Microsofts Xbox-Series-Konsolen verkaufen sich schon seit ihrem Release wesentlich schlechter als die Konkurrenz in Form der PlayStation 5 und an die Absatzzahlen der Nintendo Switch kommen beide Unternehmen überhaupt nicht heran.
Im Falle von Microsoft existiert allerdings ein weiteres Akzeptanzproblem: Auch bei Entwicklern ist die Xbox Series – spezifisch die S-Version – äußerst unbeliebt.
Das äußert sich teilweise in deutlich verzögerten Releaseterminen; Baldur's Gate 3 etwa kam rund vier Monate nach der ursprünglichen Veröffentlichungen auf Xbox-Konsolen heraus. Der Grund hierfür war übrigens der Splitscreen-Modus, der auf der Xbox Series S für Probleme sorgte.
»Ich wünschte, die Xbox Series S hätte es nie gegeben«
Ähnliches spielt sich derzeit bei Capcom ab: Die Spielkollektionen »Marvel vs. Capcom Fighting Collection: Arcade Classics« und »Capcom Fighting Collection 2« werden »nach technischen Diskussionen mit Microsoft« im nächsten Jahr auf den Xbox-Plattformen erscheinen. Kurioserweise ist dieser Release explizit nur für die Last-Gen-Konsole Xbox One vorgesehen, über die Xbox Series X/S verliert Capcom kein Wort.
Auch in direkten Worten äußerten sich zahlreiche Entwickler bereits negativ über die Xbox Series S. In einem Interview mit VG247 erklärte Funcoms Chief Product Officer Scott Junior etwa, dass die Entwicklung von Dune Awakening für spezifisch diese Konsole »eine Herausforderung wird«.
Naughty Dog's Ex-Entwickler Del Walker, der nun bei Rocksteady angestellt ist, wählte auf X/Twitter drastischere Worte: »Ich wünschte, die Xbox Series S hätte es nie gegeben«.
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»Xbox Research«: Entwickler werden stärker einbezogen
Bei Microsoft scheinen die Signale angekommen zu sein. Das verspricht zumindest Dr. Deborah Hendersen in ihrer Funktion als leitende Forscherin bei Xbox in einem neuen Beitrag auf dem Microsoft Game Dev Blog, in dem eine neue Initiative angekündigt wird.
Die »Xbox Research« genannte Abteilung des Konsolenherstellers fokussierte sich bisher primär auf Feedback von Spielern. Jetzt sollen auch Entwickler im Rahmen dieser Arbeiten ihre Bedürfnisse bei Microsoft kundtun können.
Es geht darum, Spieleentwicklern das zu geben, was sie brauchen, um sich von Xbox unterstützt zu fühlen.
Dr. Deborah Hendersen via Microsoft Game Dev Blog
Explizit spricht Hendersen auch die Entwickler an, die nicht oder nicht mehr für die Microsoft-Konsolen entwickeln. Die Xbox-Forscherin setzt dabei auch auf die Erfahrungen, die die Entwickler mit »den Produkten der Mitbewerber« gemacht haben; immerhin bieten diese wahrscheinlich eine großartige Perspektive, von der Microsoft lernen könne. Eine »Echokammer« soll so vermieden werden.
Die Anmeldung für Entwickler beim neuen Xbox-Research-Programm soll ab sofort möglich sein. Allerdings wird zum Stand der Artikelveröffentlichung ausschließlich von US-Entwicklern gesprochen. Ob eine Ausweitung der Initiative auf globaler Ebene geplant ist, ist noch unklar.
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