Auch wenn der Mobile World Congress erst am heutigen Montag offiziell beginnt, nutzten Unternehmen wie LG und Samsung schon den Sonntag für Pressekonferenzen und Produktvorstellungen. Vieles zum Galaxy S7 und dem S7 edge war zuvor schon via Leak bekannt geworden, nun stehen aber die endgültigen und von Samsung bestätigten technischen Daten fest. Präsentiert wurde neben dem Galaxy S7 auch das größere S7 edge sowie einiges an Zubehör.
Optisch ändert sich beim S7 nur wenig gegenüber dem S6, Samsung bleibt dem hochwertig anmutenden Gehäuse aus Glas und Metall treu. Und nicht nur beim Gehäuse scheinen die Koreaner auf ihre Kunden zu hören, bringt das S7 doch ein paar beim S6 schmerzlich vermisste Funktionen wie den SD-Kartenslot und ein wasserdichtes Gehäuse nach IP68 zurück.
Display mit Always-on-Funktion
Mit dem Galaxy S7 zeigt Samsung den Nachfolger des Galaxy S6. Nirgends zeigt sich die Verwandtschaft stärker als beim Display: 5,1 Zoll, eine Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten (AMOLED) und ein Schutz aus Gorilla Glas 4 zieren schon den Vorgänger. Keine schlechte Wahl angesichts der überzeugenden Bildqualität des S6.
Das Galaxy S7 edge hingegen gibt es ausschließlich mit einer größeren Displaydiagonale. Der Bildschirm misst 5,5 Zoll (ebenfalls mit 2.560 x 1.440), so dass das S7 edge eher an das 5,7 Zoll messende S6 edge+ erinnert. Ein kleineres edge-Modell wird es nicht geben. Wie gewohnt nutzt Samsung beim edge ein an den beiden Kanten gebogenes OLED. Die gerundeten Kanten lassen sich mit zusätzlichen Informationen füttern, auch Dritthersteller-Apps sollen nun auf die Kante zugreifen können. Ein auf dem Nachttisch liegendes Smartphone soll so die Uhrzeit, Termine oder eingehende Nachrichten in den Blick rücken können, ohne dass es zum Ablesen hochgehoben werden muss.
Neu hinzugekommen ist die Always-on-Funktion der Displays. Auch wenn der Bildschirm ausgeschaltet ist, werden Informationen wie Termine oder Benachrichtigungen auf schwarzem Hintergrund angezeigt. Obwohl ein Teil des Bildschirmes so dauernd eingeschaltet bleibt, soll diese Funktion helfen, Strom zu sparen. Da bei OLED-Bildschirmen nur die jeweils benötigten Bildpunkte mit Energie versorgt werden müssen, verbraucht Always-on hier kaum Energie. Das regelmäßige Einschalten eines Smartphones, um einmal kurz auf die Uhr oder Termine zu schauen, kostet mehr Akkuleistung.
Exynos Achtkernprozessor, 4 Gigabyte RAM
Auch im Inneren setzt Samsung auf Komponenten eigener Fertigung. Beim Prozessor handelt es sich um einen Exynos 8890, eine Samsung-Eigenentwicklung bei dem sogar selbst optimierte ARM-Rechenkerne zum Einsatz kommen. Vier der acht Recheneinheiten des Exynos 8890 sind die M1 genannten Mongoose-Kerne, Samsungs angepasste A72-Recheneinheiten. Gegenüber den klassischen ARM-Kernen sollen die M1-Einheiten bis zu 30% schneller rechnen und dabei bis zu 10% weniger Energie aufnehmen. Die M1-Kerne takten mit bis zu 2,3 Gigahertz, unterstützt werden sie im S7 von vier Cortex-A53-Kernen mit maximal 1,5 Gigahertz. Letztere dienen zum Energiesparen, können dank HMP (Heterogeneous Multi-Processing) aber auch gleichzeitig mit den M1-Kernen eingesetzt werden.
Für die Grafik sorgt ein Mali-T880-Grafikchip mit 12 Shaderclustern. Das Galaxy S6 setzte ebenfalls auf einen Mali-Chip von ARM, allerdings auf den älteren T760, der zudem nur 8 Shadercluster nutzen konnte. Da sich schon das S6 von kaum einem Spiel überfordert zeigt, dürfte sich das S7 auch in Zukunft gut schlagen - immerhin werden moderne Schnittstellen wie Vulcan ebenfalls unterstützt. Samsung spricht von einem Leistungsgewinn von 67 Prozent gegenüber dem T760MP8 im S6.
Beim Arbeitsspeicher verbaut Samsung vier Gigabyte LPDDR4-RAM. Der interne Festspeicher ist 32 Gigabyte groß, Versionen mit größerem internen Speicher soll es nicht geben. Samsung verweist hier auf den Micro-SD-Slot und die Möglichkeit, das Smartphone so um bis zu 200 Gigabyte zu erweitern.
Modernes LTE, flotter Kamerasensor, größerer Akku
Auch wenn es hier in Deutschland vorerst wohl nur wenige Orte mit passender Funkabdeckung geben wird, das S7 unterstützt moderne LTE-Ausbaustufen mit bis zu 600 Megabit Downlink und 150 Megabit Uplink.
Spannender im Alltag ist die integrierte Kamera. Nachdem bereits die Kamera des Galaxy S6 zu den besten unter den Smartphones gehört, verspricht Samsung beim S7 bessere Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen und einen deutlich schnelleren Autofokus. Videos können nun auch in UHD-Auflösung aufgezeichnet werden.
Statt 2.550 mAh (S6) bietet das S7 einen Akku mit 3.000 mAh Kapazität. Der Akku des S7 edge wächst auf 3.600 mAh, der Vorgänger S6 edge+ bot lediglich 3.000 mAh. Geladen wird kabellos oder via Micro-USB-2.0. Auf USB 3.0 oder den neuen USB-C-Anschluss verzichtet Samsung.
Samsung verlangt für die neuen Highend-Smartphones erneut Highend-Preise: 699 Euro kostet das Galaxy S7, das Galaxy S7 edge schlägt mit 799 Euro zu Buche. Vorbesteller eines der Geräte erhalten allerdings Samsungs VR-Brillengestell Gear VR kostenlos dazu. Vorbestellungen sind ab Montag, 22. Februar 2016 möglich, der Marktstart ist am 11. März diesen Jahres. Zusätzlich zu den Smartphones wird Samsung auch sein Zubehörangebot erweitern und unter anderem eine für VR-Aufnahmen gedachte 360-Grad-Kamera für das Galaxy S7 anbieten.
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