Resident Evil Village auf dem iPhone gespielt: So muss eine Portierung zum Release aussehen

Rund fünf Stunden habe ich auf der iPhone-Uhr mit Resident Evil Village. Hier ist mein Ersteindruck.

Resident Evil Village erscheint in Kürze fürs Apple iPhone. (Hintergrundbild: Capcom) Resident Evil Village erscheint in Kürze fürs Apple iPhone. (Hintergrundbild: Capcom)

Meine Erwartungshaltung gegenüber Triple-A-Blockbuster-Spielen auf dem Smartphone war in etwa so wie die gegenüber Ananas auf der Pizza. Am Anfang machte sich eine gehörige Portion Skepsis breit, aber insgeheim hofft man doch immer auf eine Überraschung.

So erging es mir mit Resident Evil Village auf dem iPhone 15 Pro. Ich konnte das Spiel schon vor dem offiziellen Release ausprobieren und bin vorsichtig begeistert, was die Zukunft solcher Toptitel auf dem Smartphone angeht.

Warum das so ist? Das verrate ich euch in meinem spoilerfreien Ersteindruck der iOS-Version. Den ausführlichen Test von Valentin zu Resident Evil Village findet ihr hier:

Resident Evil 8 im Test: Warum es Erwartungen erfüllt und trotzdem überrascht

Download und Installation

Wichtiger Hinweis: Mir liegt derzeit eine Preview-Version vor, die - Betonung! - keine Release-Fassung ist. Hierbei handelt es sich um einen ersten Eindruck des Spiels auf dem Apple-Smartphone.

Bis zur Veröffentlichung am 30. Oktober kann Capcom also noch Verbesserungen, Änderungen und Optimierungen vornehmen.

Der Download dieser Version umfasst insgesamt rund 10 GByte Speicherplatz. Bei dem vorliegenden iPhone 15 Pro handelt es sich um ein Testgerät von Apple, das zum Spielen von Resident Evil Village (iOS-Version) zwingend erforderlich ist.

Die Standard-Modelle der iPhone 15-Serie sowie ältere Modelle werden nicht unterstützt.

Resident Evil Village: Gameplay und Grafik auf dem Smartphone

Download abgeschlossen, neues Spiel, los geht’s!

Ich betrete das Intro von Resident Evil Village und bin sofort positiv überrascht. Die Steuerung mit dem Controller ist smooth (dazu später mehr).

Die Framerate liegt zeitweise über 30 FPS, was sich (bisher) auch im weiteren Spielverlauf nicht ändert.

Die Grafik sieht für eine Handy-Version erstaunlich gut aus. Klar, es handelt sich dabei um Resident Evil Village, ein Blockbuster-Titel für PC und Konsole aus dem Jahr 2021.

Trotzdem hatte ich im Vorfeld deutlich matschigere Texturen und weniger schönes Licht erwartet. Außerdem hätte ich dem Spiel auf einem Handy(!) weniger als 30 FPS zugetraut - Chapeau Capcom! So sieht Optimierung aus.

Aber schaut es euch doch im folgenden Video selbst an:

So spielt sich Resident Evil Village auf dem iPhone Video starten 6:30 So spielt sich Resident Evil Village auf dem iPhone

Testweise habe ich das iPhone über USB-C an meinen Arbeitsmonitor angeschlossen, wie am Ende des Videos zu sehen ist. Es spielt sich nicht schlechter und je nach Bildschirm könnte das Spiel darauf sogar sehr gut aussehen.

In den Einstellungen des Spiels stehen für das iPhone 15 Pro die folgenden Auflösungen zur Verfügung:

  • 1569 x 720
  • 1952 x 900
  • 2342 x 1080
  • 2556 x 1179

Neben dieser Option finden sich viele weitere Regler, um das Bild des Spiels zu beeinflussen, wie unten auf den Bildern unten zu sehen ist. Diese haben selbstverständlich einen Einfluss auf die Performance des Spiels.

An dieser Stelle möchte ich gleich den Elefanten im Raum zur Tür begleiten.

Ja, das iPhone wird beim Spielen warm. Wie sehr warm, hängt stark von den Grafikeinstellungen ab, die ihr im Menü setzt.

Ich habe die Optionen übernommen, die beim Start des Spiels bereits voreingestellt waren. Diese Voreinstellung ist auch oben im Video und in den Screenshots zu sehen.

Mit diesen Einstellungen wurde das iPhone tatsächlich zu keinem Zeitpunkt unangenehm warm. Dazu habe ich das Handy nach einer längeren Session vom Controller genommen und in den Händen gehalten - auch während des Aufladens.

Testweise habe ich die Grafikeinstellungen erhöht und genau hier liegt im Moment noch der Hase im Pfeffer, oder eher der Zombie im Stachelzaun. Dreht man die einzelnen Regler ganz nach oben, wird das iPhone sehr heiß. So heiß, dass Resident Evil Village einmal den Dienst verweigerte und sich die App geschlossen hat.

Meiner Meinung nach reichen die Standardeinstellungen aber völlig aus, um den Triple-A-Titel auf dem iPhone ansprechend und unterhaltsam zu spielen - ohne Probleme. Wer noch mehr will, weicht eben auf Konsole oder PC aus.

Nicht alle Einstellungen haben einen gleich großen Einfluss auf die Performance des Spiels. Bei diesem Titel kann auch auf dem iPhone Feintuning betrieben werden. Allerdings halte ich es für denkbar, dass einige dieser Optionen zum Release verschwinden.

iPhone 15 Pro: Akkulaufzeit mit Resident Evil Village

Schöne Grafiken und lange Spielsessions zehren am Akku. So ergeht es dem SteamDeck, der Nintendo Switch und auch dem iPhone 15 Pro, wenn ihr Resident Evil Village startet.

Mit Mühe und Not hält das kleinste Mitglied der Pro-Serie knapp zwei Stunden durch, dann muss das iPhone wieder ans Ladekabel. Der große Bruder in Form des iPhone 15 Pro Max dürfte hier etwas länger durchhalten.

Die gute Nachricht: Natürlich kann man das Gerät auch während des Spielens an den Ladestecker hängen. Dabei wird das Handy natürlich wärmer, aber nicht unangenehm heiß wie bei hohen Grafikeinstellungen.

Die Steuerung auf dem Smartphone

Wer Resident Evil Village zum Release auf dem iPhone spielen möchte, dem empfehle ich einen Controller.

Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass der zusätzliche Controller ein absolutes »Muss« ist - wenn man sich nicht die Finger brechen, das sündhaft teure Handy nicht aus Frust demolieren und mehr vom Display sehen will.

Touch-Steuerung Die Touch-Steuerung ist eine Alternative - aber seid gewarnt!

Backbone Das teure Gadget verwandelt das Handy zum kompakten Handheld.

8Bitdo Günstig und effektiv: Die Handy-Halterung für den XBox-Controller.

Zum einen geht die Touch-Steuerung recht hakelig und unpräzise von der Hand, zum anderen ist die Anzeige der virtuellen Knöpfe viel zu groß. Eine Einstellung für diverse Änderungen an speziell dieser Steuerung gibt es keine, zumindest habe ich keine finden können.

Dafür aber für den Xbox-Controller.

Ich habe zwei Controller(-Halterungen) getestet, die in zwei unterschiedliche Budgets passen und ihre Vor- und Nachteile haben.

Backbone One (USB-C): Die Wahl für alle, die vorrangig auf dem Smartphone spielen und der Preis eine untergeordnete Rolle spielt. Das iPhone ist super schnell angeschlossen und es fühlt sich handlich herausragend an. In Kombination mit Resident Evil Village spielt es sich sehr gut.

Nachteil: Für den hohen Preis könnten die Schultertasten hochwertiger verarbeitet sein - und ja, eben der Preis.

Unseren ausführlichen Test zum Controller findet ihr hier:

Dieses Gadget ist mein Highlight für Retro- UND PS5-Spiele

8Bitdo Gaming Clip: Für alle, die einen Xbox Controller besitzen und für eine Halterung nicht mehr als 15 Euro ausgeben möchten. Die Anbringung der Halterung am Controller ist kinderleicht und durch kleine Rillen an der cleveren Handy-Befestigung werden keine Tasten am Handy ungewollt betätigt, was für mich einen dicken Pluspunkt darstellt.

Nachteil: Das Gewicht des Handys ist beim Halten deutlich spürbar und gewöhnungsbedürftig. Beim größeren iPhone 15 Pro Max könnte dieser Umstand wieder stärker ins Gewicht fallen. Angesichts des Preises aber nur erwähnenswert.

Fazit der Redaktion

Patrick Schneider

Hätte mir jemand vor Jahren erzählt, ein halbwegs aktueller Triple-A-Titel erscheint nativ auf einem Smartphone … und läuft dazu noch (zum Großteil) akkurat … ich hätte nicht daran geglaubt.

Aber Resident Evil Village ist der vorläufige Beweis.

Zumindest auf Basis meiner bisherigen Spiele-Session von rund fünf Stunden mit der Preview-Version. Was sich in meinem weiteren Spielverlauf oder der finalen Release-Fassung ergibt, wird sich noch zeigen und bei Bedarf in diesem Artikel nachgereicht.

Denn: In den letzten zwei Tagen habe ich mich selbst dabei erwischt, wie mir der Gedanke aufkam: »Ach, jetzt noch eine oder zwei Stunden Resident Evil Village auf dem iPhone daddeln«.

Bedeutet: Ich spiele das Spiel definitiv auf dem Handy weiter.

Darin sehe ich auch die größte Stärke solcher Spiele für dem Smartphone. Mal eben eine kurze Session einlegen, daheim oder unterwegs. Es läuft eben und dazu noch sehr gut!

Allerdings bewegen wir uns gerade im Zeitalter von PC-Handhelds wie dem Steamdeck, Asus ROG Ally und Co. Dieser Markt wird geradezu überflutet.

Ich kann derartige Versionen deutlich günstiger für den PC erwerben und jederzeit zwischen meinem Rechner und Handheld wechseln. Auf Steam wird immerhin der Spielstand übertragen.

Für iOS wird voraussichtlich der Vollpreis fällig (mit DLC) und das geliebte Cross-Save-Feature kann ich mir samt den Fingerabdrücken vom iPhone-Bildschirm putzen.

Aber ich passe in dieser Hinsicht vielleicht nicht in die Zielgruppe.

So oder so: Die Zukunft von Mobile-Gaming auf Smartphones stelle ich mir jetzt interessant vor. Capcom zeigt meiner Meinung nach eindrucksvoll, was heute bereits möglich ist und wie rosig die Zukunft aussehen kann.

Immerhin schläft die Konkurrenz aufseiten von Qualcomm noch lange nicht. Der neue Top-Chip für Android liegt bereits in der Pipeline und soll ebenfalls für Gaming gemacht sein:

Werden Android-Handys im nächsten Jahr zur mobilen Spielekonsole? Ein Leak verspricht gewaltige Upgrades

Spielen wir irgendwann nur noch auf dem Smartphone? Vermutlich nicht, wer weiß. Allerdings öffnet sich gerade eine große Option für alle Spielerinnen und Spieler da draußen, die Gefallen daran finden.

Dazu interessiert mich eure Meinung. Wie sieht Resident Evil Village für euch auf dem iPhone aus? Könnt ihr euch ansatzweise vorstellen, zukünftige Triple-A-Spiele auf dem Smartphone zu zocken? Oder bleibt PC und Konsole der heilige Gral? Welche möglichen Titel haltet ihr für das Smartphone vielversprechend? Schreibt es gerne unten in die Kommentare!

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