Seite 4: Ouya - Indie-Konsole mit Smartphone-Hardware

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Fazit

Jan Purrucker: Die Ouya kann sich weder in Bezug auf das Spieleangebot noch der Hardware mit Mainstream-Konsolen messen. Allerdings muss sie das auch gar nicht. Die Konsole besetzt als Fan-gestütztes Indie-Projekt eine Nische. Mit ihrem offenen Betriebssystem und den simplen Spielen richtet sich die Ouya weniger an den klassischen Konsolero als vielmehr an bastelfreudige Retrofans. Das Konzept der kostenlosen Spiele lädt zum Ausprobieren ein und könnte vielen kleineren Entwicklerteams als Sprungbrett für größere Projekte dienen.

Zudem besitzt die Ouya durch die Möglichkeit zur Installation von diversen Apps und angepassten Versionen des Betriebssystems (Custom Roms) viel Potenzial. Ärgerlich finde ich aber, dass die Entwickler der Ouya auf die Multi-Task-Funktion von Android verzichten. Zwar steigert das die Performance, die Bedienung wird ohne die Möglichkeit schnell zwischen den Apps zu springen jedoch teilweise unnötig kompliziert.

Ouya wurde durch die Spenden aus der Spieler- und Modder-Community ins Leben gerufen und ist auch jetzt abhängig von deren Engagement. Die Köpfe hinter Ouya bieten Fans und Hobby-Entwicklern eine interessante Plattform. Auch wenn der Preis der Ouya mit 99 Dollar niedrig ausfällt - die schwache Hardware und die teilweise schlecht optimierten Spiele bleiben. In Zeiten, in denen fast jeder Spieler sowohl Konsole als auch Smartphone besitzt, bleibt zudem abzuwarten, ob das Projekt auf lange Sicht Erfolg hat. Schließlich lässt sich die Funktionalität der Ouya fast mit jedem Android-Tablet nachbilden: Fernseher lassen sich daran genauso anschließen wie beispielsweise PS3-Gamepads per Bluetooth, ohne aber neue Hardware zu kaufen, auch wenn die nur 100 Euro kostet.

Der Großteil der Android-Nutzer bezahlt nicht für seine Apps und ist es durch die vielen kostenlosen Anwendungen im Google-Playstore auch nichts anders gewohnt. Somit sind die Macher der Ouya umso mehr auf unabhängige Entwickler angewiesen. Wie und ob die sich auf der Plattform langfristig halten und finanzieren können, ist deshalb fraglich, wenn parallel reine Android-Geräte mit deutlich größerer Nutzerbasis und fast identischen Vor- und Nachteilen existieren.

Thomas Wittulski: Für mich als Backer haben sich die gut 100 Dollar gelohnt, die ich in das Projekt investiert habe. Klar gibt's auf dem Marktplatz viel Mist, klar ist die Hardware alles andere als up-to-date. Allerdings finden sich im Ouya-Store auch ein paar wirklich gute und kurzweilige (Indie-)Spiele, die gut an den Controller angepasst sind. Dazu zählen besonders: TowerFall, FlipRiders, Dub Wars und Final Fantasy III.

Und nicht zu vergessen: Die Emulatoren! Für mich als Indie- und Retro-Liebhaber (der seine Spiele gern im Wohnzimmer auf dem Fernseher zockt) hat die Konsole damit schon mal ihre Daseinsberechtigung. Für mich bleibt nur die Hoffnung, dass das Ganze nicht so schnell wieder vorbei ist, wie es damals auf Kickstarter angefangen hat. Das kann nämlich durchaus passieren: Ist das Interesse der Spieler zu klein, könnten viele ehemals begeisterte Entwickler dem System wieder den Rücken zukehren.

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