Spielen natürlich anbieten, um die Attraktivität des Dienstes zu steigern. Die auf den ersten Blick recht hohen Anschaffungskosten für Shield TV sowie die starke Abhängigkeit von einer guten Internetleitung und Netzwerkumgebung stellen aber weiter nicht zu unterschätzende Hürden dar.
Insgesamt sind Nvidas Anstrengungen im Bereich Cloud-Gaming dennoch bislang klar die vielversprechendsten. Einerseits, weil die technische Basis in Form der Geforce Now-Software und -Server mit ausreichend schneller Internetleitung schon jetzt ein qualitativ sehr hochwertiges Spielerlebnis ermöglicht. Andererseits, weil Nvidia zumindest bislang klar gewillt zu sein scheint, das Angebot weiter zu verbessern – etwa durch das Aufrüsten der Server mit Pascal-Grafikkarten, durch die Integration von Uplay oder durch die Erweiterung des Streaming-Angebots auf PCs und Macs - wenn auch zu recht hohen Preisen.
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