Das Duell zwischen AMD und Nvidia geht in die nächste Runde: Der Release der Radeon RX 6900 XT ist erfolgt. Zusätzlich zum Test mit unseren regulären Benchmarks (siehe auch den folgenden Link) haben wir Messungen mit Raytracing und in aktuellen Spielen angefertigt.
Das Duell mit Nvidias Geforce RTX 3080 steht dabei im Mittelpunkt, aber auch der direkte Vergleich mit der deutlich günstigeren Radeon RX 6800 XT von AMD selbst ist sehr interessant (die RX 6800 XT kostet offiziell 649 Euro, die RX 6900 XT dagegen 999 Euro). Messungen mit der RTX 3090 konnten wir dagegen nicht erstellen, da uns aktuell kein entsprechendes Testmuster zur Verfügung steht.
Als zusätzlichen Bonus haben wir aber in den aktuellen Titeln noch Benchmarks mit AMDs »Smart Access Memory« erstellt. Dieses Feature erlaubt der (Ryzen-5000-)CPU direkten Zugriff auf den gesamten Videospeicher der Grafikkarte, was die Leistung teilweise steigern soll. Ob und wenn ja wie stark das der Fall ist, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Schnell-Navigation:
Radeon RX 6900 XT: Raytracing-Benchmarks
Raytracing in Metro Exodus: Aktiv
Ultra + Höchste Raytracing-Stufe
- 3840x2160
- 2560x1440
- 1920x1080
- 0,0
- 28,0
- 56,0
- 84,0
- 112,0
- 140,0
Wie im Falle der RX 6800 XT gilt auch für die RX 6900 XT, dass ihre Raytracing-Performance deutlich hinter der Nvidia-Konkurrenz zurückfällt.
So kommt die RTX 3090 in 4K sowohl in Metro als auch in Shadow of the Tomb Raider auf über 50 FPS und die RTX 3080 verfehlt diese Marke nur knapp, während die RX 6900 XT nur bei etwa 28 beziehungsweise 38 FPS landet.
Dabei ist auch der Faktor DLSS nicht zu vergessen, wobei die Technik in den Messungen aus diesem Artikel nicht aktiviert war. Der KI-Algorithmus steht nur mit Nvidia Grafikkarten zur Verfügung und kann für einen deutlichen FPS-Schub sorgen. Mehr dazu lest ihr in unserem Test von DLSS 2.0 mit ausführlichen Benchmarks und Grafikvergleichen:
AMD soll mit der so genannten »Super Resolution« ein ähnliches Feature planen, wann genau es erscheint und inwiefern es wirklich mit DLSS vergleichbar ist, wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht.
Raytracing in Shadow of the Tomb Raider: Aktiv
Ultra + Höchste Raytracing-Stufe
- 3840x2160
- 2560x1440
- 1920x1080
- 0,0
- 22,0
- 44,0
- 66,0
- 88,0
- 110,0
Aktuelle Spiele und Smart Access Memory
Performance Rating - Insgesamt
Durchschnitt aus Assassin's Creed: Valhalla, Horizon: Zero Dawn, Microsoft Flight Simulator und Watch Dogs Legion
- avg. (4K, WQHD & Full HD
- 0,0
- 22,0
- 44,0
- 66,0
- 88,0
- 110,0
Wie hoch die Leistung der RX 6900 XT ausfällt, wenn man sie mit AMDs sehr schneller CPU Ryzen 9 5900X in aktuellen Titeln kombiniert und Smart Access Memory aktiviert, haben wir uns mit zusätzlichen Messungen angesehen.
Dabei kommen die Spiele Assassin's Creed Valhalla, Horizon: Zero Dawn, Microsoft Flight Simulator und Watch Dogs Legion zum Einsatz.
In diesen Titeln kann sich die RX 6900 XT insgesamt stärker von der RTX 3080 absetzen als in unserem regulären Testparcours (sieben Prozent statt ein Prozent). Das liegt vor allem an der sehr guten Performance in Assassin's Creed und Watch Dogs in WQHD und in Full HD.
Assassin's Creed: Valhalla
Ryzen 9 5900X, DirectX 12, Sehr hoch
- 3840x2160
- 2560x1440
- 1920x1080
- 0,0
- 34,0
- 68,0
- 102,0
- 136,0
- 170,0
Wie viel bringt Smart Access Memory? Bei unseren Benchmarks bringt Smart Access Memory nur in Assassin's Creed Valhalla spürbare Vorteile. In den anderen drei Titeln ändert sich die Performance dagegen kaum.
Besonders interessant sind die Ergebnisse im Flight Simulator: Während die Kollegen der PC Games Hardware hier mit einer RX 6800 XT in Full HD ähnlich hohe FPS-Gewinne wie in Valhalla festgestellt haben, ist das in unseren Benchmarks mit der RX 6900 XT nicht der Fall.
Ob Smart Access Memory die Leistung verbessern kann, scheint also nicht nur stark vom jeweiligen Spiel, sondern auch von der jeweiligen Szene abzuhängen. Generell höhere Performance ermöglicht die Funktion jedenfalls nicht.
Wie aktiviert man Smart Access Memory und was ist mit Nvidia?
Um Smart Access Memory nutzen zu können, braucht ihr derzeit neben einer RX-6000-Grafikkarte auch eine Ryzen-5000-CPU mit Zen-3-Architektur sowie ein AM4-Mainboard mit 500er Chipsatz. Im Falle unseres Testgeräts Asrock X570 Taichi müssen wir für die Aktivierung im BIOS zunächst den CSM-Modus (»Compatibility Support Module«) unter den Boot-Optionen deaktivieren.
Anschließend können wir unter »Advanced/PCI Configuration« zu erst die Option »Above 4G Decoding« und anschließend die Einstellung »Re-Size BAR Support« aktivieren. Das genaue Vorgehen kann sich allerdings je nach Mainboard unterscheiden.
Die Technik basiert auf einem Standard, der Teil der Spezifikationen von PCI Express 3.0 ist (»Resizable BAR Support«). Dadurch lässt sich dieser Ansatz grundsätzlich auch mit Nvidia-Grafikkarten und Intel-Prozessoren verfolgen, wenn sie dafür entsprechend validiert sind. Nvidia hat bereits verlauten lassen, dass man an einer ähnlichen Lösung arbeitet. Wann genau entsprechende Software-Updates zur Verfügung stehen werden, ist aber noch nicht bekannt.
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