Fans von Guillermo del Toro feiern den Regisseur für die fantasievollen Looks seiner Filme, vor allem die Monster-Designs. Hellboy im gleichnamigen Film oder die Kaijus aus Pacific Rim tragen alle die unverkennbare Handschrift des Regisseurs.
Einer seiner vielleicht kreativsten Filme ist 19 Jahre alt geworden: Pans Labyrinth.
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Darum geht es in Pans Labyrinth: Spanien, 1944: Die junge Ofelia zieht mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem grausamen Stiefvater, einem faschistischen Hauptmann. In einer geheimnisvollen Welt aus Mythen und Monstern trifft sie auf einen Faun, der ihr drei Aufgaben stellt, um ihr wahres Erbe als Prinzessin eines fremden Reiches anzutreten.
Echte Kostüme, wenig CGI
Guillermo del Toro bestand darauf, die märchenhafte Welt seines Films so real wie möglich zu gestalten – und das kostete einen hohen Preis, wie CMU College schreibt.
David Martí und Montse Ribé, die Maskenbildner des Films, gründeten eine eigene Effektschmiede – nur für Pans Labyrinth. Der Streifen war so anspruchsvoll, dass er die Firma fast in den Ruin trieb. CMU College zitiert die beiden wie folgt:
Pans Labyrinth war eines der schwierigsten Dinge, die wir bei DDT je zu tun hatten; wir waren am Ende des Films bankrott und zwei unserer Leute haben uns direkt danach gekündigt. Es war wie ein Trip durch die Hölle, in der es nur wenige Momente des Himmels gab.
Schaut man den Film unbefangen, könnte man meinen, die Kreaturen und Sets stammen aus dem Computer. In Wirklichkeit aber ist das meiste handgemacht und höchstens mit digitalen Effekten unterfüttert.
Im Falle des titelgebenden Fauns sieht man an den Bildern oben auf den ersten Blick, wo CGI zum Einsatz kam. Schauspieler Doug Jones steckte damals in einem echten Kostüm. Nur seine Beine wurden mit dem Computer entfernt, damit die Ziegenbockbeine von Pan (wortwörtlich) für sich stehen können.
Die Transformation in den Faun oder Pale Man (zu sehen im Aufmacherbild) dauerte jedes Mal fünf Stunden − und das war noch nicht alles. An das berühmte Faun-Kostüm mussten Körperteile teilweise extra angeschraubt werden, die sogar während der Performance von Puppenspielen separat bewegt wurden.
Eine Montage, wie die Macher den Schauspieler in sein Kostüm gesteckt haben, sehr ihr hier:
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Wieso all die harte Arbeit an den Kostümen? Del Toro führt an, dass die physische Präsenz die Charaktere greifbarer macht; CGI allein könnte das nicht. Das gilt nicht nur für die Kreaturen.
In einer Szene näht sich ein Charakter seine Wange wieder an. Doch wie stellt man das realistisch dar, ohne dass der Schauspieler sich selbst verletzt?
Wie CMU College schreibt, erzählte Del Toro einst in einem Interview, dass die Macher hier auf eine Prothese gesetzt haben. Sie musste dick genug sein, damit eine Nadel hindurchging, aber dünn genug, damit es echt aussieht. Ein Drahtseilakt für den Schauspieler, der sich eine Nadel ins Gesicht schieben musste.
Eine halbstündige Behind-the-Scenes-Dokumentation zum Film seht ihr auf YouTube.
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Ein weiterer Vorteil von Kostümen und Prothesen: Guillermo del Toros Pans Labyrinth ist extrem gut gealtert und auch heute noch faszinierend. Vielleicht sogar noch mehr, wenn man weiß, wie viel Arbeit hinter den Kostümen und Sets steckt.
Habt ihr Pans Labyrinth gesehen? Hättet ihr vermutet, dass nur eine Handvoll CGI-Effekte zum Einsatz kamen? Schreibt es gerne in die Kommentare.
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