Ich spreche es direkt an: Ein Saugroboter ist nichts, was man unbedingt braucht. Theoretisch reicht zum Putzen und Wischen die gute alte Kombination aus Besen und Wischmopp. Wer etwas Zeit beim Staubwischen sparen möchte, legt sich einen Staubsauger und einen elektrischen Wischmopp zu.
Und wer die Beine hochlegen möchte, während ein Alltagshelfer die meiste Arbeit erledigt, der kauft sich eben einen Saugroboter.
Für etwa 460 Euro versucht der Roborock S7 genau diesen Tagtraum Wirklichkeit werden zu lassen. Ob das dem Robo gelingt, erfahrt ihr in diesem Test.
Roborock S7 - die Hardware
Im Ökosystem von Roborock ist der S7 das preiswerte Mittelklasse-Modell der Saugroboter und bringt einige Eigenschaften des höherpreisigen S7 Pro Ultra mit, muss jedoch Abstriche bei der Saugleistung und dem Komfort machen.
Bei diesem Modell handelt es sich um einen Saug- und Wischroboter. Saugen kann der S7 mit bis zu 2.500 Pa, während der S7 Pro Ultra mit 5.100 Pa die Arbeit verrichtet. Gewischt wird mit einer speziellen Konstruktion, die bis zu 3.000 mal pro Minute vibriert. Der Akku des Roborock S7 umfasst 5.200 mAh und kann laut Herstellerangaben für drei Stunden saugen.
Roborock bietet neben dem S7 noch den S7+ an. Dieser unterscheidet sich vom günstigeren Modell nur durch eine Absaugstation. Diese kann bei der Standard-Ausführung noch nachbestellt werden, um ihn zu einem S7+ aufzuwerten.
Der Staubbehälter des S7 besteht aus Kunststoff und umfasst bis zu 470 Milliliter Staub und Dreck. In einer Wohnung mit etwa 35 m2 Saugfläche, muss der Saugbehälter alle paar Reinigungen geleert werden.
Alternativ kann im Roborock S7 auch ein spezieller Staubbeutel eingesetzt werden. Aus Gründen der Nachhaltigkeit habe ich mich jedoch für die Verwendung des Kunststoffbehälters entschieden.
Der Saugbehälter kann per Klick vom Roboter entfernt werden. Das geht recht leicht von der Hand. Im Gegensatz zum Saugbehälter, der das Entleeren von Staub weniger einfach gestaltet. Zur Not muss mit dem Finger oder einem Gegenstand nachgeholfen werden.
In Kombination mit der Absaugstation reduziert sich der Aufwand jedoch enorm. Diese Station leert den Staubbehälter des Roborock S7 nach jeder Reinigung und überführt den Staub in einen größeren Behälter mit einem Griff, der nur alle paar Wochen bis Monate gereinigt werden muss.
Neben den Saugfunktionen kann dieses Modell auch wischen. Dazu verfügt der Roboter über einen eigenen Wischmopp, der an der hinteren Seite des S7 angebracht ist. Der Mopp ist an einem vibrierenden Element angebracht, welches die Wischbewegungen eines normalen Wischmopps nachahmen soll.
Außerdem ist ein kleiner Motor verbaut, der den Mopp bei Bedarf, zum Beispiel wenn der Roboter einen Teppich saugt, anhebt. Das fürs Wischen notwendige Wasser erhält der Wischmopp aus einem 300 Milliliter großen Wassertank, der genau wie der Staubbehälter einfach zu entnehmen ist. Dieser muss per Hand aufgefüllt werden, was aber mit wenig Aufwand einhergeht.
Leider verfügt die Absaugstation über keine Möglichkeit, das Wischwasser nachzufüllen oder den Wischmopp nach dem Vorgang auszudrücken oder zu trocknen, weshalb er regelmäßig gewaschen werden sollte.
Dieser Komfort ist nur bei dem teureren Roborock S7 Pro Ultra inbegriffen.
Mir ist jedoch in der persönlichen Nutzung nie ein unangenehmer Geruch des Wischmopps aufgefallen, da dieser in der Regel schnell trocknet.
Putzleistung
Im Vordergrund eines solchen Roboters steht die Saug- und Wischleistung. Hier beweist der Roborock S7 seine Stärken. Staub und Dreck bekommt der Alltagshelfer entweder alleine durch seine Saugfunktion oder die Kombination aus Saugen und Wischen (in den meisten Fällen) weg.
Dabei geht der Roborock S7 genial vor: Er fährt bei einem Wischvorgang erst die Ränder eines Raumes ab und versucht bestmöglich, Ecken und Kanten zu reinigen. Lediglich bei den Ecken, die der Roboter nicht erreichen kann, muss nach alter Tradition gesaugt werden.
Navigationstechnik und Autonomität
Die Navigation des S7 erfolgt über LiDAR-Sensoren. Also Lasertechnik, mit die der Roboter den Raum in regelmäßigen Abständen scannt. Die Technik ermöglicht es dem Roborock S7 souverän, größere Hindernisse zu umfahren. Kleine Objekte, wie zum Beispiel Socken, erkennt dieses Modell allerdings nicht zuverlässig.
Mit kleinen Höhenunterschieden, wie zum Beispiel Türschwellen oder dickere Teppiche, kommt der Roborock S7 sehr gut zurecht. Probleme bekommt der kleine Helfer hingegen mit speziellen Wohnzimmerstühlen.
Wie in meinem Beispiel verkantet sich der S7 auf den Stuhlbeinen und kommt von alleine nicht mehr zurecht, wie euch folgendes Bild zeigt:
Der Roborock S7 kann Teppiche erkennen und erhöht dann automatisch die Saugleistung. Besonders leichte Teppiche sind für den Saugroboter allerdings ein Problem, da er diese vor sich her schiebt, anstatt auf ihnen zu fahren. Das führt immer wieder zu Situationen, in denen sich der S7 auf einem Teppich festfährt und »gerettet« werden muss.
Das zeigt auch schon einen der größten Kritikpunkte des Roborock S7: Zwar nimmt der Roboter einem fast die ganze Saugarbeit ab, jedoch muss die Fläche entsprechend vorbereitet werden.
Ich stelle zum Beispiel immer meine Wohnzimmerstühle auf den Esstisch und befestige den leichten Teppich im Schlafzimmer an den Kanten, damit der Robo die Fläche problemlos befahren kann.
Auf der nächsten Seite gehen wir auf die Features der App des Herstellers ein.
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