…und kein Anno.
Warum, könnten wir uns jetzt fragen, müssen sich die Bürger überhaupt absprechen? Irgendwann kommen schon genug Spenden für die Gebäude zusammen. Die Antwort darauf ist simpel: Alle zwanzig Städte konkurrieren miteinander. Je schneller eine Stadt ihre Gebäude ausbaut, desto eher hat sie einen Vorteil anderen gegenüber. In einer stündlich aktualisierten Rangliste erfahren wir das derzeitige Ansehen unserer Stadt, das aus dem Ansehen jedes einzelnen Bürgers errechnet wird.
Unser eigenes Ansehen steigern wir entweder durch Spenden für den Ausbau von öffentlichen Gebäuden oder durch das Verrichten von Festen auf unserem Anwesen, die täglich zu einer festen Zeit stattfinden. Dazu müssen wir besonders edle und teure Waren bereitstellen. Dafür erhalten wir aber auch einen fetten Ansehens-Bonus, wenn wir eines der drei größten Feste abgehalten haben. Unser Ansehen bestimmt unseren Rang auf der Rangliste.
Anders als etwa in der Anno-Serie brauchen wir beim Geld- und Ansehen-Scheffeln keine Rücksicht auf andere Interessen als unsere eigenen zu nehmen. Die Bevölkerung kauft bereitwillig alle Waren ab, die wir auf den Markt werfen. Wenn wir nichts zum Verkauf anbieten, macht das auch nichts. In Remanum steht das reine Handeln mit menschlichen Mitspielern im Vordergrund, die KI spielt eine sehr untergeordnete Rolle.
Für Vielspieler: Das Politiksystem
Wenn unsere Produktion perfekt abgestimmt ist und alles mehr oder weniger von alleine läuft, können wir uns in die Politik stürzen. Jede Woche werden fünf Ämter vergeben, jeder Bürger einer Stadt darf wählen oder sich wählen lassen. Wer gewählt wird, erhält eine Menge Ansehen. Mehr bringt ein Amt derzeit noch nicht, für zukünftige Updates sind aber zum Beispiel Gesetze oder Erlässe geplant, die bestimmte Effekte auf die Stadt haben sollen.
Apropos zukünftige Updates: In naher Zukunft werden Niederlassungen in das Spiel eingebaut. Dann wird es möglich sein, in anderen Städten als der Heimatstadt Waren zu produzieren. Damit das nicht die gute Balance aus den Angeln hebt und jeder Händler plötzlich alles im Alleingang produzieren kann, wird die Anzahl dieser Außenposten auf maximal drei beschränkt sein.
Bezahlsystem und Komfortmängel
Da Remanum ein Free2Play-Titel ist, erhalten Spieler, die Echtgeld investieren, naturgemäß einen Vorteil. In diesem Fall bieten die Bezahlinhalte aber lediglich mehr Komfort. Mit einem so genannten »Imperator-Account«, der für eine Woche etwa 1,50 Euro kostet, können wir zum Beispiel ein Maximalangebot an der Börse festlegen, bis zu dem automatisch mitgeboten wird, und wir dürfen detailliertere Preisverlaufskurven einsehen. Wer bezahlt, wird natürlich leichter auf Spitzenpositionen landen (besonders weil sich gegen Echtgeld auch Transportzeit sparen lässt). Vorteile beim Handeln oder Produzieren erlangt jedoch niemand, nur weil er echtes Geld investiert.
Das Wirtschaftssystem in Remanum ist schon jetzt äußerst motivierend und sehr gut durchdacht. Jedes Spielelement hat seinen Sinn, und die Kommunikation untereinander funktioniert dank der äußerst hilfsbereiten und freundlichen Community vorbildlich. Einige Bedienungsmacken hat das Spiel aber dennoch. Viele Spieler bemängeln den Chat. Der bietet zwar drei unterschiedliche Kanäle (Stadt, Welt, Kollegium), lässt sich aber nicht in seiner Größe anpassen, und private Kanäle können wir auch nicht eröffnen. Darum laufen die öffentlichen Kanäle zu Stoßzeiten gerne mal über.
Ein wenig mehr Komfort würden wir uns auch beim Handeln wünschen: Wieso gibt es keine Handelsverträge? Wenn wir einen Zulieferer gefunden haben, müssen wir jeden Tag manuell mit ihm handeln. Schöner wären automatische Handelsverträge. Bei einem so komplexen Spiel wäre außerdem so etwas wie ein interner Notizzettel eine große Bereicherung. Das sind zwar kleine Ecken und Kanten, die beim Spielen aber eine Menge ausmachen.
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