Google Pixel 8 Pro im Test: Alles über Akkulaufzeit, Kamera, Tensor G3-Chip und KI-Funktionen

Ich habe das teure Pixel 8 Pro von Google vier Wochen lang getestet. Was kann der Tensor G3-Chip, wie schlägt sich die Kamera und wie praktisch sind die KI-Funktionen?

Das Google Pixel 8 Pro im Test. Das Google Pixel 8 Pro im Test.

Endlich ist das Pixel 8 Pro in unserer Redaktion eingetroffen. Vollgepackt mit Leistung, KI-Funktionen und weiteren Verbesserungen präsentiert sich der neue Handschmeichler aus dem Hause Google.

Vier Wochen lang habe ich das teure Handy im Alltag genutzt und bin positiv angetan. Warum, erkläre ich in meinem ausführlichen Testbericht.

Kamera-Tipp
Google Pixel 8 Pro
Google Pixel 8 Pro
Beim Pixel 8 Pro gibt es nur wenig zu meckern. Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau, die Leistung sehr solide und der Funktionsumfang gigantisch. Wer sich für das Pixel mit der herausragenden Kamera entscheidet, bekommt mit dem Google-Smartphone natürliche Aufnahmen mit tollen Gimmicks, die aber im Alltag nicht immer zum Einsatz kommen. Alles hat seinen Preis und der neue Pro-Ableger durchbricht die 1000-Euro-Marke. Das ist aber auch schon der größte Kritikpunkt, neben das Fehlen eines Ultraschall-Fingerabdrucksensors.
  • edles Design
  • sehr helles, scharfes OLED-Display
  • herausragende Kamera
  • viele (KI-)Funktionen
  • verbesserte Gesichtserkennung
  • hoher Preis
  • nur optischer Fingerabdrucksensor
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Pixel 8 Pro: Design, Haptik und Display

Beim Auspacken des Handys wird vor allem eines deutlich: Der Hersteller hat eine Schippe draufgelegt. Qualitativ macht das Pixel 8 Pro im Vergleich zum Vorgänger einen Sprung nach vorne. Die Rückseite besteht aus mattem Glas und macht einen guten Eindruck. Fingerabdrücke finden hier wenig Platz, um die Optik ins Negative zu ziehen.

Das Kameraelement auf der Rückseite wurde leicht angepasst, folgt aber weiterhin der einheitlichen Pixel-Designsprache.

Das Display des Pro-Ablegers ist nun wie beim kleinen Bruder weitgehend flach, Geschmackssache - mir gefällt’s. Das Pixel 7 Pro von 2022 hatte noch ein leicht gewölbtes Display.

Bei direkter Sonneneinstrahlung - wie hier im Bild - ist alles auf dem Display noch gut lesbar und zu erkennen. Bei direkter Sonneneinstrahlung - wie hier im Bild - ist alles auf dem Display noch gut lesbar und zu erkennen.

Apropos: Das 6,7-Zoll-OLED-Display ist nicht nur extrem scharf und schön anzusehen, sondern mit 2.400 Nits in der maximalen Helligkeit auch sehr hell, wenn die Sonne direkt auf das Panel scheint. Alles bleibt wunderbar ablesbar und ein Drehen in den Schatten ist in der Regel nicht nötig.

Im Test dunkelt das Handy auch nach längerer Zeit nicht ab, was sich im Sommer bei hohen Außentemperaturen aber durchaus ändern kann.

Auf der Vorderseite befindet sich der Fingerabdrucksensor, der leider noch auf eine optische Entsperrung setzt. Dem Preis angemessen wäre ein Ultraschallsensor.

Alternativ entsperrt sich das schicke Handy über die Gesichtserkennung, an der Google ordentlich gefeilt hat. So gut, dass sie jetzt als Klasse 3 und damit als »stark« eingestuft wird. Damit ist diese Art der biometrischen Erkennung auch für sicherheitsrelevante Anwendungen freigegeben.

In der Praxis reagiert die Gesichtserkennung schnell und zuverlässig, allerdings vor allem bei guten Lichtverhältnissen, weshalb ich im Dunkeln auf den Fingerabdrucksensor zurückgreife.

Pixel 8 Pro: Wie ist die Leistung des Tensor G3-Chips?

In nackten Zahlen liegt die CPU-Leistung des Tensor G3-Chips unter der des Galaxy S23 aus dem Jahr 2023. Samsung verbaute letztes Jahr den Snapdragon 8 Gen 2.

Im Vergleich zum Nothing Phone 2 aus dem Jahr 2023 - mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 aus dem Jahr 2021 - geht das Pixel 8 Pro knapp als Sieger hervor.

Geekbench CPU
Smartphone

  • Multi-Core
  • Single-Core
Galaxy S23 Ultra
5000
1886
Pixel 8 Pro
4411
1756
Nothing Phone 2
4372
1717
Z Fold 4
4104
1675
Google Pixel 7 Pro
3423
1412
  • 0
  • 1000
  • 2000
  • 3000
  • 4000
  • 5000

Geekbench GPU
Smartphone

  • GPU
Pixel 8 Pro
4920
Galaxy S23 Ultra
8813
Z Fold 4
5455
Google Pixel 7 Pro
3967
Nothing Phone 2
5679
  • 0
  • 1780
  • 3560
  • 5340
  • 7120
  • 8900

Beziehen wir das Pixel 7 Pro in unseren kleinen Vergleich mit ein, so zeigt sich eine gute Leistungssteigerung gegenüber dem Vorjahresmodell.

Der Tensor G3-Chip liegt bei der Grafikleistung auf dem Papier sogar hinter dem Nothing Phone 2, beim Daddeln steht dem aber wenig im Weg.

Die Grafikreferenz Genshin Impact lässt sich mit mittleren Grafikeinstellungen zwischen 40 und 50 FPS problemlos auf dem Pixel 8 Pro spielen. Auch bei Dead Cells traten im Test keine nennenswerten Probleme wie Ruckler auf.

Nach längeren Sitzungen wird der edle Handschmeichler zwar spürbar warm, aber nie unangenehm heiß.

Wie schlägt sich die Kamera des Pixel 8 Pro?

Das Thema Kamera und Pixel-Smartphone ist eine einseitige Geschichte und das Pixel 8 Pro ist ein Teil davon. Das Fotografieren mit einem Pixel-Smartphone macht mir einfach unglaublich viel Spaß.

Jeder Schuss ein Treffer - so fasse ich die Kamera-Performance des Google-Flaggschiffs zusammen.

Fangen wir mit der Hauptkamera an: Die Weitwinkelkamera auf der Rückseite des Smartphones löst mit 50 Megapixeln (f/1,8) auf und kommt auf eine Brennweite von 25 Millimetern.

Die Bilder der Hauptkamera sind immer scharf, detailreich und realistisch.

Die Software lässt die Bilder nicht künstlich »lebendig« wirken, was ich persönlich am meisten an Pixelkameras schätze. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen spielt das Objektiv seine Stärken aus.

Bilder mit großer Schärfentiefe sehen mit der Hauptkamera gut aus, wirken aber trotzdem etwas künstlich.

Die Hauptkamera des Pixel 8 Pro ist der Star. Die Hauptkamera des Pixel 8 Pro ist der Star.

Was leistet die Ultraweitwinkelkamera? Die zweite Linse auf der Rückseite hat eine Auflösung von 48 Megapixeln (f/2,0) bei einer Brennweite von 12 Millimetern.

Auch damit gelingen vor allem bei hellem Tageslicht scharfe Aufnahmen mit hohem Dynamikumfang. Der Verzerrungseffekt bleibt dabei minimal. Die Ultraweitwinkelkamera ist zudem mit einem Kontrast-Autofokus ausgestattet.

Bei Tageslicht sorgt die Ultraweitwinkelkamera für schöne Aufnahmen. Bei Tageslicht sorgt die Ultraweitwinkelkamera für schöne Aufnahmen.

Die Lobeshymnen auf die Telekamera reißen nicht ab. Die Telekamera hat eine Auflösung von 48 Megapixeln (f/2,8) und eine Brennweite von 113 Millimetern. Ein optischer Bildstabilisator ist ebenfalls an Bord.

Auch mit dem fünffachen optischen Zoom sind die Aufnahmen sehr scharf mit nur geringem Detailverlust.

Selbst beim 10-fachen und 30-fachen Digitalzoom bleiben erstaunlich viele Details erhalten - und das ohne Stativ. Natürlich verbessert die künstliche Intelligenz hier kräftig. Trotzdem: Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

5x Zoom Der Zoom des Pixel 8 Pro ist beeindruckend gut.

10x Zoom Auch beim 10fach-Zoom sind die Motive auf den Aufnahmen noch recht scharf.

30x Zoom Die Qualität nimmt beim 30-fachen Zoom zwar ab, allerdings wurde die Aufnahme ohne Stativ aufgenommen.

Abstriche muss man noch bei schwierigen Lichtverhältnissen hinnehmen. Hier macht die Hauptkamera die besten Bilder, wie der Vergleich mit dem iPhone 15 Pro zeigt.

Pixel 8 Pro iPhone 15 Pro Pixel 8 Pro iPhone 15 Pro

Die Nachtaufnahmen des Pixel 8 Pro im Vergleich zum iPhone 15 Pro.

Die Selfie-Kamera macht schöne … Selfies. Die Frontkamera löst mit 12,5 Megapixeln (f/2,2) auf und hat zum Glück einen Autofokus, damit die Motive auf den Bildern scharf gestellt werden. Die Brennweite liegt bei 20 Millimetern.

Auch hier kann ich die natürlichen Farben der Fotos positiv hervorheben.

Die KI-Funktionen des Android-Flaggschiffs

Ich will ehrlich sein. Die KI-Funktionen (für die Kamera) locken mich bei den Pixel-Handys nicht vor den Ofen. Ich sehe sie als cooles Extra, als nette Dreingabe - das große Highlight ist und bleibt für mich die Kamera selbst.

Trotzdem habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, sie mir genauer anzusehen. Aber der Reihe nach.

Best-Take: In meinem Test funktioniert die Funktion um das »schönste Gesicht« aus einer Person herauszukitzeln recht zuverlässig, der Nutzen hält sich für mich persönlich allerdings in Grenzen. Macht ihr viele Gruppen-Fotos, kann Best-Take für euch das, na ja, Beste herausholen.

Aber sind nicht manchmal die chaotischen Familienbilder die schönsten? Entscheidet selbst, das Tool steht euch zur Verfügung.

Die Funktion ist nicht nur nützlich um Grimassen aus Bildern zu schneiden. Die Funktion ist nicht nur nützlich um Grimassen aus Bildern zu schneiden.

Magic Editor: Googles Zauber, Objekte zu bewegen, funktioniert eigentlich ganz einfach. Man umkreist das Objekt, die KI erkennt das Motiv und anschließend kann es dann frei im Bild bewegt und vergrößert werden.

Abgesehen davon könnt ihr den Himmel dramatischer gestalten, was in meinen Augen aber eher halbwegs gut gelingt. Abgesehen davon stehen euch diverse KI-Filter zur Verfügung, um Helligkeit und Kontrast automatisch anzupassen.

Unbearbeitet Mit Magic Editor bearbeitet Unbearbeitet Mit Magic Editor bearbeitet

Mit dem Magic Editor könnt ihr die Bildbearbeitung auf die Spitze treiben.

Video-Recording: Google hat einen Audio-Eraser hinzugefügt, der verschiedene Audioquellen innerhalb eines Videos erkennen soll und diese im Bearbeitungstool regulieren kann. In der Praxis funktioniert das nicht wirklich gut - zumindest in meinem Test.

Zwar erkennt das Smartphone das Rauschen des Baches, aber ich kann meine Stimme nicht komplett stummschalten, ohne dass die gesamte Audioqualität des Videos während dieser Tonspur (von meiner Stimme) darunter leidet.

Video Boost: Auf die neue Funktion Video Boost war ich sehr gespannt, schließlich hat Google diese Funktion groß angepriesen. Bei schlechten Lichtverhältnissen sollen mit diesem Tool beeindruckende Aufnahmen entstehen, was auch tatsächlich gelingt.

Pixel 8 Pro Test - Video Boost Video starten 1:06 Pixel 8 Pro Test - Video Boost

Den größten Nutzen habe ich allerdings bei schlechten Lichtverhältnissen. Bei Aufnahmen mit guten Lichtverhältnissen braucht man den Boost nicht, zumal die Einstellungen begrenzt sind.

Maximal 4K bei 30 Bildern pro Sekunde sind möglich. Schaltet ihr auf Full HD, stehen euch ebenfalls nur 30 Bilder pro Sekunde zur Verfügung.

Tipp: Eure Originalaufnahmen bleiben auch nach der Optimierung in der Cloud verfügbar, damit ihr das Ergebnis selbst beurteilen könnt.

KI-Wallpaper: Das Pixel 8 Pro wurde außerdem mit einer Funktion ausgestattet, die es ermöglicht, mithilfe von KI neue Hintergrundbilder zu generieren. Google hat diese Funktion so implementiert, dass nur bestimmte Schlüsselwörter ausgetauscht werden, was dazu führt, dass viele der generierten Bilder sehr ähnlich aussehen.

Dennoch gibt es eine große Auswahl an Möglichkeiten. Wenn man seinem Smartphone einen neuen Look verpassen möchte, ist diese Funktion die erste Anlaufstelle.

Das Generieren von KI-Wallpaper ist einfach gehalten. Das Generieren von KI-Wallpaper ist einfach gehalten.

Was aber alle KI-Funktionen gemeinsam haben: Die Berechnung auf dem Smartphone braucht Zeit. Wer glaubt, dass Änderungen mit einem Fingerschnipsen erledigt sind, hat sich getäuscht.

Je nach Tool und Einstellung - wie zum Beispiel beim Magic Editor - können schon mal 20 bis 30 Sekunden vergehen. Kein Beinbruch (für mich), aber in der heutigen schnelllebigen Zeit sollte das nicht unerwähnt bleiben.

Android 14 auf dem Pixel 8 Pro

Das Pixel 8 Pro wird mit Android 14 ausgeliefert und hat in den knapp vier Wochen keinerlei Probleme bereitet, im Gegenteil. Der Pixel-Launcher arbeitet unauffällig gut.

Google verspricht bei seinen neuen Flaggschiffen 7 weitere Jahre an Android-Updates. Inwieweit dieses Versprechen eingehalten wird, muss die Zukunft zeigen.

Akkulaufzeit: Wie lange hält das Pixel 8 Pro durch?

Um die Frage der Zwischenüberschrift zu beantworten: Es kommt darauf an - wie so oft. Ich habe in meinem Test drei Messungen vorgenommen.

Messung 1 beinhaltet nur das Anschauen von Videos, Lesen und Beantworten von Nachrichten über Apps wie WhatsApp oder Telegram. Bei dieser moderaten Nutzung hält das Handy bekanntlich länger durch.

Ich habe es immerhin auf etwas mehr als 7 Stunden gebracht.

Messung 2 beinhaltet zusätzlich etwa ein bis zwei weitere Stunden, in denen das Handy mit Spielen (Dead Cells) beschäftigt war. Dann kam ich auf eine Bildschirmzeit von knapp 5 1/2 Stunden.

Bei Messung 3 wurde das Handy in jeder Hinsicht beansprucht. Es wurden Fotos gemacht, Videos aufgenommen, KI-Funktionen genutzt und Spiele gespielt.

Am Ende hatte ich nach 3 1/2 bis 4 Stunden Bildschirmnutzung noch etwa 5 Prozent Akkukapazität.

Temperatursensor

Der Temperatursensor des Pixel 8 Pro wird über eine separate App gesteuert. Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, muss das Handy mit dem Sensor in einem Abstand von weniger als 5 Zentimetern zum Objekt gehalten werden.

Das macht es für mich etwas unkomfortabel, so nah an die Objekte heranzugehen.

Der Temperatur-Sensor befindet sich von der Kamera rechts, unter dem LED-Blitz. Der Temperatur-Sensor befindet sich von der Kamera rechts, unter dem LED-Blitz.

Ich habe die Ergebnisse mit einem herkömmlichen Infrarot-Thermometer verglichen. Dabei weicht das Pixel 8 Pro geringfügig vom Messgerät ab (etwa 0,6 Grad).

Google ist in der Vergangenheit dafür bekannt geworden, mit speziellen Hardware-Features in seinen Pixel-Geräten zu experimentieren. Solche Funktionen brauche ich bei einem Handy nicht, aber da kann ich nur für mich sprechen.

Fazit der Redaktion

Patrick Schneider

Am Google Pixel 8 Pro gibt es außer dem hohen Preis nicht viel auszusetzen. Ohne das hohe Preisschild wäre es eine uneingeschränkte Empfehlung.

Zwar startete das Handy mit dem Android 14-Update etwas holprig, doch davon war in der vierwöchigen Testphase nichts zu merken. Alles läuft wie aus einem Guss.

Pixel-typisch trumpft das 8 Pro mit einer hervorragenden Kamera auf und das mit allen drei Linsen, egal ob Weitwinkel, Ultraweitwinkel oder Teleobjektiv - die Bilder sind scharf, natürlich und schön anzusehen.

Der Tensor G3 Chip hinkt der Konkurrenz in Sachen CPU- und GPU-Leistung zwar auf dem Papier hinterher, im Alltag merkt man davon aber nichts.

Ist es das beste Android-Handy? Das kommt auf eure Erwartungen an.

Wenn ihr also auf der Suche nach dem leistungsstärksten Smartphone des Jahres 2024 seid, dann ist das Pixel 8 Pro von Google nicht die richtige Adresse, auch wenn ihr ein leistungsstarkes Gaming-Smartphone sucht.

Wenn für euch die Kamera eine wichtige Rolle spielt, ebenso wie eine lange Support-Laufzeit für Android-Updates und der hohe Preis euch nicht abschreckt, dann schaut euch das Flaggschiff von Google unbedingt genauer an.

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